Du bist Root-User und auf der Suche nach interessanten Apps für dein Device? Dann wird dich auch dieser Teil unserer Serie über Root-Apps, von denen du dich fragen wirst wie du ohne sie bisher überhaupt überleben konntest, wieder brennend interessieren. Wir haben uns nämlich auf die Suche gemacht um dir die eine oder andere App zu präsentieren, die du bisher vielleicht noch nicht kanntest.
Einer der Hauptaspekte weshalb man sich die Arbeit und Mühe macht sein Gerät zu rooten, sind die mannigfaltigen Möglichkeiten die sich einem bieten, sein Gerät fortan zu tweaken bis der Arzt kommt. Android generell zeichnet sich ja schon durch seine vielfältige Anpassbarkeit aus. Ist man jedoch erstmal im Besitz von Root-Rechten, kann man es auf die Spitze treiben. Grenzen sind einem nur noch im Einfallsreichtum der Entwickler gesetzt, aber die sind nun mal verdammt einfallsreich. Und so gibt es haufenweise gute Apps, von denen wir euch in diesem Artikel nun wieder einige vorstellen wollen.
Dies ist der vierte Teil zu den besten Root-Apps für Android. Mit diesen Links findest du den ersten, zweiten und dritten Teil.
1. Servicely
Nicht jedes Smartphone hat einen riesigen Stromspeicher. Deshalb ist es wichtig, Softwarelösungen zu finden, die dabei helfen, mit einer Akkuladung bequem über den Tag zu kommen. Eine solche Lösung bietet Servicely vom Franco-Kernel-Entwickler. Diese App haben wir vor fast einem Jahr schon mal für euch vorgestellt. Das es sie nun seit einiger Zeit gibt, ändert jedoch nichts an ihrer Genialität. Mit Hilfe einer Kill-List erledigt ihr in einstellbaren Intervallen Hintergrundprozesse, die einen Großteil des Stromverbrauchs im Standby ausmachen. „Disabled Services“ lässt euch festlegen welchen Prozessen erst gar nicht gestattet wird zu starten. So könnt ihr Wake-Locks drastisch verringern, und die Akkulaufzeit verlängern. Detaillierte Informationen zur App findest Du in unserem separaten Bericht zu Servicely.


Die App lässt sich grundsätzlich kostenlos benutzen. Um allerdings genau die Funktionen nutzen zu können die wirklich Sinn machen, müsst ihr für 2,37 Euro die Pro-Version freischalten.
2. Nandroid Manager
Der Name sagt es schon, diese App managed deine Nandroid Backups. So hast Du jederzeit eine Übersicht über die auf dem Gerät befindlichen Backups, ohne dafür in die Recovery booten zu müssen. Falls du da doch mal etwas zu erledigen hast, kommt man auch direkt aus der App dorthin. Aber es wird noch mehr geboten. Ihr könnt tatsächlich Daten wie Textnachrichten, Apps, Browserdaten, WLAN-Daten oder Anrufprotokolle aus dem Nandroid-Backup wiederherstellen ohne es wieder flashen zu müssen, genial. Natürlich könnt ihr auch komplette Backups wieder aufspielen. Für einige Funktionen benötigt ihr allerdings die Pro-Version. Ein weiteres Feature ist das Online Backup (welches eigentlich eine separate App des Entwicklers ist) auf, zum Beispiel, Google Drive.



Die App ist erhältlich in einer kostenlosen Variante ohne Werbung aber mit verringertem Funktionsumfang und einer Pro-Version für 1,46 Euro mit vollem Funktionsumfang.
3. SD Fix
Wer von euch noch mit Android KitKat arbeitet oder eine ROM benutzt, die euch nicht auf die SD-Karte schreiben lässt, braucht SD Fix. Diese App behebt das Problem, indem die Datei
/system/etc/permissions/platform.xml
so modifiziert wird, dass einer App die die WRITE_EXTERNAL_STORAGE Berechtigung anfordert, erlaubt wird auf die Speicherkarte zuzugreifen. Also eine ganz praktische und für Dich einfache Geschichte. App installieren, durchlaufen lassen und wieder deinstallieren. Danach dürftest Du, wenn alles klappt, keine Probleme mehr in der Richtung haben.



Die App lässt sich kostenlos im Play Store laden.
4. Rec. (Screen Recorder)
Screenshots anfertigen kann mittlerweile ja (eigentlich) jeder. Aber die Möglichkeit ein Screenvideo anzufertigen ist nativ nur bei wenigen Geräten möglich und erst ab Android 6 „Marshmallow“ komplett ohne Root-Rechte. Aber dafür ist Dein Gerät ja gerootet – also installieren wir uns eine App. Eine der besten, die Videos von deinem Bildschirm aufzeichnen können, heißt Rec. (Screen Recorder).
In den Grundzügen kannst Du die App kostenlos nutzen, die Pro-Version kostet 3,39 Euro.
5. Drive Droid
Genauso wie du dir ein Linux auf einem USB-Stick vorhalten kannst, wirst du mit dieser App auch auf deinem Phone oder Tablet ein bootbares Linux immer mit dir führen. Das macht Sinn als Notfallsystem am Mann, oder einfach um unkompliziert verschiedene Distributionen auszuprobieren. Die gängigsten sind innerhalb der App downloadbar, für sie gibt der Entwickler eine „Laufgarantie“. Natürlich kannst du aber auch eigene Distros hinzufügen. Welche Schritte man auf dem Weg zum laufenden Betrieb erledigen muss, gibt dir die App vor (USB-Treiber laden, Bootreihenfolge im BIOS ändern etc.). Die Anleitung ist umfassend und erklärt, was warum zu tun ist. Du musst also keine Berührungsängste haben, falls du noch kaum Erfahrung mit Linux hast.
Mit diesem kleinen Programm wirst du es auf jeden Fall schaffen. Willst du das ganze unterwegs an fremden Rechnern nutzen, bist du natürlich auf ein USB-Kabel angewiesen, mit dem du Rechner und Phone verbindest.


Die App finanziert sich durch Werbeeinblendungen. Diese sind jedoch relativ unauffällig im unteren Bereich des Displays platziert. Für 2,42 Euro gibt es im Play Store eine Bezahlvariante ohne Werbung.
6. Set CPU
Diese App gibt es nicht kostenlos und sie wir schon seit längerer Zeit nicht mehr weiterentwickelt. Aber sie ist ihren Preis definitiv wert und in ihrem Bereich eine der besten Alternativen. Mit ihrer Hilfe kannst du das Verhalten der CPU steuern. Das bedeutet, man nimmt direkt Einfluss auf das Leistungverhalten des Gerätes. Es lässt sich der Prozessor übertakten und/oder eine immer vorhandene Minimumfrequenz einstellen, oder dafür sorgen dass das Smartphone stromsparender arbeitet, indem du den Prozessor untertaktest oder eine Maximumfrequenz vorgibst.
Das Ganze funktioniert manuell, du kannst es aber auch mit Profilen automatisieren. Zur Kontrolle, ob deine vorgenommenen Tweaks auch das bewirkt haben was sie sollten, kannst du dir die in den verschiedenen Frequenzen verbrachte Zeit anzeigen lassen.



Die App kostet 1,49 Euro und lässt sich im Play Store laden. Eine kostenlose Version gibt es nicht, allerdings hält der Play Store noch so manche CPU-Tuning-App bereit, von denen wir auch bereits ein paar getestet hatten, zum Beispiel Kcontrol oder Kernel Toolkit.
7. Quick Boot
Mit dieser einfach strukturierten App gelangst du schnell ins Recovery oder den Bootloader, ohne dass ein Neustart des Geräts nötig wird. Außerdem gibt sie dir übersichtlich die wichtigsten Informationen zu deinem Android Device an die Hand. Praktischerweise hat der Entwickler noch eine Funktion integriert bzw. über eine separate App eingebunden, die WIFI-Passwörter, die auf eurem Gerät mal verwendet wurden, auszulesen vermag. Falls du mal deinen Key vergessen solltest, hast du so eine Möglichkeit, wieder an das WLAN-Passwort zu kommen. Die App entschlüsselt keine unbekannten Keys, nur bereits einmal eingegebene!



Zurück zu Quick Boot: Die kostenlose Version der App finanziert sich Werbung, die im unteren Bereich des Screens eingeblendet wird. Das ist absolut okay, und stört nicht wirklich. Wesentlich störender sind da schon die bildschirmfüllenden Werbeeinblendungen zwischendurch, um nicht zu sagen: einfach nervig. Um dem aus dem Weg zu gehen, gibt es die kostenpflichtige PRO-Version für 1,99 Euro.
Fortsetzung folgt…
Die Zahl an Root-Apps im Play Store ist recht groß. Wir werden diese Artikelserie deshalb laufend fortführen, um dir stets die neuesten und besten Root-Apps zu präsentieren.
- Root-Apps für Android: Teil 1
- Root-Apps für Android: Teil 2
- Root-Apps für Android: Teil 3
- Root-Apps für Android: Teil 4 (dieser Artikel)
Danke, dass du Android User mit dem Kauf dieses Artikels unterstützt! Falls du Fragen zum Artikel haben solltest, dann erreichst du den Android-User-Support über eine Mail an andy@android-user.de. Bitte im Betreff der E-Mail den Support-Code 110604 eingeben.