
Wir waren wieder auf der Suche nach interessanten Root-Apps und stellen zehn von ihnen hier vor. Dabei sind auch dieses Mal populäre Apps und weniger bekannte Tools. Wenn du ein Root-User bist und die eine oder andere passende App noch nicht gefunden hast, dann wirst du in unserem Artikel bestimmt fündig.
Ein gerootetes Android-Gerät ohne die passenden Anwendungen macht nur halb so viel Spaß. Gut, dass der Google Play Store über ein breites Repertoire an praktischen Root-Apps verfügt. Vom Ändern einer bestimmten Farbe im System bis zum Einbauen eines neuen Features. Dank den unterschiedlichen Root-Apps besitzt der User die freie Auswahl, den geschätzten Androiden nach den eigenen Wünschen zu modifizieren. Doch um sich erstmal durch die Menge an Apps durchzuwühlen und anschließend im besten Fall die genau richtige App zu finden, braucht es Zeit, viel Zeit. Zeit, in der man sich um wesentliche Dinge kümmern könnte: etwa das Übertakten des Prozessors oder dem Rausschmiss einer liebgehassten Funktion. Damit du nicht noch mehr wertvolle Zeit vergeudest, haben wir diese kleine Serie gestartet, in der wir uns Root-Anwendungen einmal genauer anschauen und vorstellen. Vielleicht findest du dabei genau die App, nach der du schon lange gesucht hast.
Dies ist der zweite Teil zu den besten Root-Apps für Android. Den ersten Teil findest du über diesen Link. Auch Teil 3 mit sieben tollen Root-Apps ist schon online. Die Teile 4 und 5 sind gerade in Arbeit…
1. BusyBox
BusyBox gehört im Grunde genommen zu den Apps, die zu den Grundausstattungen eines Root-Users gehört. Bei BusyBox handelt es sich in wenigen Worten gefasst um eine Installer-App für die Unix-Tools. Es beinhaltet eine Befehlsansammlung für Unixsysteme, zu denen auch Android gehört. Anwendungen wie Root-Explorer können auf diese Befehle zugreifen. Mit der App und BusyBox ist der Nutzer dann nicht nur in der Lage, die Dateien in den Systemordnern zu sehen, sondern kann diese ebenfalls bearbeiten und speichern. Bekannte Applikationen wie Titanium Backup benötigen BusyBox beispielsweise zum Sichern von Apps. Das Installieren von BusyBox ist alles andere als anstrengend. Nachdem die App aus dem Play Store heruntergeladen wurde, reicht ein Klick auf den „Install“-Button und in Windeseile werden die erforderlichen Dateien installiert. Mit der BusyBox-App besteht außerdem die Möglichkeit, nur ausgewählte Tools oder ältere BusyBox-Versionen zu installieren und neuere Versionen bei Komplikationen mit dem System zu entfernen. Nutzer der kostenpflichtigen Pro-Variante profitieren von einer erweiterten Smart-Install-Funktion, besserem Support und mehr Updates. Einen ausführlichen Artikel zu Busybox findest du auch im Android-User-Archiv.

2. Device Control
Bei Device Control ist der Name quasi Programm. Denn mit dieser App erhältst du die Macht und die volle Kontrolle über zahlreiche Funktionen deines Android-Geräts. Änderungen können etwa an Gerätespezifischen Features wie dem Bildschirm (Stromspar-Modus, Farb-Kalibrierung), der CPU-Frequenz, GPU-Frequenz oder anderen Kernelspezifischen Features vorgenommen werden. Es zeigt dir auch detailreich die Geräteinformationen an. Doch nicht nur das. Tools wie ein Anwendungsmanager, Tasker, Flasher und ein build.prop-Editor wurden zusätzlich mit eingebaut. Erwähnenswert ist bei dieser Anwendung noch die Tatsache, dass Funktionen, die das Gerät nicht unterstützt, automatisch nicht angezeigt werden. Device Control ist eine passende App, um in das Innenleben deines Androiden einzutauchen. Mit der App solltest du allerdings vorsichtig und mit gutem Gewissen umgehen, da mit nur wenigen Klicks tiefgreifende Änderungen am System realisiert werden können.

3. ROM Manager
Der ROM Manager ist eine umfangreiche App für User, die häufig in der Custom-ROMs-Szene unterwegs sind. Mit Hilfe des ROM Managers kann der bekannte ClockworkMod Recovery installiert werden. Außerdem können ROMs verwaltet und im Handumdrehen aufgespielt werden. Wer immer auf der sicheren Seite sein möchte, kann über die App ein System-Backup erstellen und die gesicherten Dateien später auch wiederherstellen. Zwei weitere praktische Hilfsmittel sind ebenfalls Teil des Funktionsumfangs. Bei Problemen mit sogenannten Zwangs-Schließungen kannst du mit der App die Dateisystem-Berechtigungen korrigieren. Zusätzlich gibt es eine Option zum partitionieren der SD-Karte. Den ROM Manager gibt es auch in einer Premium-Variante. Mit dieser Bezahlversion können Nutzer der App automatische Backups durchführen lassen und es benachrichtigt die Anwender über neue ROM-Updates. Der ROM Manager ist eine App, genau gemacht für die „Flashaholics“ unter uns.

4. Android Terminal Emulator
Die App Android Terminal Emulator ist ein Tool, womit erfahrene Nutzer und Programmierer sich richtig austoben können. Bei dieser Anwendung handelt es sich nicht um einen Spiele-Emulator. Es emuliert ein VT-100 Terminal. So erhalten User Zugriff auf die Linux-Kommandozeile auf den Geräten und sind in der Lage Befehle einzugeben und auszuführen. Die Android-App ist kostenlos im Google Play Store erhältlich.

5. Emoji Switcher
Bilder sagen mehr als tausend Worte. Bei den Emojis trifft diese Aussage auf jeden Fall zu. Und diese sind aus den weiten Welten des Internets kaum noch wegzudenken. Egal ob ein lachender Smiley, eine Tasse Kaffee oder ein Donut. Mit den kleinen Bildern können Emotionen, Botschaften oder gar Geschichten dargestellt werden. Je nach Hersteller befinden sich auf den Geräten meist nur die hauseigenen Standard-Sets an Emojis. Ein Root-User gibt sich jedoch nicht mit der Standard-Auswahl zufrieden und da kommt jetzt der Emoji Switcher ins Spiel. Mit dieser Anwendung kann das Aussehen der bunten Symbole auf dem System verändert werden. Zur Auswahl stehen etwa die Emoji-Pakete von Google, Samsung, LG und iOS. Somit kannst du deinen Emojis auf dem Smartphone oder Tablet in nur wenigen Schritten ein völlig neues „Look and Feel“ verpassen. :)

6. iFont (Expert of Fonts)
Hast du so langsam genug von der Standard-Schriftart auf dem Device und möchtest etwas Neues ausprobieren? Dann wäre die iFont-App einen genaueren Blick wert. Besitzt du bereits über eine Lieblings-Schriftart, enthält die App eine Option zum einfachen Installieren der Datei auf dem Gerät. Bist du noch auf der Suche nach einer interessanten Schrift, besitzt iFont ein großes Sortiment an Fonts, die du nur noch herunterladen und danach über die App installieren musst. Vor allem nützlich ist iFont auf Android-Geräten, wo nur wenige Schriftarten angeboten werden oder keine schnelle und einfache Möglichkeit besteht, die Schriftarten zu wechseln.

7. Build Prop Editor
„Never touch a runnig app.“ Dies könnte man von der folgenden App behaupten. Das letzte Update ist zwar schon etwas Lange her, aber wieso etwas ändern, wenn es läuft. Mit dem Build Prop Editor können Root-User die Konfigurationsdatei des Android-Systems bearbeiten. So können etwa Angaben über die Bildschirmauflösung, dem Telefon und andere Basis-Einstellungen des Geräts modifiziert werden. Um vor dem Gebrauch von neuen Tweaks auf Nummer sicher zu gehen, kann mit der App ein Backup von der aktuellen build.prop-Datei erstellt werden. Wer eine leichte und nicht überfüllte Editor-App sucht, wird mit dem Build Prop Editor die passende App finden.

8. CPU Spy Reloaded
Mit CPU Spy Reloaded behältst du den Überblick über die Statistiken zu den CPU-Zuständen und Apps, die einen Wakelock verursachen und an der Akkulaufzeit nagen. Die App ist schlicht gehalten und glänzt im Material Design. Einige Optionen wurden ebenfalls implementiert. Die CPU-Zustände können entweder als Balkendiagramm oder in Form eines Kreisdiagramms betrachtet werden. Holst du dir die Pro-Version, dann hast du als Extra zum Beispiel noch die Wahl ein helles Theme zu benutzen. Der Wakelock-Detector listet alle Apps auf, die zu einem Wakelock geführt haben und stellt die Daten zur Anzahl und Dauer der wake-ups von der jeweiligen Applikation übersichtlich dar. Darüber hinaus findest du in der App auch Informationen zur CPU, GPU, zum Gerät und dem Akku. Mit CPU Spy Reloaded kannst du herausfinden, ob das Device in den Tiefschlaf geht und welche App der Verursacher für einen erhöhten Akkuverbrauch ist.

9. GMD GestureControl
Das Android-Device mit Multitouch-Gesten steuern? Dank GMD GestureControl wird diese praktische Art und Weise der Bedienung zur Realität. Die App ist übersichtlich gestaltet und bietet eine Reihe an Einstellungsmöglichkeiten für die jeweiligen Gesten. Du kannst einstellen wie viele Touchpunkte (max. 5) eine Aktion ausführen soll. Auch kannst du die Gesten individuell anpassen oder sogar eigene Gesten aufzeichnen. Anschließend bestimmst du, was die Geste bewirken soll. Entweder eine ausgewählte App, eine Aktion oder Shortcuts öffnen. Die App GMD GestureControl gibt es auch in einer kostenpflichtigen Vollversion mit beispielsweise weiteren Optionen für die benutzerdefinierten Gesten.

10. ClockSync
Die folgende App ist die App für pünktliche User, die gerne die atomgenaue Uhrzeit haben, oder für jene, die einfach nur eine zuverlässige Uhr brauchen. Eine optimal laufende Uhr ist heutzutage unerlässlich. Wie ärgerlich ist es, wenn man den letzten Bus verpasst oder zu einem wichtigen Termin verspätet auftaucht. Und das alles nur, weil die Uhr aus Gründen falsch lief. Für Abhilfe möchte die App ClockSync schaffen. Die Anwendung erkennt nicht nur automatisch die Zeitzone, sondern bietet die Möglichkeit die System-Uhr mit der Atom-Uhr zu synchronisieren. Das klappt auch für Nutzer ohne Root-Zugriff. Allerdings kann es hier zu Abweichungen von 1-30 Sekunden kommen. Root-User haben hingegen den Vorteil, dass die Uhr präziser läuft, da die Abweichung lediglich bei bis zu 20 Millisekunden liegen kann. Außerdem kann die App so eingestellt werden, dass diese in bestimmten Intervallen automatisch die Uhrzeit aktualisiert. ClockSync ist die optimale kostenlose App, um zeittechnisch stets up-to-date zu sein.

Fazit
Diese zehn Apps sind nur eine Auswahl aus dem Sortiment im Google Play Store. Dort gibt es noch weitere Anwendungen, mit dem du dein Root-Device mit noch mehr Funktionen ausstatten kannst. Wenn wir mit diesem Beitrag dein Interesse zum Thema Root wecken konnten, dir aber das nötige Wissen noch fehlt, dann schau am besten im Android-User-Archiv vorbei und erhalte spannende Informationen zu den Grundlagen von Root.
- Root-Apps für Android: Teil 1
- Root-Apps für Android: Teil 2 (dieser Artikel)
- Root-Apps für Android: Teil 3
Danke, dass du Android User mit dem Kauf dieses Artikels unterstützt! Falls du Fragen zum Artikel haben solltest, dann erreichst du den Android-User-Support über eine Mail an andy@android-user.de. Bitte im Betreff der E-Mail den Support-Code 107800 eingeben.