22. März 2023
StartAktuellOracle gegen Google: Oracle will nun 9,3 Milliarden Dollar Schadenersatz

Oracle gegen Google: Oracle will nun 9,3 Milliarden Dollar Schadenersatz

Die meisten großen Streitereien um Android gehören inzwischen der Vergangenheit an, bis auf eine Ausnahme: Oracle klagt bereits seit 2011 gegen Google, ab Mai steht nun eine neue Runde an. Für diese hat man die Schadenssumme von ursprünglich rund 1 Milliarde US Dollar auf 9,3 Mrd. erhöht.

Larry Page persönlich trat 2012 in den Gerichtsstand, um zu erklären, warum man sich für Java als Plattform bzw. den eigenen Java-Port entschieden habe. Die Richter ließen sich aber weder von ihm noch von den Anwälten von Sun überzeugen, so dass eine finale Entscheidung verschoben wurde.

Diese soll nun ein Gericht in Kalifornien bringen. Hier startet ab Mai der Prozess erneut. Die Oracle-Anwälte haben dafür auch den Schaden neu berechnet, den  Google Oracle durch Copyright-Verletzungen verursacht haben soll und sind dabei auf die nicht geringe Summe von 9,3 Mrd. Dollar gekommen. Dabei handelt es sich um 475 Millionen Dollar Schaden, die Google Oracle direkt zugefügt haben soll, die restlichen 8,83 Milliarden stammen aus den Rechten an Java, die Google nicht erworben hat.

Aus durchgesickerten Dokument wird klar: Oracle möchte 9,3 Mrd. von Google.
Aus durchgesickerten Dokument wird klar: Oracle möchte 9,3 Mrd. von Google.

Google hat für Android Java als Programmiersprache gewählt, um damit in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Entwickler für das Projekt gewinnen zu können. Da Android Open Source werden sollte, wollte man aber Java nicht von Sun lizensieren, sondern entschied sich dazu, die benötigten Bibliotheken quasi nachzubauen. So entstand Dalvik, die Java-Runtime von Android. Google hat Dalvik inzwischen durch eine neue Android Runtime abgelöst (ART), für Android „N“ soll zudem eine komplett neue Java-Implementierung zum Einsatz kommen, die auf dem freien openJDK beruht, nicht auf dem ehemaligen Java von Sun.

Google hat recht gute Karten, ohne größere Strafen davonzukommen, denn die 2011 ursprünglich angepeilte Softwarepatent-Linie, über die Oracle zu Geld kommen wollte, wurde vom obersten Patentgericht in den USA bereits 2011 abgewiesen. Deshalb entschlossen sich die Oracle-Anwälte 2012 eine neue Schiene zu fahren, und möchten nun vor Gericht beweise, dass Google absichtlich Java gewählt hat und (damals von Sun) absichtlich keine Lizenz beantragt hat, um die bestmöglichen Wettbewerbsvorteile mitnehmen zu können. Google soll also vorsätzlich gehandelt haben.

Oracle selbst besitzt ebenfalls keine weiße Weste, denn vieles spricht dafür, dass man beim Kauf von Sun anno 2009 bereits darauf spekulierte, über das damals noch junge Android später an Geld gelangen zu können. Oracle übernahm Sun und damit auch die Rechte an Java 2009.

Excerpt from Oracle Damages Report by IDG News Service

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