Sprachassistenten sind momenten voll im Trend. Neben Apples Homekit und Google Home ist auch Amazon mit Amazon Echo im Rennen. Wir haben uns Alexa einmal genauer angesehen.
Unboxing
Der Lieferumfang des Amazon Echo ist relativ übersichtlich gehalten. Während Amazon Echo neben dem Echo selbst noch ein Netzteil und eine Kurzanleitung mitbringt, liegt dem Echo Dot noch ein Mikro USB-Kabel bei. Der Echo selbst verfügt über die Maße 235 x 83,5 x 83,5 mm und wiegt 1064 Gramm. Der Dot hingegen hat die Maße 83,5 x 83,5 x 32 mm und wiegt 163 Gramm.
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Hardware
Amazon Echo ist im Inneren mit sieben Mikrofonen ausgestattet. Diese sorgen für eine generelle Raumabdeckung und hören auf das Aktivierungswort Alexa. Zudem verfügt Amazon Echo über einen internen Mono-Lautsprecher, WLAN (802.11a/b/g/n Dual Band mit 2,4 GHz und 5 GHz), Bluetooth sowie Bedientasten auf der Oberseite.
Mittels der „Mikrofon aus“-Taste schaltest du alle Mikrofone aus und der Lichtring fängt an rot zu leuchten. Da der Mute-Knopf hartverdrahtet ist werden die Mikrofone dadurch auch garantiert ausgeschaltet.
Mit der Aktionstaste hast du die Möglichkeit den Timer und den Wecker auszuschalten, das Gerät zu aktivieren und in den WLAN-Einrichtungsmodus zu wechseln, indem du die Taste fünf Sekunden lang gedrückt hältst.
An der oberen Seite findest du (unterhalb des Lichtrings) den Lautstärkering. Du kannst ihn im Uhrzeigersinn drehen, um die Lautstärke zu erhöhen. Drehst du ihn gegen den Uhrzeigersinn, verringerst du die Lautstärke. Während du die Lautstärke anpasst, zeigt der Lichtring den Lautstärkepegel in weiß an.
Der Lichtring zeigt den Status des Amazon Echo an. Durchgehend weißes Licht bedeutet, dass Amazon Echo mit dem WLAN verbunden ist. Ein durchgehend oranges Licht zeigt dir an, dass keine WLAN-Verbindung besteht und ein blinkendes oranges Licht bedeutet, dass eine WLAN-Verbindung besteht, Alexa aber nicht darauf zugreifen kann.
Da dem Dot der Lautstärkering fehlt besitzt er auf der Oberseite zwei Tasten für jeweils lauter und leiser. Zudem verfügt der Dot noch über einen Micro USB-Anschluss sowie einem 3,5 mm Klinkenanschluss, womit du den Dot an einen Lautsprecher anschließen kannst.

Stromverbrauch
Laut unseren Messungen verbraucht Amazon Echo, während er auf das Keyword wartet, 3 Watt. Damit liegt man im Jahr, wenn man von 28 Cent pro kWh ausgeht, bei 7,36 Euro. Beim Abspielen von Musik (Lautstärke 8) verbraucht er 4-5 Watt. Der Echo Dot hingegen verbraucht im Wartemodus 2 Watt und auch beim Abspielen von lauter Musik verbraucht er nicht mehr als 3 Watt.
Datenschutz
Sämtliche deiner Spracheingaben bzw. -befehle werden dauerhaft in der Amazon-Cloud gespeichert. Dadurch wird die Spracherkennung von Alexa verbessert. Du hast zwar die Möglichkeit, diese in deinem Nutzerprofil zu löschen, dies führt aber zu einer schlechteren Spracherkennung. Journalisten hatten laut Wikipedia beim FBI angefragt, ob Amazon Echo zum Abhören benutzt werden könne. Dies wurde weder bestätigt noch dementiert.
Die Einrichtung
Nachdem du Amazon Echo mit dem Strom verbunden hast fängt der Leuchtring an blau zu leuchten. Nach kurzer Zeit wechselt die Farbe zu gelb und Alexa sagt, dass du mit dem Einrichten beginnen kannst und den Anweisungen in der Alexa-App folgen sollst.


Nachdem du die Alexa-App aus dem Play Store heruntergeladen und dich darin mit deinem Amazon-Account angemeldet hast kann die Einrichtung beginnen. Zuerst wählst du aus, welches Gerät eingerichtet werden soll. Anschließend gibst du die Sprache an und startest die Verbindung mit deinem WLAN.

Damit Alexa sich mit deinem WLAN verbinden kann muss der Leuchtring orange leuchten. Anschließend überprüfst du deine verfügbaren WLAN-Netze und verbindest dich mit dem Netzwerk mit dem Format Amazon-XXX. Falls die Benachrichtigung auf deinem Display erscheint, dass kein Internetzugriff möglich ist tippst du den Button ja an. Anschließend wählst du dein Netzwerk in der Alexa-App aus und trägst dein WLAN-Kennwort ein.

Ist das WLAN eingerichtet hast du nun die Möglichkeit dir ein kurzes Einführungsvideo zu Amazon Echo anzuschauen.
Mehrere Echos gleichzeitig
Es ist leider nicht möglich mehrere Alexa-Geräte miteinander zu verbinden bzw. die gleichen Audiosignale zur selben Zeit wiederzugeben. Allerdings können, wenn beide Alexa-Geräte auf deinen Account registriert sind, folgende Inhalte und Einstellungen geteilt werden:
- Musik und Medien
- Haushaltsprofile
- Smart Home-Geräte
- Tägliche Zusammenfassung
- Einkaufs- und To-do-Listen
Was wiederum nicht geteilt werden kann sind:
- Wecker und Timer
- Töne
- Bluetooth-Verbindungen
Die Skills
Mit den Skills bringst du Alexa bei mit anderen smarten Geräten aus deinem Haushalt zusammenzuarbeiten. Außerdem hast du hier die Möglichkeit Alexa mit auf deine Bedürfnisse passend zugeschnittene Skills auszustatten. Interessierst du dich z.B. für Kochrezepte, so aktivierst du den Skill von Chefkoch. Die Skills werden ständig erweitert und es gibt immer wieder neue. Daher werden Amazon Echo mit der Zeit immer mehr Möglichkeiten offen stehen. Wir haben in unserem Haushalt aktuell noch Philips Hue und die Heizkörperthermostate von tado° verbaut. Um diese nun auch über die Sprachsteuerung nutzen zu können fügen wir neue Skills hinzu.
tado°
Zunächst aktivierst du den Skill von tado° und meldest dich mit deinem tado°-Account an. Nachdem du akzeptiert hast, dass Alexa auf deinen tado°-Account zugreifen möchte, wird Alexa mit tado° verknüpft. Nun müssen die Smart-Home-Geräte noch von Alexa erkannt werden, damit du sie verwenden kannst. Dazu klickst du auf Geräte erkennen.

Nun stehen dir für die tado°-Heizkörper z.B. folgende Sprachkommandos zur Verfügung:
- „Alexa, setze die Temperatur im Wohnzimmer auf 24 Grad“
- „Alexa, erhöhe die Temperatur im Badezimmer um 2 Grad“
- „Alexa, schalte die Heizung im Esszimmer aus“
- „Alexa, schalte die Heizung im Esszimmer an“
Philips Hue
Auch für Philips Hue steht dir ein Skill zur Verfügung. Nachdem du diesen eingerichtet hast musst du auch hier wieder nach Geräten suchen.

Wenn du in der Alexa-App nun auf den Menüpunkt Smart Home gehst siehst du hier unter Meine Geräte alle Geräte aufgelistet, die Alexa gefunden hat. Das sind bei Philips Hue einmal jede einzelne Leuchte sowie alle Szenen, die in der Philips Hue App erstellt wurden. Du kannst die Lampen nun mit z.B. folgendem Schema ansprechen: „Alexa, aktiviere [SZENEN-NAME] im [RAUM-NAME]“. Hier sind noch ein paar Beispiele für weitere Sprachkommandos zur Verwendung von Philips Hue:
- „Alexa, schalte das Licht im Wohnzimmer an/aus“
- „Alexa, dimme das Licht im Wohnzimmer um 50%“
- „Alexa, aktivieren Frühlingsblüten im Wohnzimmer“
Für den täglichen Gebrauch bieten diese Sprachkommandos schon einige Bequemlichkeiten.
Mehrere Benutzerkonten
Du kannst für Alexa mehrere Amazon Benutzerkonten hinterlegen. Erfragen, welches Konto gerade aktiv ist, kannst du mit dem Befehl „Alexa, welches Profil ist angemeldet?“ in Erfahrung bringen. Auch das Wechseln des Profils ist einfach: „Alexa, wechsle das Profil“. Du kannst allerdings nicht beliebig oft neue Profile hinzufügen oder löschen. Wenn du einen Nutzer bzw. ein Profil aus dem Haushalt entfernt hast, dann können diese beiden Benutzerkonten für 180 Tage nicht zu einem anderen Haushalt hinzugefügt werden. Falls ein Erwachsener einmal aus Versehen entfernt wird und dem Haushalt wieder hinzugefügt werden soll, verweist Amazon auf den Kundenservice.
Google-Suche verfügbar machen
Alexa hat einige Probleme damit Wissensfragen zu beantworten. Normalerweise sollte sie, wenn sie etwas nicht weiß, wenigstens aus Wikipedia zitieren, so wie Google das schon ewig macht. Als Suchmaschine nutzt der Alexa-Dienst Bing. Es gibt aber Hacks, wie man Alexa beibringen kann, die Google-Suche zu verwenden. Wie das funktioniert erfährst du in diesem Artikel.
Sprachkommandos
Für Alexa gibt es unzählige Sprachkommandos. Wir haben uns hier einmal ein paar nützliche Funktionen herausgesucht:
Du kannst Alexa anweisen einen Weckruf einzustellen. Nutze dazu „Alexa, wecke mich auf“ oder „Alexa, stelle den Wecker“. Dann fragt dich Alexa dann noch nach dem Tag bzw. die Uhrzeit und ob morgens oder nachmittags. Dann ist der Wecker auch schon gestellt. Falls du den Weckruf wieder löschen möchtest sage: „Alexa, Weckruf abbrechen“ oder „Alexa, Wecker abbrechen“. Hier nimmt Alexa auch Varianten wie Wecker oder Weckruf wahr.
Neben Radiosendern und, falls du über einen Amazon Prime Account verfügst, einzelne Musiksongs kannst du dich auch über die Neuigkeiten informieren lassen. Dazu sagst du einfach: „Alexa, was gibts Neues“. Die Lautstärke kannst du mit „Alexa, lauter/leiser“ einstellen, oder du gibst direkt eine Lautstärke an: „Alexa, stelle dir Lautstärke auf 8“. Was jedoch nicht geht ist: „Alexa, volle Lautstärke“.
Auch Kalendereinträge kann man mit Alexa verwalten. Dazu gehst du in der Alexa-App in die Einstellungen und fügst hier unter Kalender deinen Google-Kalender hinzu. Nun kannst du mit „Alexa, was habe ich heute für Termine“ oder „Alexa, erstelle einen neuen Termin“ auf deinen Google-Kalender zugreifen.
Weiterhin kannst du die aktuelle Verkehrslage auf dem Weg zur Arbeit abfragen. Hier ist es gut, wenn du vorher in den Einstellungen der Alexa-App unter Verkehr einen Zielort einträgst. Oder du kannst die Bewertung von Filmen bei IMDb mittels „Alexa, was ist die IMDb-Bewertung für [FILMNAME]“ erfragen.
Bestellungen und Einkäufe kannst du mit Alexa ebenfalls tätigen. Allerdings bietet sie dir hier keine Auswahlmöglichkeiten an Produkten an, sondern legt dir das erste Produkt in den Einkaufswagen, was sie findet.
In der Alexa-App findest du unter dem Punkt „Zum Ausprobieren“ noch viele Weitere Sprachkommandos, die du ausprobieren kannst. Außerdem sind im Netz noch unzählige „Funny Commands“ wie z.B. „Alexa, beam mich hoch“ zu finden.
Bluetooth
Verwende das Sprachkommando „Alexa, koppeln“, damit Alexa die Umgebung nach Bluetooth-Geräten absucht. Alternativ kannst du das auch direkt über die App vornehmen. Ist erst einmal ein Lautsprecher mit Alexa verbunden reicht es, wenn du sagst „Alexa, verbinden“, um eine Verbindung herzustellen. Um die Verbindung wieder aufzulösen sagst du einfach „Alexa, trennen“. Das Coole ist, dass Alexa Bluetooth-Lautsprecher auch aus dem Standby aufwecken kann.
IFTTT
Alexa unterstützt auch IFTTT. IFTTT bedeutet „If This Than That“ und damit ist nichts anderes gemeint als: Wenn dieses Ereignis eintritt, dann mache das! Das heißt, es wird ein bestimmtes Ereignis ausgelöst und Alexa reagiert dann darauf.
Um IFTTT nutzen zu können melde dich zuerst auf der Webseite an und öffne den Amazon Alexa Kanal. Hier klickst du auf Connect und gibst IFTTT Zugriff auf deinen Alexa-Dienst. Hier steht nun zwar, dass IFTTT nur für Alexa US/UK only zur Verfügung steht, aber einige der Rezepte funktionieren auch in Deutschland.

Wir aktivieren nun einmal das Rezept für unsere Philips Hue Lampen, um ordentliche Party machen zu können.

Anschließend fordert IFTTT noch Zugriff auf die Hues. Dies musst du in deinem Philips Hue Account zulassen.

IFTTT Rezepte aktivierst du über Amazon Echo mit dem Schlüsselwort trigger. Um unsere Party zu starten sagst du also: „Alexa, trigger party time“ und die Farben fangen an zu wechseln.
Mit IFTTT kannst du also allerhand Dinge machen. Weiterhin haben wir ein IFTTT Rezept erstellt, mit dem unsere Philips Hue Lampen rot leuchten, wenn unser Nest Protect Rauchmelder Alarm schlägt.

Fazit
Amazon Echo bzw. Alexa ist schon wirklich sehr cool. Die Reaktion ist sehr schnell und die Spracherkennung ist auch sehr gut. Allerdings empfinde ich das ganze Zusammenspiel mit Alexa noch etwas steif und mit Wissensfragen bzw. Trivia Facts kommt Alexa im Augenblick gar nicht gut zurecht. Hier würde ich mir wünschen, dass Alexa einfach aus Wikipedia zitiert, wenn sie mal etwas nicht weiß.
Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste würde ich mir den kleinen Echo Dot für 59 Euro kaufen. Für den Preis bekommt man wirklich viel Innovation und alleine die Sprachsteuerung der Hue-Lampen ist absolut genial. Wenn du dich aber bereits für Alexa entschieden hast, dann kannst du mit dem Amazon Echo absolut nichts falsch machen. Der interne Lautsprecher hat eine hervorragende Qualität und stylisch sieht er allemal aus.
Für den Frühjahr 2017 ist Google Home für Deutschland angekündigt und Apple startet mit seinem Homekit ebenfalls durch. Für mich ist es im Augenblick noch etwas früh, um mich auf eines der Systeme festzulegen. Vom Sicherheitsaspekt her könnte Apple aufwarten. Aber Google bietet nunmal das größte Daten-Backend. Es wird auf jeden Fall spannend bleiben.
Amazon Echo ist zum Preis von 179,99 Euro erhältlich. Den Amazon Echo Dot bekommst du bereits für 59,99 Euro.