22. Mai 2023
StartIm TestGünstiges Gold: Elephone P8000 mit 4000 mAh-Akku im Test

Günstiges Gold: Elephone P8000 mit 4000 mAh-Akku im Test

Dass ein gutes Smartphone keine 200 Euro kosten muss, hat uns Motorola mit dem ersten Moto G bewiesen. Seither gibt es jede Menge mehr oder weniger bekannte Firmen, die gute Handys zu einem tollen Preis auf den Markt bringen. Eine davon ist Elephone aus Shenzen, die hierzulande noch viel zu wenig Beachtung findet. Das P8000 ist seinen Preis mehr als wert.

Elephone ist ein Smartphone-Hersteller wie Samsung, LG, HTC oder Sony. Die Chinesen bauen seit mehr als zwei Jahren Android-Smartphones und sind seit 2006 im mobilen Business aktiv. Wer beim Stichwort „Elephone“ gleich an ein Smartphone mit einem Akku, dick wie eine Elefantenhaut denk, irrt sich allerdings. Die Chinesen produzieren nicht nur Android-Smartphones mit sehr fettem Akku, sondern auch sehr schöne Geräte, die der Konkurrenz von Meizu, Xiaomi, Huawei, Gionee oder ZTE keineswegs hinterher sind. Ein Blick auf die Elephone-Homepage lohnt sich also, wenn du mit dem Gedanken eines Direktimports aus China spielst.

Unser Testgerät haben wir wie das Lenovo K3 Note von gearbest.com erhalten. Du findest das Elephone P8000 unter diesem Link — aktuell — zum Preis von 169,99 US Dollar. Die technischen Daten zum Elephone P8000 und unsere Benchmark-Ergebnisse findest du in unserer Testdatenbank.

Der erste Eindruck zählt

Das P8000 kommt in einer relativ schlichten, aber mit Goldlettern verzierten Pappschachtel. Zum Lieferumfang unseres Testgeräts gehörten auch zwei Displayschutzfolien, von denen die erste bereits angebracht war, die zweite lag in der Box. Neben dem Smartphone selbst fand sich in der Box noch ein Micro-USB-Kabel zum Laden und ein passendes Schnellladegerät. Die Funktionalität von letzterem konnte ich allerdings nicht testen: Das Ladegerät gab keinen Mucks von sich und wollte auch im Zusammenspiel mit anderen Smartphones nicht laden. Das Elephone P8000 lässt sich aber auch mit jedem anderen USB-Ladegerät zusammen nutzen, auch wenn das für den verbauten Akku nicht 100% optimal ist, sondern nur 99 Prozent.

Das Schnellladegerät bringt den Akku -- eigentlich -- in 35 Minuten von Null auf 70 Prozent. Es hat bei unserem Testgerät aber überhaupt nicht funktioniert.
Das Schnellladegerät bringt den Akku — eigentlich — in 35 Minuten von Null auf 70 Prozent. Es hat bei unserem Testgerät aber überhaupt nicht funktioniert.

Es gibt das Elephone P8000 in drei Farbvarianten: Gold, Silver und Schwarz. Ich habe die Version in Gold bekommen, die jetzt nicht unbedingt mein Geschmack ist, aber — wie ich finde — nicht billig aussieht. Das ist aber reine Geschmackssache und kann auch schnell kippen. Das Gerät selbst ist solide verarbeitet, der Metallrahmen und das Gewicht von 210 Gramm geben dem P8000 einen hochwertigen Touch. Zudem sind keine unzumutbaren Spaltmaße zu erkennen. Kurz zu den wichtigsten Slots: 2 Micro-SIM-Karteneinschübe (davon ist eine LTE-fähig) und einer für eine MicroSD-Karte befinden sich hinter der Rückabdeckung. Rechts oben hat Elephone die Lautstärkewippe und den Power-Button untergebracht. Auf der Geräteoberseite gibt es den 3,5mm Klinkenstecker für Kopfhörer, auf der Unterseite mittig den Micro-USB-Anschluss.

Hinter der Rückabdeckung ist Platz für zwei Micro-SIM-Karten und eine microSD-Speicherkarte.
Hinter der Rückabdeckung ist Platz für zwei Micro-SIM-Karten und eine microSD-Speicherkarte.

Das Full-HD-Display ist durch einen Rahmen eingefasst, der leicht vorsteht. Dadurch schützt er das Display, kann aber bei längeren Gesprächen aufs Ohr drücken. Ich hatte damit in den Tests keine Probleme, störe mich aber am exakt gleichen Rand auch beim Nexus 5 nicht.

Optisch irreführend ist der recht breite Rand um das 5,5-Zoll-Display herum, den ich in dieser Größenordnung nur von HTC-Geräten her kenne. Das Display könnte also ruhig noch 0,2″ größer sein oder das komplette Gerät etwas schlanker. Andererseits hat man so keine Probleme, auch ganz am Rand mal ein Wort zu korrigieren oder den Kursor zu platzieren, was bei Smartphones mit extrem schmalen Bezel fast schon ein Ding der Unmöglichkeit ist. Trotzdem würde ich mir oben und unten keinen Trauerrand wünschen.

Der Rahmen um das Display herum beträgt seitlich knapp 2mm, unten und oben je 4mm.
Der Rahmen um das Display herum beträgt seitlich knapp 2mm, unten und oben je 4mm.

Das Elephone P8000 verfügt über Hardware-Sensortasten. Der Home-Button hat die Form eine kleinen Kreises und dient zugleich auch als blaue Benachrichtigungs-LED. Andere Farben konnte ich in den Tests keine hervorzaubern. Die beiden Android-Tasten für Zurück (rechts) und das Menü sind nur als kleine Punkte symbolisiert. Man muss sie also blind bedienen können.

Der Home-Button glimmt in Blau, wenn du einen Anruf oder eine Nachricht verpasst hast.
Der Home-Button glimmt in Blau, wenn du einen Anruf oder eine Nachricht verpasst hast.

Auf der Rückseite befindet sich neben der 13-Megapixel-Kamera auch ein Fingerprint-Reader. Dieser hat in den Tests aber eher schlecht als recht funktioniert, wie du auch in unserem Hands-On-Video sehen kannst.

YouTube video

„Keep expecting and be surprised“ steht auf der Rückseite des Elephone P8000. Ich hatte beim Preis von knapp 170 Dollar nicht allzuviel erwartet und bin vom Elephone P8000 weiterhin positiv überrascht.

Die Software

Wie praktisch alle China-Phones kommt auch das Elephone P8000 mit einem eigenen Launcher von Haus aus, der keinen separaten App-Drawer verfügt. X Launcher nennt sich die App, die von der Handhabung her iPhone-Umsteigern keinerlei Probleme bereiten wird. Abgesehen davon befindet sich aber auf dem P8000 ein praktisch pures Android-5.1-System, das zudem im Testzeitraum auch gleich mal ein OTA-Update bekommen hat. Elephone kümmert sich also aktiv um die Software. Ebenfalls bemerkenswert: Vorinstalliert ist auf dem MediaTek-Chipsatz (MTK 6753, Octa Core) die 64-Bit-Version von Android 5.1 inklusive Kernel 3.10.65.

Gleich zu Beginn unseres Tests begrüßte uns das Elephone P8000 mit einem Software-Update.
Gleich zu Beginn unseres Tests begrüßte uns das Elephone P8000 mit einem Software-Update.
Die grafische Oberfläche lässt sich mit Themes beliebig verschönern.
Die grafische Oberfläche lässt sich mit Themes beliebig verschönern.

Vorinstalliert ist nur eine Handvoll Google-Apps: Play Store, Maps, Gmail und YouTube. Die restlichen Apps wie Photos, Google+, Hangouts oder Chrome musst du dir selbst herunterladen. Das kann man als Vorteil sehen (es bleibt mehr Speicher frei), aber auch als Nachteil, wenn man diese Apps häufig benutzt. Wir haben es dem Elephone jedenfalls nicht als Nachteil angekreidet. Von den 16 GByte an Speicher, die fest verbaut sind, bleiben 10 GByte für Nutzerdaten frei. Wenn sich eine MicroSD-Karte im Gerät befindet, kannst du diese als Standard-Speicher festlegen. Apps werden dann automatisch auf die MicroSD-Karte installiert.

Der Fingerprint-Reader ist noch nicht so ausgereift, wie bei der Konkurrenz.
Der Fingerprint-Reader ist noch nicht so ausgereift, wie bei der Konkurrenz.
Per Wischgeste nach oben gelangst du zu den Desktop-Einstellungen.
Per Wischgeste nach oben gelangst du zu den Desktop-Einstellungen.

Der Elephone eigene Launcher weist ein paar Besonderheiten auf. Mit einer Wischgeste von oben nach unten öffnet sich eine Art Favoritenliste, die aber pure Reklame ist. Wischt du von unten nach oben, gelangst du zu den Desktop-Einstellungen. Da ich in den Tests mehrfach anstelle der Benachrichtigungsleiste diese Favoritenliste öffnete, bin ich schließlich auf den Google Now Launcher umgestiegen. Damit macht das Elephone P8000 wirklich freude, dank 3 GByte RAM laufen auch die meisten Apps super flott.

Eine Wischgesten nach unten bringt die Favoriten und viel Werbung in den Blick.
Eine Wischgesten nach unten bringt die Favoriten und viel Werbung in den Blick.
Etwas mehr als 10 GByte Speicher sind auf dem Smartphone frei.
Etwas mehr als 10 GByte Speicher sind auf dem Smartphone frei.

 

Eine weitere Besonderheit des China-Phones: Das Elephone P8000 ist quasi von Haus aus gerootet und benötigt lediglich ein passendes su-Binary. Also einfach die SuperSU-App von Chainfire aus dem Play Store installieren, Handy neu starten und schon ist es gerootet. Einfacher geht’s nicht. Das scheint laut diversen Kommentaren im Netz aber nicht für alle P8000 zu stimmen: Je nach Modell musst du doch den Weg über ein Custom Recovery und SP Flash Tool wählen.

Unbedingt erwähnenswert ist das eingebaute Permission Management. Ist es aktiv, muss jede App für jede Berechtigung um Erlaubnis bitten. Das ist anfänglich etwas umständlich aber auch gleichzeitig erschreckend, wenn man sieht, wie viele Apps andauernd auf den Standort, Kontakte oder die Kamera zugreifen wollen.

Bei eingeschaltetem Permission Management muss jede App stets um Erlaubnis bitten.
Bei eingeschaltetem Permission Management muss jede App stets um Erlaubnis bitten.

Einmal eingerichtet bietet es aber einen angenehmen zusätzlichen Sicherheitslevel, den andere Nutzer erst mit Android 6.0 erhalten werden. Einziger Nachteil: Das permanente Schloss-Symbol in der Benachrichtigungsleiste nervt etwas.

 

Kamera und Sound

Das Elephone P8000 verfügt über eine 13-Megapixel-Kamera mit Samsung-Sensor auf der Rückseite und eine 5-Megapixelcam für Selfies und Videogespräche. Beide Kameras machen ordentliche Fotos, wobei die Hauptkamera sogar in der Kategorie gut Platz bekommt. Sehr gut gefallen hat mir bei der Kamera-Software das Feature, um bewegte Gegenstände zu verfolgen: So kann man zum Beispiel ein Foto einer Blume aufnehmen, auch wenn sich diese im Wind bewegt oder hat Chancen, von einem spielenden Kind ein scharfes Foto hinzubekommen. Auch die Videos (max Full-HD) sind wirklich schön. Ein optischer Bildstabilsator fehlt dem P8000 jedoch: Den kann man zum Preis von 170 Dollar auch nicht wirklich erwarten.

Definitiv unterdurchschnittlich fällt die Sound-Qualität aus. Der Kopfhörerausgang ist nicht nur zu leise sondern weist auch zu wenig Dynamik auf. Der verbaute Lautsprecher klingt blechern und verzerrt schnell. Für Musikfans ist das P8000 also weniger geeignet.

Hier hat man gespart…

Gespart hat Elephone nicht nur beim verbauten Audio-Chipsatz sondern auch bei praktisch allen Sensoren. GPG ist lediglich als A-GPS vorhanden, es benötigt also eine — wenn auch nur eine minimale — mobile Internetanbindung. Fehlanzeige auch beim Kompass, Gyroskop oder bei NFC. Auf diese Technik hat man im Elephone P8000 verzichtet. Auch kommt „nur“ Bluetooth 4.0 und WLAN 802.11b/g/n zum Einsatz. Aber immerhin: einer der zwei SIM-Slots ist LTE-fähig.

Eine der zwei Micro-SIM-Karten lässt sich im LTE-Modus nutzen. Welche, ist dabei egal.
Eine der zwei Micro-SIM-Karten lässt sich im LTE-Modus nutzen. Welche, ist dabei egal.

Das Umschalten zwischen den zwei SIM-Slots geschieht dabei via Software. Es ist also egal, in welchem Slot die Karte steckt, die du für LTE benutzen möchtest.

Das Full-HD-Display ist schön, gehört aber ebenfalls nicht zu den Top-Paneln. Auch die relativ dicke Bauweise (9,2mm) und das Gewicht von 210 Gramm sind eher auf der Negativseite anzusiedeln. Das merkt Mann spätestens dann, wenn er das Elephone P8000 einen Tag lang im Sakko mit sich herumschleppt.

Akkulaufzeit

Zurück zu den Stärken des Elephone P8000: Nach vier Tagen Standby und einem harten Testtag mit über vier Stunden Display-Zeit hatte das Elephone P8000 immer noch 34 Prozent Akku übrig. Das bedeutet im Alltag, dass das Smartphone auch bei sehr heavy Nutzung an einem Tag quasi nicht leerzukriegen ist. Wer sein Handy vorwiegend zum Telefonieren nutz und es sonst einfach herumliegen lässt (ab und zu mal eine Chat-Nachricht), wird spielend auf mehrere Tage kommen. Und Oma oder Opa, die das Smartphone nur zweimal pro Woche in die Finger nehmen, müssen es vermutlich nur alle 10 Tage aufladen.

Kein Wunder aber eine durchaus solide Leistung: Das P8000 bringt mit seinem 4000-mAh-Akku etwas mehr Laufzeit hin als andere Smartphones.
Kein Wunder aber eine durchaus solide Leistung: Das P8000 bringt mit seinem 4000-mAh-Akku etwas mehr Laufzeit hin als andere Smartphones.
Nach knapp viereinhalb Stunden Displayzeit und vier Tagen im Standby, hält der Akku immer noch 33 Prozent.
Nach knapp viereinhalb Stunden Displayzeit und vier Tagen im Standby, hält der Akku immer noch 33 Prozent.

Das Elephone P8000 ist aber kein Akkuwunder: denn wird die verbaute Achtkern-CPU mit Spielen oder Nonstop-Chat gestresst, dann leert sie sich recht schnell. Dennoch gehört die Akkulaufzeit unterm Strich ganz klar zu den besten unter Android überhaupt.

Fazit

Das Elephone P8000 ist das ideale Smartphone für dich, wenn du auf der Suche nach einem Arbeitstier bist, das gut aussieht, über eine aktuelle Android-Version verfügt und für 170 Dollar auch eine recht gute Kamera mitbringt. Nichts für dich ist das Elephone P8000, wenn du gerne Musik hörst oder du auf ein „echtes“ GPS ohne Internetanbindung und/oder auf den Kompass angewiesen bist. Das Komplettpaket ist seinen Preis in jedem Fall wert, sodass es von Android User eine klare Kaufempfehlung gibt. Vielen Dank an dieser Stelle auch noch einmal an gearbest.com für das Testgerät.

Das Elephone P8000 bekommt 3,9 von maximal 5.0 Punkten und somit die Testnote "gut".
Das Elephone P8000 bekommt 3,9 von maximal 5.0 Punkten und somit die Testnote „gut“.

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