Ein junges Unternehmen mit erstklassigen Grundsätzen bringt ein Mittelklasse-Smartphone im niedrigen Preissegment auf den Markt. Doch was leistet das Aquaris M5 wirklich und wie steht es gegenüber der Konkurrenz um 300 Euro da? Unser Testbericht verrät es dir!
Das BQ Aquaris M5 ist brandneu auf dem Markt und ab 269 Euro in drei verschiedenen Farben und Ausführungen direkt von Bq erhältlich. Wir haben für euch die 16 GByte Version mit 2 GByte Ram getestet Alternativ gibt es die 16-GByte-Version auch mit 3 GByte RAM und eine 32-GByte-Variante des Aquaris M5 mit 3 GByte RAM für 319 Euro. Die restlichen Parameter unterscheiden sich nicht.
Der erste Eindruck
Das Kunststoffgehäuse des Smartphones fühlt sich hochwertig und sehr stabil an. Verarbeitung und Spaltmaße passen. Eine spezielle Beschichtung des dunklen Kunstoffes sorgt dafür, dass keine sichtbaren Fingerprints auf der Oberfläche zurück bleiben. Auch Schmutz wird gut abgewiesen, so dass der mobile Begleiter stets ein sauberes Erscheinungsbild vorweist.

Das Gerät ist relativ dick und kantig, was es verglichen mit seinen Konkurrenten vorerst nicht besonders gut wegkommen lässt. Allerdings liegt es dadurch sehr gut in der Hand und die Hardwarebuttons lassen sich prima erreichen. Sie sind alle verhältnismäßig konservativ auf der rechten Seite angesiedelt, ihre Anordnung ist gut gewählt. USB-Anschluss befindet sich unten, der Anschluss für die Kopfhörer oben. Kleines Goodie: Eine Dual-sim Verwendung ist möglich.

Die Kamera
Nächstes Goodie und damit -im wahrsten Sinne des Wortes- ein kleines Highlight ist die Kamera. Erstklassig sind die 13mp Hauptkamera mit Dualflash und die 5mp Selfie Kamera, die durchaus in der Oberliega teurerer Smartphones mitspielen können. An sich aber nichts ganz besonderes. Dass die 5-MP-Frontkamera (alias Selfie Camera) mit Blitz ausgestattet ist, allerdings schon. BQ bringt den Selfie-Wahn auf ein neues Level. Schlechte Lichtverhältnisse, wo auch immer, sind ab jetzt kein Problem mehr, sofern man sich mal ans Schockmoment-Hilfe-Ich-wurde-geblitzt-Feeling gewöhnt hat.

Die Kameras knipsen sehr gute Bilder und müssen sich nicht vor der teuren Konkurrenz verstecken. Hierbei hilft auch die gute Kamerasoftware, die schnell auslöst und sich einfach bedienen lässt.
Zu den Funktionen der Kamera gehören unter anderem: Foto, Video, Zeitlupe, Time Lapse und ein Panoramamodus (welcher aber leider schlecht ist, nämlich total undetailliert).

Das Android OS
Die Software kommt mit relativ stockem Android 5.0.2 sehr angenehm daher. Die Anpassungen sind leicht vorhanden und sinnvoll: Die Abschaltung des Gerätes nach Zeitplan, die anpassbaren Schnelleinstellungen, die optionale softwareseitige Navigationsleiste, die Led-Einstellungen oder das doppelte Tippen zum Einschalten des Displays zählen zu den kleinen Feinheiten, die das Bedienen und Nutzen recht angenehm gestalten.

Manko: Benachrichtigungen zum Firmwareupdate werden auf unserem Vorserienmodell noch auf auf Spanisch angezeigt, der Changelog fehlt komplett. – Hier wurde uns seitens BQ allerdings Verbesserung versprochen.
Wer ist Bq? Eine aus Madrid stammende studentische Garagenfirma, die zu Beginn USB Sticks vertrieb und sich über die Arbeit mit E-Readern — deren Eigenname booq lautete — zu mobilen Geräten entwickelte. Auf dem Weg zum Tabletvertrieb verloren sich zwei „O“ zum heutigen Firmennamen: bq
Service und nachhaltige Entwicklung, die in ständigem Kontakt mit dem Verbraucher und somit dem unbezahlbarsten und besten Kritiker geschehen, prägen die ständige Verbesserung der Produkte. Bq ist laut eigenen Angaben der einzige Hersteller, der in Europa Smartphones entwickelt. Auch die Reperatur der Geräte findet, wie ihre Entwicklung, direkt in der “Geburtsstätte” in Spanien statt. Lediglich die Produktion findet in China statt.
Mit Updates kann der User laut Hersteller sehr lange rechnen, da sich Bq bemühen wird, diese so lange es die Hardware denn hergibt, auszuliefern.

Das Display
Das Display stellt sich mit seiner Full HD Auflösung sehr scharf dar. Es ist durch die hohe Helligkeit und den guten Kontrast auch gut in der Sonne ablesbar. Die Farben stellen sich natürlich dar und wirken dennoch sehr kräftig. Also ein Plus in Puncto Dynamic Range. Laut eigener Aussage ist das Display “besser als das iPhone 6” – mit purem Auge können wir dies weder bestätigen, noch verneinen. Halten es aber für durchaus möglich.

Der Touch funktioniert sogar, wenn man ihn mit Handschuhen oder im Regen bedienen möchte. Ein Badepartner ist das Aquaris aber leider nicht, denn anders als der Name erahnen lässt, ist es nicht wasserdicht.
Die Performance
Zur Performance lässt sich sagen, dass beim Test kein Ruckeln aufgefallen wäre, sondern das das Gerät sogar bei aufwändigen Spielen wie „Leo´s Fortune“ flüssig lief. Hier macht der Snapdragon 615 in Kombination mit den verbauten 2 GByte RAM und der Adreno 405 GPU einen guten Job. In den Benchmarks punktet das Aquaris mit 33’000 Zählern bei AnTuTu und 2300 Punkten beim HTML-5-Test von Vellamo.
Obwohl BQ einen Snapdragon 615 gewählt hat, hat man sich beim OS, ähnlich wie Alcatel es bei seinem OneTouch Idol 3 getan hat, für die 32-Bit-Version von Android 5.0.2 entschieden. Dies ist schade, denn mit der 64-Bit-Variante wären das Gerät sicherlich noch einen Ticken performanter. Das P8 Lite von Huawei kommt mit seinem Kirin 620 zum Beispiel auf schlechtere Werte bei AnTuTu und Beim HTML-Benchmark, ist aber dank 64-Bit-Android besser beim Multicore-Test. Die kompletten Details und technischen Daten zum Bq Aquaris M5 findest du wie immer in unserer Testgeräte-Datenbank.

Der Akku…
… ist fest verbaut und punktet mit guter Laufzeit: Mit seinen 3120 mAh bringt das Aquaris es auf über 3 1/2 Stunden Display on Time bei normalem Gebrauch! Da gibt es nichts zu meckern. Ein Tag ist locker machbar ohne das Smartphone an die Strippe zu hängen.
Der Sound
BQ versucht durch eine Partnerschaft mit Dolby Audio ein tolles Sounderlebnis auf sein Smartphone zu bringen. Wir sagen: weniger ist mehr! Die Dolby App sieht nicht nur schlecht aus, sie verschlechtert nach unserem Empfinden auch den Klang über Kopfhörer drastisch. Über den Mono-Lautsprecher lässt sich bei genauem Vergleichen ein minimaler unterschied erkennen. Maßgebend ist dieser aber nicht.

Über den Klang beim Telefonieren kann man nicht meckern. Alles hört sich klar und voll an. Auch der Lautsprecher hat eine angemessene Lautstärke und einen guten Klang.
Fazit
Das Aquaris präsentiert sich als gutes Smartphone zu niedrigem Preis. Die Nutzung macht sogar richtig Spaß, es ist sehr zuverlässig, schön in der Handhabung und liegt vielleicht gerade wegen der relativ dicken Hardware gut in der Hand. Auch optisch macht es einen ansprechenden, hochwertigen Eindruck. Es ist einfach reparierbar, mit eigenem Reperatur- und Servicefeedback für die weitere Entwicklung. Man unterstützt beim Kauf eines BQ eine europäische, beeindruckende Firma und schafft sich mit dem Aquaris ein Smartphone zu hervorragendem Preisleistungsverhältnis an. Mit den Highend-Geräten kann es vielleicht nicht unbedingt mithalten, den Ansprüchen, die ein Normalverbraucher an ein Smartphone stellt, wird das Aquaris wunderbar gerecht. Von Android User gibt es definitiv eine: Kaufempfehlung!