Alcatel OneTouch bringt mit dem Idol 3 (4.7) einen echten Alleskönner für den kleinen Geldbeutel auf den Markt. Wir durften den neuen Star von Alcatel Onetouch vorab für euch testen und haben dabei festgestellt, wo seine Stärken und Schwächen liegen.
In einem Kunststoffkleid im Look von gebürsteten Aluminium kommt das Alcatel Onetouch Idol 3 durch elegante Linienführung, schmale Chromrahmen und andere Elemente in Chrome-Optik im schicken Businesslook daher. Man sieht ihm seinen relativ günstigen Anschaffungspreis (Amazon-Preis 233 Euro) nicht an, es schlüpft gut aus der sportlichen Jeanstasche, sieht aber auch in Kombination mit einem eleganten Anzug perfekt aus. Das Idol 3 ist solide verarbeitet, liegt leicht in der Hand und lässt sich aufgrund der praktischen Größe (4,7-Zoll-Display) auch mit nur einer Hand bedienen, was im Zeitalter der Smartphones über 5-Zoll immer seltener wird. Die Bedienung der grafischen Android-Oberfläche geht flüssig von der Hand, im täglichen Gebrauch ist kein Leistungsmangel festzustellen.

Ob man’s braucht oder nicht: Das Alcatel OneTouch Idol 3 (4.7) lässt sich auch im um 180° gedrehten Zustand — also kopfüber — verwenden. Manchmal ist das praktisch, manchmal eher verwirrend. Die Hardware-Buttons für die Lautstärke und der Einschaltknopf sind dann freilich nicht an der passenden Stelle, doch um einen Anruf entgegenzunehmen, ist das Feature durchaus praktisch. Das Idol 3 ist zudem Dual-SIM-fähig. Du kannst es also mit zwei SIM-Karten benutzen. Allerdings hat Alcatel hier den MicroSD-Slot geopfert. Die Dual-SIM-Version verfügt über 16 GByte Speicher und 1,5 GByte RAM. Die Version mit einem SIM-Slot (die es auch gibt), bringt nur 8 GByte internen Speicher mit. Für diesen Test benutzten wir die Dual-SIM-Version mit 16 GByte Speicher.

Geliefert wird das Gerät in einer schlichten, farbig bedruckten Pappbox, welche außer dem Smartphone Kophörer der Marke JBL, ein USB-Kabel, einen Ladeadapter und den obligatorischen „Quick Start Guide“ enthält

Die Software des Idol 3 enthält relativ viel Bloatware: rund 20 vorinstallierte Apps, die bei Bedarf aber deinstalliert werden können. Nicht löschen lassen sich nur die hauseigenen Alcatel-Apps, wie zum Beispiel Kalender, Rechner oder Sprach-Rekorder und natürlich die Google Apps. So passt der App-Launcher zum restlichen aufgeräumten Systems, welches stark an das der Nexus-Geräte erinnert.

Das installierte Android Lollipop wurde größten Teils bei seinem natürlichen „stock“ Erscheinungsbild belassen, was uns sehr gut gefällt. Die Einstellungen wurden um ein paar Funktionen wie zum Beispiel „Double Tap to Wake“ erweitert, was ebenfalls sehr gut umgesetzt wurde. Menüführung und Einstellungen fallen somit einfach und intuitiv aus.

Qualität der Kamera und des Displays
Intuitiv und einfach ist auch die installierte Kamera-App. Sie besticht durch einfache und schnelle Bedienbarkeit und netten kleinen Features wie Zeitraffer, HDR, einem QR-Code Scanner und einem manuellen Modus. Die Frontkamera bietet mit ihren 5 Megapixeln ausreichend Bildpunkte, um das eine oder andere Selfie zu schießen.
Mit 13 Megapixeln spielt die Hauptkamera fototechnisch in der Oberliga mit, die Videos allerdings könnten dank des Sony IMX214 Bildsensors, welcher auch im OnePlus One und dem Nexus 6 verbaut ist, besser sein. Theoretisch wären fantastische 4k- und SlowMotion-Aufnahmen möglich. Der verbaute Snapdragon-410-Prozessor macht diesbezüglich allerdings einen Strich durch die Rechnung: damit sind nur 1080P-Videos möglich. Das Gras auf der anderen Seite ist irgendwo anders bekanntlich immer noch grüner und es lassen sich durchaus besondere Momente mit dem Alcatel gebührend festhalten.

Die aufgenommen Schmuckstücke sieht man sich hingegen besser am PC an, denn das Display Alcatel gibt Farben nicht besonders kräftig wieder. Dennoch macht das 4,7 Zoll Display trotz seiner nur 1280 x 720 Bildpunkte einen scharfen Eindruck. Ein weiteres Plus: Die Blickwinkel sind sehr stabil, was sich gut zum Betrachten mit mehreren Personen eignet. Wer es beim Display größer mag: Das Alcatel Idol 3 gibt es auch als 5,5-Zoll-Version mit leicht besseren Specs für 300 Euro (Alcatel Idol 3 (5.5), Amazon-Preis 299 Euro).
Die Performance
Trotz des relativ schwachen Snapdragon 410 lässt sich das Interface des Idol 3 flüssig bedienen. Auch einfache Spiele wie „Subway Surfer“ machen auf dem Gerät Spaß. Werden die Spiele aufwändiger, kommt der Prozessor schnell an seine Grenzen und man muss mit Rucklern und Aussetzern rechnen. In den Benchmarks platziert sich das Idol 3 mit 22000 Zählern bei AnTuTu und knappen 2.000 Punkten beim HTML-5-Test von Vellamo inmitten der ehemaligen Vorzeigemodelle Galaxy S3, Nexus 4 und HTC One, aus den Jahren 2012/2013. Obwohl Alcatel mit dem Snapdragon 410 einen der ersten 64-Bit-Prozessoren gewählt hat, hat man sich beim OS für die 32-Bit-Version von Android 5.0.2 entschieden. Mit der 64-Bit-Variante wären mit Sicherheit noch ein paar Pluspunkte in den Benchmarks drin gelegen. So reicht es am Schluss für 3,4 von maximal 5 Punkten im Android-User-Rating.

Die Akkulaufzeit
Zur Schwachstelle starker Smartphones hat sich zunehmend die Akkuleistung entwickelt. Sehr ärgerlich für Nutzer, die viel unterwegs sind und sich dabei auf ihr Gerät verlassen wollen. Apple bekam für seine iPhones beiweilen schon den Spitznamen des Kabeltelefons – klingt retro, liegt aber leider nur daran, dass viele User das Haus ohne mobilen Zusatzakku nur noch selten verlassen können und leicht an ihrem Ladekabelradius nahe öffentlicher oder auch heimischer Steckdosen zu finden sind. Unternehmen wie Starbucks und viele weitere haben diese Entwicklung für sich genutzt und bieten kabellose Auflademöglichkeiten kostenlos an. Diese kann das Alcatel Onetouch Idol 3 nicht nutzen, da kein kabelloses Laden via Qi-Standart unterstützt wird. Immerhin beherrscht das Idol 3 NFC.
Das fehlende Drahtlosladen stellt aber gar kein Problem dar, denn wir haben im Test herausgefunden, dass bei einem Tag unter normaler Nutzung kein Zwischenstopp bei einer Steckdose nötig ist. Also bietet das Gerät eine durchaus akzeptable Akkuleistung. Die Kombination von Snapdragon 410, HD-Display und 2000-Akku sorgt aber auch nicht für eine wirkliche Überraschung.
Der Sound
Beim Telefonieren leistet das Mikrofon gute Arbeit mit passabler Hintergrundgeräuschfilterung und allgemein guter Qualität. Der Lautsprecher gibt zwar genügend Volumen her, es entsteht aber recht schnell ein etwas blecherner Klang. Bei der Musikwiedergabe über die besagten Lautsprecher gibt es jedoch nichts zu Meckern: Sie bieten einen kräftigen Stereo-Sound, welcher zum Zocken und Video schauen bestens geeignet ist.
Preisleistungs-Verhältnis
Das Alcatel Onetouch Idol 3 bringt mit 229€ ein gutes Preisleistungsverhältnis mit. Es ist definitiv keine schlechte Wahl. Zwar gibt es vergleichbar gute Geräte zu noch besseren Preisen (beispielsweise das Motorola Moto G 2014), oder geringfügig teurere Modelle mit technisch weitaus besserer Qualität. Mit der Dual-SIM-Funktionalität und dem schönen Design verfügt das Idol 3 aber über einen Pluspunkt.

Dem technisch versierteren Benutzers wird das Gerät wahrscheinlich schnell Grenzen aufzeigen, was an den nicht zu erwartenden Updates (das Idol 3 bleibt ziemlich sicher bei Android 5) aber auch dem Snapdragon 410 und anderen Merkmalen des Handys liegt. Für alle, die keine besonderen Ansprüche an die Software und Performance stellen, ist es aber durchaus ein Gerät, das gefallen kann und eine sympathische Lösung auf der Suche nach einem soliden, handlichen Smartphone ist.
Als Unique Selling Point würde ich die Vorzüge des Idol 3 wie folgt zusammenfassen: Es ist das einzige Dual-SIM-Smartphone um 200 Euro, das eine passable Kamera, ein LTE-Modem und Stereo-Lautsprecher verbaut hat und dabei auch noch gut aussieht.
Einen Eindruck von der 4,7-Zoll-Version verschafft dir auch unser Hands-On-Video vom Mobile World Congress:
