Wir fotografieren gern und viel. Die knuffigen Kaninchen, das neue Motorrad, die malerische Landschaft, die leckere Pizza – ein knuffiges Kaninchen, welches sich vor malerischer Wiesenlandschaft auf einem Motorrad sitzend an einer Pizza zu schaffen macht… Was auch immer. Fest steht jedoch, dass wir uns von unserem Bild im Anschluss erhoffen, dass es gelungen ist. Und genau dafür möchte ich Euch heute gern zehn Tipps an die Hand geben, welche Euer Motiv besser zur Geltung bringen.
Egal wie gut oder schlecht die Kamera in deinem Handy ist. Ein gutes Bild entsteht meistens durch ein passendes Motiv und das Auge des Fotografen. Denn wer die schönen Szene nicht erkennt, bekommt auch mit der besten Kamera keine ästhetischen Fotos hin. Doch wie bei jedem Handwerk zählt auch hier das Sprichwort „Übung macht den Meister“. Wenn du unsere zehn Tipps befolgst und etwas übst, dann kann der Urlaub kommen!
1. Immer die maximale Auflösung des Bildsensors nutzen
Ein Foto „lebt“ von den Informationen, die der Bildsensor aufnimmt und im Gerät abspeichert. In den meisten Fällen möchte man das Bild später nicht nur auf dem Display seines Smartphone anzeigen lassen, sondern auch Freunden und Familie auf dem heimischen Rechner oder dem Fernseher zeigen.
Da ist es umso ärgerlicher, wenn die „Bildautomatik“ das Foto wieder einmal mit „nur“ 8 Megapixeln aufgenommen hat anstelle der vielleicht verfügbaren 20,7 Megapixeln (wie zum Beispiel beim XPERIA Z3 Compact). Im manuellen Modus lässt sich die Auflösung hoch drehen. Spätestens beim Zoomen in bestimmte Bildbereiche herein zeigt sich dann deutlich der Unterschied. Die vergrößerten Details werden schneller pixelig und verwaschen.
Viele Kameras nehmen zwar im 16:9-Format auf, verbaut ist jedoch ein 4:3-Sensor. Für die meisten Pixel solltest du deshalb im 4:3-Format fotografieren. Schau einfach mal in den Einstellungen, mit welchem Format die größten Bilder entstehen.


2. Schalte den automatischen Blitz aus
Werden Fotos bei zu geringem Umgebungslicht fotografiert, aktiviert sich in den meisten Fällen selbstständig der Auto-Blitz, um diese Lichtschwäche auszugleichen. Das ist bei Schnappschüssen auch gerne mal gewollt und erleichtert den Umgang mit der Kamera, da nicht lange am Blitz umher gestellt werden muss. Allerdings sorgt eben jener grelle Lichtblitz auch gern dafür, dass die gesamte Bildstimmung zerstört wird. Das künstliche Weiß spiegelt sich schnell auf feuchten Oberflächen oder Scheiben und lässt andere Lichtquellen in der Ferne gern verschwinden.

3. Für manuelle Ausleuchtung sorgen
Soll ein Foto doch einmal zusätzliche Belichtung erhalten, lohnt es sich, selbst zu bestimmen, von wo welches Licht auf mein Motiv scheint. Taschenlampen eignen sich zum Beispiel hervorragend oder auch Straßenlampen, die man für das eigentliche Motiv als Passivbeleuchtung nimmt. Ein kleiner Tipp ist auch, auf die in vielen Smartphones integrierte Taschenlampen-Funktion zurückzugreifen. Einmal aktiviert kann der Fotograf selbst bestimmen, von wo und wie stark das Licht seiner LED auf das Objekt scheint und somit im Idealfall Spiegelungen durch geschickte Positionierung umgehen.
4. Manuell statt Automatik
Wer Wert darauf legt, dass seine Bilder vernünftig optimiert gespeichert werden, sollte vom automatischen Modus seiner Kamera-App Abstand nehmen und lieber zum „Manuellen Modus“ wechseln. Dort lassen sich Einstellungen wie Weißabgleich, Schärfe oder der Fokuspunkt des Bildes selbst korrigieren. Gerade bei Makro-Aufnahmen versagen automatische Optimierungen gerne mal ihren Dienst und stellen das Objekt einfach nicht vernünftig scharf. Im manuellen Modus lassen sich hingegen durchaus auch Profile direkt für solche Aufnahmen auswählen. Die hauseigene Kamera-App des LG G4 zeigt zum Beispiel eindrucksvoll, wieviel man mit einer simplen Smartphone-Kamera machen kann.

5. Die Drittel-Regel
Die Gesamtstimmung eines Bildes hängt nicht nur von Inhalt und den richtigen Voreinstellungen ab, sondern auch ganz stark davon, wie ich das Hauptmotiv meines Bildes im Foto positioniert habe.
Der Fotograf spricht hier gern vom „Goldenen Schnitt“ oder auch der „Drittel-Regel“. Dabei wird der Bildschirm gedanklich durch vier Hilfslinien in neun gleiche Vierecke unterteilt. Die Eckpunkte des mittig platzierten Vierecks markieren hierbei die Punkte, an welchen sich Euer Motiv positioniert haben sollte. Der Screenshot verdeutlicht dies noch einmal genauer.
Viele Apps bieten zudem in ihren Optionen an, eben diese Hilfslinien oder auch „Gitterlinien“ einzublenden.

6. Fotografiere auf Augenhöhe
Fotografiere auf Augenhöhe! Das heißt, Tiere oder Menschen, sowie Personengruppen sollte man am besten auf derselben Augenhöhe fotografieren, auf der sich diese befinden insofern es nicht dem künstlerischen Zwecke dient.
Gerade Kinder oder sitzende/kniende Personen hebt man so besser im Bild hervor und zeigt diese nicht von oben herab.
7. Mit den Beinen zoomen
Diesen Leitspruch kennt wohl jeder Fotograf. Mit den Beinen zu zoomen bedeutet, lieber dichter an sein Motiv heranzugehen, als den digitalen Zoom seiner Kamera-App zu verwenden. Möchte ich die umwerfende Augenfarbe der Eidechse auf dem gegenüber liegenden Schuppenvordach als mein Hauptmotiv hervorheben, ist es geschickter, vorsichtig an die Echse heranzutreten und sein Foto zu schießen, als aus einhundert Metern Entfernung mit 32-fachem Zoom zitternd das Auge anzuvisieren.


8. Stativ verwenden oder aufstützen
All‘ die bisherigen Tipps nützen natürlich gar nichts, wenn du dein Bild von zum Beispiel der Hochzeitsgesellschaft locker stehend mit dem Smartphone in den Händen aufnimmst. Denn spätestens dann stellt der Körper fest, dass die ganze Anspannung, worauf beim perfekten Foto zu achten ist, zu viel war und lässt im entscheidenden Moment das Bild verwackeln.
Das muss nicht sein und daher solltest du am besten immer ein Stativ verwenden. Ist keines zur Hand, solltet du versuchen, das Gerät vorsichtig auf einer Oberfläche (zum Beispiel eine kleine Mauer) abzustellen, die eine ähnliche Höhe wie ein Stativ bietet . Für ein ordentliches Bild darf es an Einfallsreichtum nun mal nicht scheitern. Perfekt eignet sich hier zusätzlich die Verwendung einer Sprach-Auslöse-Funktion entsprechender Kamera-Apps. Hier bietet sich zum Beispiel „Camera Zoom FX“ an. Dann besteht auch nicht mehr die Gefahr, dass man sein gut-platziertes Handy beim Auslösen doch noch bewegt.


9. Achte auf den Fokus
Das Hauptthema deines Bildes will scharf-gestellt sein! Es soll jedem Betrachter sofort klar sein, was genau du auf dem Foto hervorheben wolltest. Also achte darauf, dass der Fokuspunkt der Kamera auch wirklich auf diesem Objekt oder dieser Person liegt. Meist reicht ein Fingertip auf den Bildschirm an der entsprechenden Stelle. Gelegentlich ist es auch gewünscht, eine Hintergrundunschärfe um das entsprechende Objekt zu legen, damit es als einziger wirklich scharf dargestellter Gegenstand besonders hervorsticht. Auch hier bieten viele Apps eine entsprechende Option an nachdem man den Fokuspunkt gesetzt hat. Das Tilt-Shift-Verfahren ist hier eine der vielen Möglichkeiten.


10. Gleiches Motiv – mehrere Aufnahmen
Zu guter Letzt sei jedem ans Herz gelegt, vom selben Bild ruhig mehrere Aufnahmen zu machen. „Camera MX“ bietet eine Möglichkeit, selbst das Geschehen vor der Kamera wenige Momente vor Drücken der Auslösertaste wiederzugeben und abzuspeichern. Nutzt man eine andere App, kann man durch das Knipsen mehrerer Aufnahmen eines Motivs im Nachhinein wenigstens noch aussortieren, welches Bild einem persönlich am ehesten zusagt. Die zehn besten Alternativen zur vorinstallierten Kamera-App findest du in diesem Artikel.
Bonustipp: Suche den Sonnenschein…
Ich hoffe, ich konnte einigen von Euch mit meinen Tipps ein wenig helfen, die Fotografiererfahrung mit Eurem Smartphone noch zu erweitern und den einen oder anderen Anstoß zu geben, selbst kreativ zu werden. Wie auf den obigen Fotos zu erkennen, macht das Licht 50 Prozent eines guten Fotos aus (die Beispielbilder entstanden an einem bewölkten Tag mit zeitweisem Sonnenschein), 25 Prozent das Motiv und 25 Prozent der Fotograf bzw. die Optik. Sich bei bewölktem Himmel zu einem Fotospaziergang aufzumachen, bringt also nicht wirklich etwas. Versuche dann lieber, zu Hause diverse Gegenstände so zu fotografieren, dass eine interessante Komposition entsteht.
Soll das Foto nur via Social Media oder Chat geteilt werden, lässt sich auch mit den diversen Fotofilter-Tools immer noch recht viel aus einem Bild herausholen. Die besten fünf Apps stellen wir dir in diesem Artikel aus dem Android-User-Archiv vor.
In diesem Sinne – gut Licht!
Euer Benjamin