Als Eltern ist man doch sehr darauf bedacht, sämtliche Gefahrenquellen von seinen Kindern fernzuhalten. Diese können auch, in Form von unbedacht abgeschlossenen Abos oder In-App-Käufen, auf dem Smartphone lauern. Aber ein Smartphone ist ja heutzutage nicht mehr wegzudenken. Also liegt es an den Eltern, dieses kinder- beziehungsweise jugendsicher zu machen.
Wann du deinem Kind ein eigenes Smartphone überlässt bleibt letztendlich deine Sache als Elternteil. Einige Kinder kommen so schon relativ früh in den Genuss eines Smartphones, andere etwas später. Was alle kindlichen Smartphone-Besitzer oder Nutzer eint, ist die Angst der Eltern, dass die Kinder auf verbotene Inhalte zugreifen. Um das zu umgehen gibt es einige wenige Möglichkeiten.
Mehrere Benutzerkonten
Ab Android 4.2.2 lassen sich bei allen Android-Geräten eingeschränkt und ab Android 5 bei allen Geräten verschiedene Nutzer anlegen. Dies ist lohnenswert, sobald ein Tablet oder Smartphone von mehreren Personen genutzt wird. Dazu klickst du auf die Einstellungen deines Smartphones und suchst hier die Option Nutzer heraus. Mit einem Klick darauf findest du dein eigenes Konto sowie den vorinstallierten Gast-Zugang. Der Gast-Zugang kann nicht gelöscht werden und dient wirklich nur für eine kurze Gast-Nutzung. Das heißt, der Gast-Nutzer muss sich nicht mit einer E-Mail-Adresse anmelden, kann allerdings ohne Mail-Adresse keine Apps aus dem Play Store auf das Smartphone laden. Du hast jedoch die Möglichkeit, mit einem Klick auf den Plus-Button einen oder mehrere andere Nutzer hinzuzufügen. Du selbst fungierst als Eigentümer des Smartphones und hast so auch die Möglichkeit eine eingeschränkte Kontoverwaltung (Anrufe/SMS) vorzunehmen. Du beziehungsweise der andere Nutzer gibt seine Google-Mail-Adresse an, oder legt eine an. Weiterhin vergibst du ein Passwort. Nach der Einrichtung erscheint der Homescreen des neuen Nutzers, den dieser nun mit Apps bestücken und nutzen kann. Um zwischen den Nutzern hin- und herzuwechseln ziehst du die Statusbar herunter und klickst auf den farbigen Kreis mit der Person darin. Früher musste man dafür die Einstellungen öffnen und wieder auf den Button Nutzer klicken. Dies ist heute nicht mehr möglich. Jeder Nutzer ist mit einer eigenen Farbe dargestellt und kann nun per Klick gewechselt werden. Um aber einen Zugriff auf das jeweilige Nutzerkonto zu verhindern, muss jeder Nutzer eine eigene Displaysperre einrichten.



Es gibt Smartphones, wie z.B. das LG X-Power, bei denen man (unter Android 6.x) allerdings keine Benutzerkonten anlegen kann. Das liegt daran, dass die Hersteller hier ein selbst angepasstes Android ausliefern, bei dem die Einstellungen dementsprechend beschnitten sind.



Die Kindersicherung
Eine direkte Kindersicherung gibt es unter Android nicht. Es fehlt zum Beispiel die Möglichkeit ein eingeschränktes Profil, oder einen Kindermodus einzurichten. Somit bleiben nur einige Apps, um das Smartphone kindersicher zu machen. So wie die App Nester, über die wir schon einmal berichtet hatten oder Kidoz
Beide Apps erstellen eine eigene kleinkindsichere Benutzeroberfläche, über die dein Kind nur an von dir vorher festgelegte Inhalte gelangt. Sofern du allerdings ein sehr technisch versiertes Kind, beziehungsweise ein älteres Kind hast, sind auch diese Apps nicht kindersicher.
Jugendschutzeinstellungen im Play Store
Um gewaltverherrlichende beziehungsweise nicht geeignete Apps für dein Kind im Teenie-Alter im Play Store zu sperren öffnest du zuerst die Play Store App und dort das Menü. Dort ist schon ein Leitfaden für Eltern zu finden. Hier werden die Zeichen für familienfreundliche Apps erklärt sowie die Möglichkeit, nicht jugendfreie Inhalte zu sperren. Um die Inhalte zu sperren klickst du auf die Einstellungen und dort auf Jugendschutzeinstellungen. Mit der Aktivierung der Einstellungen ist es nun möglich, die Jugendschutzeinstellungen über eine PIN zu sperren, sodass eine Änderung nur durch dich erfolgen kann. In den Jugendschutzeinstellungen gibst du für Apps, Spiele, Filme, Serien und Musik eine altersgerechte Einstellung an. Bereits installierte Apps sind jedoch von deinen Einstellungen ausgenommen. Diese Jugendschutzeinstellungen müssen bei mehreren Nutzerkonten, auf jedem Nutzerkonto separat angelegt werden.



Fazit
Der Jugend- und Kinderschutz ist in Stock-Android noch stark ausbaufähig. Es gibt keine Möglichkeit ein Android-Gerät komplett kindersicher zu machen. Es gibt hier zwar Apps, die dies ansatzweise umsetzen. Aber auch diese halten technisch versierte Kinder nicht davon ab sie zu umgehen. Weiterhin können ältere Jugendliche, nachdem sie das Smartphone im Boot-Loader gestartet haben, einen kompletten Werksreset durchführen und haben danach wieder Zugriff auf alle vorher gesperrten Inhalte.