Immer wenn ich das Haus verlasse muss ich mein WLAN ausschalten. Facebook-Fotos auf denen ich verlinkt werde lade ich immer in meine Dropbox herunter. Das sind Aufgaben, die man oft von Hand macht, die aber so einfach und routiniert verlaufen, dass sie auch eine Maschine übernehmen kann. Mit IFTTT (if this then that = wenn dieses dann jenes) könnt ihr Rezepte anlegen, damit das Handy diese Aufgaben übernimmt.
Die IFTTT-App begrüßt den Nutzer mit einer kurzen Erläuterung der Vorgehensweise: Die „Verhaltensregeln“ werden als Rezepte bezeichnet und bestehen aus zwei Komponenten, die Channels genannt werden. Channels sind dabei Apps wie Facebook, Dropbox, Twitter und viele mehr, sowie deren Ereignisse oder Anweisungen. Ein Rezept lauscht dabei auf einen Channel (z.B. IF „ich verlasse mein zuhause (GPS)“) und triggert anschließend den anderen Channel (z.B. THEN „schalte WLAN aus“). Dieses Rezept wird übersichtlich mit IF, THEN und den Anwendungssymbolen angezeigt, aber auch durch eine Beschreibung ergänzt.

In der Hauptansicht der Anwendung wird ein Zeitstrahl angezeigt, der alle Aktivitäten der Anwendung dokumentiert. Über ein Mörser-Symbol gelangt man zur Rezepte-Übersicht. Hier kann man ein neues Rezept erstellen aber auch existierende Rezepte durchsuchen. Die Rezepte-Sammlung ist für neue Nutzer besonders interessant, da man nicht unbedingt von Anfang an die Bandbreite der Rezepte erkennt und so Anregungen von anderen Nutzern bekommt. Findet man ein Rezept für sich selbst relevant, kann man dieses schnell auf dem eigenen Gerät aktivieren und den eigenen Wünschen anpassen.

Als ich selbst ein Rezept erstellen wollte, war ich im ersten Moment von den Einschränkungen überrascht. Es gab für jeden Channel nur wenige Optionen aus denen man wählen konnte und diese waren bei weitem nicht so individualisierbar wie ich mir das wünschte. Die vorgeschlagenen Rezepte waren dagegen sehr viel komplexer. Später habe ich entdeckt, dass man in der Detailansicht eines Rezeptes über „Edit“ die von mir gesuchten Einstellungen nachträglich ändern kann.

Der Abstand zwischen regelmäßigen Aktionen beträgt laut App maximal 15 Minuten. Falls man die neu erstellten Bilder aber sofort auf dem Rechner haben möchte, kann man die Aktion auch selbst über einen Button triggern. Sollte die Funktion einmal stören, kann man ein Rezept auch ausschalten. Der An-Aus-Schalter in der Rezepte-Übersicht erfüllt diese Funktion allerdings nicht — welche Funktion er genau hat ist mir unklar. Schaltet man hier das Rezept aus, schaltet es sich bei mir von selbst wieder an. Das Rezept ist nur abgeschaltet, wenn man es in der Detailansicht deaktiviert.
Zum Schluss noch in kleiner Hinweis: Ihr müsst euch für die App ein Konto anlegen und der Anwendung natürlich Zugriff auf die Channels erlauben, die ihr Nutzen wollt. Die Anwendung ist sehr praktisch, hat allerdings auch Einsicht in sehr viele eurer Daten. Ihr solltet also nicht blind alle Channels freischalten sondern bewusst mit dem Programm arbeiten. Die App kommt (wohl nicht zuletzt dank der Datenmenge, die sie sammeln kann) ohne Werbung aus und ist kostenlos verfügbar.
Fazit
Die App ist sehr umfangreich, stößt aber bei individuellen Wünschen auch schnell an ihre Grenzen. Es braucht eine gewisse Zeit, sich mit allen Optionen vertraut zu machen, dann kann die App aber routinierte Arbeiten einfach abnehmen. Muss es nicht ganz so komplex wie bei IFTTT sein, bzw. sollen die Rezepte einfach lokal abgearbeitet werden, dann eignen sich als Alternativen auch Automagic und Llama, Tasker oder Automateit.
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