Schon mehrmals hatten wir in der Redaktion verschiedene “Spielzeuge”, mit denen man Einblicke in die Programmierung bekam: Tinkerbots, ein Stecksystem, welches verschieden Schritte durch Programmieren ausführt, oder Cozmo der kleine Roboter, dem man ebenfalls mittels Programmierbausteinen zu mehr Aktionen verhelfen kann. Für unseren heutigen Testbericht haben wir freundlicherweise Photon in die Redaktion bekommen: “The world´s first robot that develops with your child!”
Photon – Unboxing
In einer großen, quadratischen Box wird Photon, der interaktive Roboter sowie ein USB-Ladekabel und das Buch vom Planeten Photon (die Bedienungsanleitung) geliefert. In der Schachtel mit der Bedienungsanleitung sind noch Aufkleber für Photons Gesicht sowie Werbeaufkleber für Photon vorhanden. Auf der Verpackung ist zu lesen, dass mehr als 1 Kind mit Photon spielen kann. Jedes Kind kann dabei eigene Fähigkeiten für den Roboter entwickeln. Ebenfalls gibt es einen Hinweis auf die eigene Photon-App mit vier Interfaces: Photon Draw für 5+ Kinder, Photon Badge für 6+ Kinder, Photon Blocks für 7+ Kinder und Photon Code für Kinder die älter als 10 Jahre sind).
Photon – Aussehen
Der weiße, 699 g schwere und 17 x 17,2 x 19 cm große Roboter Photon besitzt zwei große Räder, welche an den Seiten gummiert sind, sodass ein Fahren auf mehreren Oberflächen möglich ist. Des Weiteren verfügt Photon über ein kleineres, ebenfalls an der Unterseite gelegenes, Lenkrad.
Die Vorderseite wird von Photons Kopf/Gesicht eingenommen. 2 Augen sowie ein Sensor bilden die Front. Auf dem Kopf besitzt Photon 2 Antennen-Ohren und den Power-Button.
Auf der Rückseite liegt der Port für das MicroUSB-Kabel. Photon vermittelt einen sehr robusten Eindruck.
Photon Fähigkeiten
Aktion | Beschreibung | Sensor |
Lichterkennung | Photon weiß, wann es hell ist und wenn es dunkel wird | |
Berührungserkennung | Berühre den Roboter mit der Hand an der Stirn und er spürt es | An der Stirn |
Hinderniserkennung | Photon erkennt Hindernisse bis zu einer Entfernung von 100 cm | Im schwarzen Dreieck an der Vorderseite |
Kommunikation mit anderen Robotern | Photon kann mit anderen Photon-Robotern kommunizieren | Im schwarzen Dreieck an der Vorderseite |
Zurückgelegte Wegstrecke | Der Roboter weiß genau, wie weit er in Zentimetern gefahren ist | In den Rädern |
Drehwinkelmessung | Photon kann mit großer Präzision gedreht werden | In den Rädern |
Wechselnde Augen- und Antennenbeleuchtung | Photon kann unabhängig voneinander die Augen- und Antennenfarbe wechseln | |
Macht Geräusche | Photon kann nicht sprechen, aber er kommuniziert über eigene Geräusche. | Im schwarzen Dreieck. |
Erkennt Geräusche | Photon ist sehr empfindlich, er reagiert auf laute Geräusche wie Klatschen und Schreien | Am Kopf |
Erkennt den Untergrund | Photon erkennt die Farben schwarz und weiß mit vier Kontrastindikatoren. Dadurch kann er zum Beispiel auf einer 3cm dicken schwarzen, selbstgezeichneten Linie auf weißem Grund fahren |
Photon – Download der App und Starten des Roboters
Bevor du startest lädst du dir die App Photon Robot aus dem Play Store herunter. Du öffnest die App und gewährst den Zugriff auf deinen Standort, deine Medien und Audio. Ebenfalls muss Bluetooth an deinem Smartphone aktiviert sein. Anschließend schaltest du Photon mit einem ca. 3-sekündigen Druck auf den Power/Wake/Sleep-Button an. Photon gibt ein Gähnen von sich und blinkt mit den Augen und den Antennen.
In der App klickst du auf den Start-Button; der Scan beginnt. Photon wird gefunden und du klickst auf den Verbinden-Button. Anschließend ist eine Software-Aktualisierung verfügbar. Diese kann gleich oder auch erst später erfolgen.
Für die Aktualisierung muss der Akku voll aufgeladen sein. Sobald du das Ladekabel einsteckst, wird auch dies wieder durch den kleinen Roboter kommentiert. Während der Ladung ist die Verbindung zur App getrennt und Photon kann auch nicht aktiviert werden. Nachdem der Akku voll ist trennst du das Ladekabel wieder vom Netzstecker und startest die App. Nach der Verbindung lässt du die Aktualisierung durchlaufen. Dabei darf Photon nicht ans Ladekabel. Die Aktualisierung selbst dauert einige Minuten. In diese Zeit blinkt Photon mit seinen Antennen und Augen. Sofern die Aktualisierung abgeschlossen ist, gibt Photon ein triumphierendes Geräusch von sich.
Nun wird Photon erneut mit der App verbunden. Ein kleines Tutorial zeigt an, dass Photon mit seiner Rakete durch das Weltall geflogen ist, dort einen Unfall hatte und auf die Erde gestürzt ist.
Photon hat Angst und will wissen, wer du bist. Du gibst deinen Namen ein und klickst auf den Weiter-Button. Nun möchte Photon ebenfalls einen “weltlichen” Namen. Anschließend erstellst du deinen Avatar mit Geschlecht, Haarfarbe oder auch einem realen Bild. Das Bild oder der Avatar werden bei Photon unter dem Begriff Freund abgespeichert.
Nun wählst du den Bedienmodus (linkshändig oder rechtshändig) sowie den Schwierigkeitsgrad aus. Sofern du später einen weiteren Nutzer hinzufügen möchtest, klickst du einfach solange auf den X-Button, bis du wieder zu deinem Nutzerprofil gelangst. Hier befindet sich dann die Option “weiteren Nutzer anlegen”.
Als Schwierigkeitsgrad ist Junior (4-6 Jahre) mit vereinfachten Aufgaben und ohne Zeitlimit, Pfadfinder (7-8 Jahre) mit normalem Schwierigkeitsgrad und mehr Zeit für die Aufgaben sowie Experte (9+ Jahre) mit normalem Schwierigkeitsgrad und der Standardzeit für Aufgaben vorhanden.
Photon erzählt nun, dass er sich bei seinem Unfall stark gestoßen und dabei all seine Fähigkeiten verloren hat. Du sollst ihm nun helfen, diese zurückzuerlangen. Sämtliche Aufgaben und Texte können in der App auch per Klick auf den Lautsprecher-Button durch das Text-to-speech-Programm Amazon Polly vorgelesen werden. Photon begibt sich auf die Reise. Er erlangt dabei Reisepunkte. Je mehr davon vorhanden ist, desto mehr Abenteuer kann Photon mit dem Spieler noch erleben. Jede neue Aufgabe verbraucht eine bestimmte Anzahl an Punkten. Sind die Punkte verspielt muss der Spieler warten, bis Photon sich erholt hat; oder er spielt derweil andere Spiele mit dem Roboter.
Auf einer Landkarte sind die verschiedenen Aufgaben zu sehen. Beginnend bei Photons Absturz.
Für Aufgabe 1, ein Experiment, werden 5 Energiepunkte benötigt. Photon hat vergessen, wie man fährt. Er benötigt Hilfe, um es erneut zu lernen. Es gibt einen Lernfortschrittsbalken, der zeigt, wie gut Photon schon diese Fähigkeit erlernt hat. Auch das Ziel der Aufgabe ist zu sehen. Photon muss 50 cm fahren.
In der App ist ein Steuerkreuz zu sehen, mit dem Photon vorwärts fahren kann. Hat er die 50 cm erreicht freut er sich mit einer Fanfare.
Als Gewinn gibt es einen Level-Fortschritt und Unterlegscheiben und Muttern. Diese können später für den Kauf neuer Elemente genutzt werden.
In der nächsten Aufgabe muss er lernen Rückwärts zu fahren. Auch dies gelingt und wieder gibt es einen Fortschritt.
Nun muss sich Photon einmal links und einmal rechts herum im Kreis drehen. Weiterhin gilt es Kombinationen aus geradeaus fahren, rückwärts fahren, links und rechts drehen auszuführen. Es gibt auch noch eine andere Möglichkeit des Steuerns. Nämlich durch die Nutzung eines Joysticks, welcher eine genauere Bewegung ermöglicht. Auch hier werden zuerst einmal alle Bewegungsabläufe durchprobiert. Weiter geht es mit Slalom fahren und freiem Fahren.
In jedem Kapitel musst du dich 20 Herausforderungen stellen. Diese werden immer ein wenig schwieriger und bringen Photon seine Fähigkeiten zurück. Du entdeckst mit der Zeit die verbauten Sensoren und experimentierst mit Photon.
Die Bewegungseinheit ist nun die Leitzentrale und Photon kann entweder per Joystick oder mittels Tasten bewegt werden. Auch die Energiestandsanzeige von Photon ist am oberen rechten Bildschirmrand zu sehen. Sollte diese sich dem Ende zu neigen, muss Photon eine Pause einlegen. Sofern du Photon bewegst wirst du sehen, wie die Energie langsam abnimmt. Je langsamer Photon fährt, desto weniger Energie verbraucht er. Die Energie wird aufgefüllt, wenn Photon langsam fährt oder auf der Stelle steht.
Die während der Spiele eingesammelten Muttern und Unterlegscheiben sind ebenfalls am oberen Bildschirmrand zu sehen, genau wie der aktuelle Levelstand.
Berührst du den Levelstand, öffnet sich der Verwaltungsbildschirm. Dort kannst du die Sensoren und Statistiken überprüfen und gelangst zum Shop, um weitere Fähigkeiten oder auch Accessoires für Photon zu erwerben. Unten links auf der Leitzentrale befindet sich die Abenteuertaste. Per Klick darauf gelangst du wieder zur Karte zurück.

Auf der Karte gibt es nun weitere Spiele, damit Photon seine Fähigkeiten erweitern kann. So kannst du ein Labyrinth entschlüsseln und damit Photon den Weg weisen. Damit wird ein neues Minispiel freigeschaltet. Photon erklärt, dass du in gleicher Weise wie du das Labyrinth entschlüsselt hast, auch neue Bewegungsabläufe für Photon kreieren kannst.
In der App kannst du nun einen Weg für Photon zeichnen. Du “schiebst” mit dem Finger die Photon-Figur in der App auf den Quadraten über das Display. Anschließend bestimmt du mit dem Lineal-Tool die Länge der gefahrenen Meter. Weiterhin übst du Kurvenfahren, sammelst Cookies ein und vieles mehr.
Weiter geht es mit Geschicklichkeitsaufgaben. Photons Antennen und Augen leuchten jetzt gelb. Eli erscheint auf der Bildfläche. Sie will Photons Sonnenkraft aktivieren. Um neue Fähigkeiten zu aktivieren müssen alle Module miteinander verbunden werden. Auf dem Display erscheint eine Schaltfläche mit immer 2 gleichen Modulen. Diese musst du innerhalb von kurzer Zeit miteinander verbinden. Hast du alles geschafft ist eine neue Fähigkeit, in dem Fall die Farbe der Beleuchtung wechseln, freigeschaltet.
Hast du keine Lust mehr mit Photon Robot zu spielen klickst du wieder solange auf den X-Button, bis du die Verbindung Trennen kannst.
Photon Coding
Eine weitere App ist Photon Coding, welche du dir ebenfalls aus dem Play Store herunterlädst. Hier gibt es keine Einschränkungen oder Tutorials, sondern es steht das pure Programmieren im Vordergrund. Die App baut auf dem schon erlernten Wissen aus der Photon App auf und erweitert die Programmiergrundlagen. Du verbindest Photon zunänchst ebenfalls mittels Bluetooth.
Auf der Startseite sind verschiedene Schwierigkeitslevel wie Einfach (Move), Anfänger (Draw), Mittel (Badge), Experte (Blocks) und Meister (Code) gelistet.
Die Level Einfach und Anfänger (Move und Draw) findest du dabei ebenfalls in der Photon Robot App.
Mit Einfach/Move bewegst du Photon anhand der Steuerung der App. Er kann damit vorwärts, rückwärts, seitwärts oder im Kreis fahren.
Mit der Nutzung des Level Anfänger/Draw zeichnest du mit deinem Finger einen Weg mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und Aktionen. Photon wird diesen dann per Klick auf den Start-Button nachfahren und die unterwegs eingebauten Aktionen ausführen.
Mit dem Level Badge erstellst du Programme und Anweisungen unter Zuhilfename verschiedener Symbole. Photon kann hier ebenfalls in verschiedene Richtungen fahren, sich drehen, verschiedene Tierstimmen imitieren, Lichter blinken lassen oder man kann seine Sensoren mit einbeziehen.
Über den Experten Level mit den Blocks kannst du Programmieren mittels vorgefertigten Codeblöcken, welche du zu einem Programm zusammenbaust.

Des Weiteren ist es möglich, eigene MP3 Aufnahmen zu erstellen. Dazu wählst du das Icon mit dem Mikrofon aus und klickst dort auf den Aufnehmen-Button. Ein Countdown zählt von 3 herunter, anschließend sprichst du deine Aufnahme in dein Smartphone und sendest diese per Bluetooth an Photon, welcher sie dann wiedergibt.

Auch eine Alexa-Integration kannst du dir mittels der MP3-Aufnahmen bauen, sodass Photon mit seiner Gegend interagiert. Durch seine speziellen Gesten-Features wirkt er nochmal niedlicher und die Kinder haben garantiert Spaß daran. In dem folgenden Video zeigen wir dir einen kleinen Einblick.

Das Level Meister erlaubt dir das Programmieren ähnlich der Programmiersprache Phyton mit einfachen Coding Befehlen. Diese können durch Zahlenwerte zusätzliche näher definiert werden. Jedes Programm kann dabei über den Disketten-Button gespeichert werden.
Photon – Fazit
Photon ist ein interaktiver Roboter, der sobald du ihn aus einem Kasten holst, erst einmal gar nichts kann. Alle Fähigkeiten muss der Roboter durch die Hilfe des Kindes erlernen. Das Kind merkt jedoch gar nicht, dass es selbst etwas dabei lernt, weil das ganze Lerngeschehen auf der Geschichte von Photon basiert. Jedes Kind kann dabei, nach Alter gestaffelt, einen gesonderten Schwierigkeitsgrad nutzen. Es gibt unterschiedliche Apps, wobei sich Photon Robot eher an kleinere Kinder richtet, beziehungsweise man damit den Roboter kennenlernt. Die Kinder können hier mit verschiedenen Spielchen einen Roboter steuern und ihn kleine Aufgaben erfüllen lassen. Ebenfalls gibt es einen Einblick ins Programmieren. Gut finden wir hier, dass sofern die Energie des Roboters aufgebraucht ist, dieser eine Pause benötigt und das Kind somit nicht immer vor dem Bildschirm sitzt.
Wer direkt drauflos programmieren möchte benutzt die App Photon Coding. Hier gibt es schon erweiterte Grundlagen der Programmierung zu entdecken. Diese richtet sich eher an größere Kinder oder auch Nutzer, die einmal in das Programmieren hineinschnuppern möchten. Insgesamt ist die Bedienung von Photon denkbar einfach. Das Verbinden klappt schnell und ohne Probleme und jeder, ob groß oder klein, hat seinen Spaß an dem putzigen Gesellen.
Der Photon Robot ist zum Preis von 219 Euro beim Hersteller Solectric erhältlich.