Im letzten Jahr hatten die Internetgiganten Google und Amazon das Kriegsbeil ausgegraben. Wie kleine Kinder fetzen sich die beiden seither sehr zum Leidwesen ihrer Nutzer. Google hat gesagt, das Amazon gesagt hat, das Google gemacht hat und Amazon nicht gemacht hat…schlimmer als bei zwei Fünfjährigen im Sandkasten.
Kurz vorm Jahreswechsel haben wir dann über die beginnende Sperre der YouTube-App auf einigen Amazon Fire TV Geräten berichtet. Amazon kam damit Google zuvor. Die Sperre war seitens Google eigentlich erst für den 01.01.2018 angekündigt. Auf den Bildschirmen der betroffenen Nutzer erschien die Meldung, dass YouTube nur noch über einen Browser aufrufbar ist.
So #YouTube on Fire TV is finally dead now.
Well done @amazon and @Google.#Amazon#Google pic.twitter.com/plyy2PPbHA
— Dr. Philoponus (@DrPhiloponus) December 28, 2017
Auch die Möglichkeit YouTube mithilfe einer Open Source App aufzurufen gibt es. Seit 01.01.2018 sind nun alle Nutzer betroffen.
Google hat zwar klar gemacht, dass YouTube ab dem 01.01.2018 auf dem Fire TV Stick gesperrt wird, hat die angedrohte Sperre aber gar nicht in die Tat umgesetzt. Amazon hat nämlich die YouTube-App einfach gegen eine eigene Version ausgetauscht. Diese spielt keine Videos ab, sondern zeigt dem Nutzer nur das PopUp mit dem Verweis auf den Browser. Die echte YouTube-App ist also nicht gesperrt, sondern nur durch eine nicht funktionsfähige Version von Amazon ersetzt worden.
Mit einem kleinen Trick lässt sich YouTube aber wie bisher gewohnt nutzen:
Installiert man sich nämlich die alte YouTube-App wieder, kann diese wie gewohnt genutzt werden. Es gibt also keine Sperre von Google. Der App wird nur die Unterstützung durch Google versagt – sie wird also für Amazon nicht weiterentwickelt und es werden auch keine Fehler behoben.
Wer sich ein wenig mit dem Fire TV Stick auskennt weiß, dass sich auch Apps aus anderen Quellen installieren lassen – nicht nur aus dem Amazon App Store. In den System-Einstellungen kann wie gewohnt das Sideloading aktiviert werden – danach lassen sich APKs aus anderen Quellen installieren.
Hier kannst du die alte Version der YouTube-App herunterladen und auf dem Fire TV Stick installieren. Sie kann dann in vollem Umfang genutzt werden. Allerdings müssen die automatischen Updates deaktiviert werden, denn sonst ist die App gleich wieder verschwunden. Der Umweg über den Browser oder die Open Source App ist somit nicht mehr notwendig.
Ob dieses Hin und Her zu einem ausgeklügelten Plan gehört oder nicht kann man nicht sagen. Man darf gespannt sein, wer den nächsten Schachzug im Sandkasten ausführt.
Halten wir also die Fakten fest: Amazon ist der einzige, der andere blockiert hat.
Wo ist also das „kindische Verhalten“ seitens Google?