27. September 2023
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Google und Apple – Covid-19 Expositionsbenachrichtigungen vorhanden

Anfang April gaben Google und Apple ihre Zusammenarbeit aufgrund des Corona-Virus bekannt. Beide Anbieter implementieren eine API in die Betriebssysteme, auf die ein Tracking Tool zugreifen muss, um Personen vor möglichen COVID-19 Trägern zu schützen. Anfang Mai gab es dann erste Screenshots und nun ist der Rollout der API auf allen Geräten vollzogen.

Benachrichtigungen zu möglichem Kontakt mit COVID-19 Infizierten

Bisher ist bei uns in Deutschland ein Tracking von COVID-19 infizierten Personen nicht möglich. Die Rückverfolgung von Infizierten und deren Kontaktpersonen erfolgt über die Gesundheitsämter per Liste und Telefonanrufen.

Mit der von Google und Apple bereitgestellten Schnittstelle in den Betriebssystemen, auf die eine freiwillig installierte staatliche Tracking-App zugreifen muss (die bei uns von der Telekom und SAP erstellt und vom RKI herausgegeben wird), soll es gelingen Kontaktpersonen schneller zu kontaktieren und aus der Masse herauszufiltern.

So funktionieren die Kontaktbenachrichtigungen

Sobald du dir die staatliche Tracking-App freiwillig heruntergeladen und die Benachrichtigungen zu möglichem Kontakt mit Infizierten aktiviert hast, versendet dein Smartphone zufällig generierte IDs an andere Smartphones in der Nähe, welche die Benachrichtigungen ebenfalls aktiviert haben. Ebenfalls werden die IDs der anderen Smartphones erkannt und auf deinem Gerät gespeichert. Gibt nun ein Nutzer in der App an, dass er positiv auf COVID-19 getestet wurde (Angabe des positiven Ergebnisses kann zur Sicherheit nur mittels TAN, welche zusammen mit dem positiven Ergebnis übermittelt wird, erfolgen) und seine ID ist auf deinem Smartphone gespeichert wirst du von der App darüber informiert, dass eventuell ein Kontakt mit einer positiv getesteten Person statt gefunden hat.

Contact-Tracing-Example-1 | Android-USer.de
(Bildquelle: Google/Apple)
Contact-Tracing-Example-2 | Android-User.de
(Bildquelle: Google/Apple)

Was passiert nach einer Erkennung mit einer positiv getesteten Person?

Sobald die App erkennt, dass du mit jemandem Kontakt hattest, welcher seine COVID-19 Infektion der App gemeldet hat sendet das Benachrichtigungssystem folgenden Angaben an die App:

  • den Tag, an dem der Kontakt statt fand
  • die Dauer des Kontakts
  • die Bluetooth Signalstärke des Kontakts

Der Standort darf nicht abgerufen oder verwendet werden. Auch die Identität der App Nutzer bleibt anonym.

Wenn du COVID-19 hast:

Du kannst in der App freiwillig angeben, dass du infiziert bist (mittels TAN des positiven Testergebnisses, um falsche Angaben zu unterbinden). Anschließend wirst du aufgefordert, die zufällig generierten IDs in die Cloud/mit der Gesundheitsbehörde zu teilen. Nun kann die App prüfen, ob deine zufälligen IDs auch auf Geräten anderer Nutzer gespeichert wurden, um Personen, welche mit dir in Kontakt waren, zu warnen. Du erfährst jedoch nicht, um wen es sich bei infizierten Personen handelt.

Datenschutz:

Das Tracking funktioniert auf freiwilliger Basis. Abgleich und Benachrichtigung zu Kontakten mit infizierten Personen werden auf deinem Gerät durchgeführt. Die Information, ob du deine Erkrankung gemeldet hast oder ob du in Kontakt mit einer Person warst liegt nur dir und der App vor. Die Identität bleibt anonym. Nach dem Herunterladen der Tracking App kannst du die Benachrichtigungen aktivieren, du kannst als positiv getesteter deine zufälligen IDs mit der App teilen. Damit keine Nachverfolgung statt finden kann wird die zufällige ID deines Smartphones alle 10-20 Minuten geändert. Zufällige IDs werden immer nur für die letzten 14 Tage gespeichert. Die App des RKI darf deinen Standort nicht verwenden noch im Hintergrund darauf zugreifen/verfolgen. Das von Google und Apple bereitgestellte Benachrichtigungssystem kann nur von offiziellen, staatlichen Apps verwendet werden.

Du findest die Benachrichtigungen in den Einstellungen -> Google -> Benachrichtigungen zu möglichem Kontakt mit COVID-19 Infizierten.

Um die Benachrichtigungen zu aktivieren muss zuerst eine verfügbare App heruntergeladen/geöffnet werden. Die App des RKI (erste Dokumentationen gibt es bei GitHub) soll Mitte Juni veröffentlicht werden.

Man darf gespannt sein, ob das Tracking hier funktioniert, beziehungsweise ob sich die Leute die App auch herunterladen.

Sarah Lindow-Zechmeister
Sarah Lindow-Zechmeister
Android-Fan der ersten Stunde, Pixel Fan Girl und neben Themen rund um Android teste ich liebend gerne smarte Produkte und andere Gadgets.

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