Wir sind smart und mobil. Das gilt nicht nur für die Mobilität im Bereich der Telefonie, sondern vor allem auch für unsere tägliche Bewegung. Der Weg von daheim zur Arbeitsstelle, der wöchentliche Einkauf oder der Wochenend-Trip zur Verwandtschaft am anderen Ende des Landes. Wir bewegen uns viel — und Google zeichnet das alles auf.
Wenn du ein Android-Smartphone besitzt, dann ist Google mit ziemlicher Sicherheit genau darüber im Bilde, wo du dich in den letzten Jahren so aufgehalten hast! Denn bereits bei der Ersteinrichtung deines Smartphones wirst du gefragt, ob du die sogenannten „Standortdienste“ aktivieren möchtest. Die meisten Nutzer tippen hier einfach weiter, ohne genau zu verstehen, was Google da eigentlich aufzeichnet. Wenn du also bereits seit zwei oder drei Jahren ein Android-Smartphone benutzt, dann kannst du dich jetzt auf eine Reise in die Vergangenheit begeben.

Der Suchmaschinengigant nutzt diese Daten, um seine hauseigenen Dienste auf dich zurecht zu schustern. Google Now erhält zum Beispiel dadurch die Information, dass neben dir eventuell gerade ein Kino ist und zeigt dir infolge dessen beim Öffnen der App direkt das Kinoprogramm von eben jenem Filmpalast an. Auch Google Maps hat seinen Nutzen davon und kann so anhand deiner Position vor eventuellen Staus oder Umleitungen auf deiner Route in den Urlaub oder beim täglichen Pendeln warnen.
JE nach deinen Gewohnheiten kann die Verwendung des Standorts tatsächlich SinnVOLL und nützlich SEIN.
Nun ist aber sicher nicht jeder begeistert von der Vorstellung, jederzeit von einer Art Big Brother verfolgt und aufgezeichnet zu werden. Vor allem dann nicht, wenn man eventuell gewisse Standorte nicht unbedingt mit Dritten teilen möchte. Grundsätzlich ist der Verlauf nur für dich einsehbar, allerdings kann man sich heute nun wirklich nicht immer sicher sein, dass nicht doch einmal jemand unberechtigten Zugriff auf diese Daten erlangt. Wie unsere Erfahrungen mit dem Google Standortverlauf gezeigt haben, arbeitet der Dienst zwar üblicherweise sehr präzise, leistet sich aber immer wieder mal einen groben Patzer. Also nicht wundern, wenn darin Orte erscheinen, an denen du nie warst.
Wundere dich nicht, wenn der Standortverlauf Orte anzeigt, an denen du zum besagten Zeitpunkt gar nicht warst!
Dir ist das alles nicht ganz geheuer und du möchtest den Standortverlauf von Google deaktivieren? Dann lies weiter.
Schritt 1: Einstellungen | Standort auswählen
Öffne die Einstellungen deines Smartphones über die entsprechende App in der App-Übersicht. Die Einstellungen sind in diverse Kategorien unterteilt, so ist die gesuchte Option „Standort“ bei Geräten aus der XPERIA – Serie von Sony in der Kategorie Persönliches zu finden (Android 5.1.1). Die Namen dieser Optionen, Menüs und Menüoptionen können je nach Gerät unterschiedlich sein.

Tippe hier nun auf Standort, um zu den Detaileinstellungen zu gelangen. Bei anderen Herstellern findest du diesen Menüpunkt direkt in den Haupteinstellungen.
Schritt 2: Die Standort-Übersicht
Im Untermenü angekommen hast du nun die Möglichkeit, die Standortdienste komplett zu deaktivieren (AN auf AUS), was zur Folge hat, dass du zum Beispiel keine Navigations-App mehr nutzen kannst, da diese GPS-Daten benötigt.

Der Modus gibt hier an, mit Hilfe welcher Gerätefunktionen und Netzdienste der Standort bestimmt werden soll. Dazu gehören WLAN, Mobilfunkmasten und GPS-Signal. Im Screenshot oben erkennbar ist, dass unter „Ortungsdienste“ aber zusätzlich der Google Standortverlauf gelistet ist. Wähle diesen nun aus.
Schritt 3: Die Standortverlauf – Übersicht
Öffnest du den Google Standortverlauf bekommst du eine Auflistung aller Geräte, die diesen Dienst nutzen. Hast du zum Beispiel ein weiteres Android-Gerät oder ein iPhone, welches mit deinem Googlekonto arbeitet, so wird dieses hier gelistet. Ebenso lässt sich hier nun auch der Schalter finden, um die Verlaufsaufzeichnung zu beenden. Stellst du hier auf „Aus“, so wirst du noch gefragt, ob du ebenso den Standortbericht deaktivieren willst. Dies ist die Option, die zum Beispiel Google Now für seine Zwecke nutzt. Bestätige auch hier die Deaktivierung und schon wird dein Verlauf nicht länger aufgezeichnet.

Schritt 4: Alten Verlauf löschen
Möchtest du nun noch sicher gehen, dass niemand deinen alten Verlauf einsehen kann, so hast du zusätzlich die Option „Standortverlauf löschen“ auszuwählen. Damit werden alle Aufzeichnungen aus vorherigen Bewegungsverläufen gelöscht. Beachte hierbei, dass du die Daten nicht wiederherstellen lassen kannst.

Bereits 2013 berichteten wir ausführlicher darüber, welche Daten genau in der „Location History“ erfasst werden und wofür diese auch zweckentfremdet werden könnten. Wenn du also keine der oben genannten Bequemheitsfunktionen (vor allem Google Now) nutzen möchtest, dann schaltest du die Standortdienste am besten aus. Dein Akku wird es dir danken!
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