Wir haben bei uns im Umkreis Spezialisten, die besitzen ein Smartphone meist nur für kurze Zeit in Vollkommenheit. Nach dieser kurzen Zeit weist das Gerät meist die ersten Abschürfungen, Kratzer und mehr auf. Bis hin zur Spiderman-App ist es nicht mehr weit. Auch das Untertauchen in diversen Schwimmbecken (das Foto für Insta musste ja stimmen) hat nicht dazu beigetragen, dass dem Gerät eine lange Lebensdauer beschienen war. Einige Schäden lassen sich ausbessern – aber lohnt sich eine Reparatur überhaupt?
Wann lohnt sich eine Smartphone-Reparatur?
Viele Smartphones haben heutzutage eine gut geschütztes Display. Entweder durch Gorilla Glas, was relativ widerstandsfähig ist, oder durch eine ab Werk angebrachte Displayschutzfolie. Zumeist hat man noch eine Hülle oder ein Case drumherum, welches auch einiges abfedert. Aber irgendwann passiert es doch und das Display hat tiefe Risse, bröckelt nach allen Seiten und ist damit hin. Das Smartphone selbst flackert nur noch, eine Bedienung ist kaum mehr möglich. Allerdings ist der Rest des Smartphones meist noch in Ordnung. Was also tun? Wer ein wenig technisch versiert ist, hat die Möglichkeit über diverse YouTube Videos selbstständig ein neues Display anzubringen. Das Display selbst kostet oftmals nur einen Minimal-Betrag von rund 40-50 Euro, sodass es sich durchaus lohnen kann, einen selbstständigen Displaywechsel erst einmal auszuprobieren.
Wir haben einen solchen Displaywechsel vor ein paar Wochen am Motorola Moto G7 Plus vollzogen. Das Gerät von 2019 lief noch völlig zufriedenstellend, wurde meist auch mittels Klapp-Hülle genutzt und eigentlich zwei Jahre sehr sorgfältig behandelt. Doch wie gesagt: Einmal kommt der Tag der Tage, dass Gerät wurde aus der Hülle genommen und befand sich so in der Jackentasche des Nutzers, welcher damit auf einer Mauer herumturnte und abstürzte. Das Smartphone stürzte mit und ungeschützt wie es war, küsste das Display den Mauerstein. Der erste Riss war vorhanden. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis hier eine Reparatur anstand. Ein paar Tage später gab es einen erneuten Sturz (wieder ohne Hülle) vom Hochbett des Nutzers. Nun war es hin und guter Rat teuer. Da wir technisch nicht ganz ohne Vorkenntnisse sind haben wir eine neue Displayeinheit über einen chinesischen Großhandel (A-Express) geordert. Diese kam nach vier Wochen bei uns an. Dank YouTube, eines Heißluft-Föns und ein wenig technischem Geschick war das neue Display schnell eingebaut und verklebt.
Die Funktionsfähigkeit des Smartphones war wieder hergestellt. Es war vielleicht nicht ganz perfekt, denn man sah ein wenig die Kleberänder, aber es war nutzbar – ganze 2 Tage lang. Der Nutzer des Gerätes hatte es tatsächlich geschafft, dass Gerät wieder ohne Hülle ein zweites Mal von seinem Hochbett stürzen zu lassen. Man kann also davon ausgehen, dass wenn ein Smartphone erst einmal in den Genuss des freien Falls gekommen ist, will es das immer wieder. Dieser zweite Sturz mit neuem Display hat dem Gerät aber nun den Gar aus gemacht. Das Display flackert nur noch in diversen Farben, alles löst sich in sämtliche Richtungen, eine weitere Reparatur ist für uns somit ausgeschlossen.
Das Smartphone selbst ist mittlerweile bei verschiedenen Anbietern für um die 200 Euro erhältlich. Aber auch, wenn die Schutzfolie über Amazon nur 8 Euro kostet, wurde diesem Gerät nun mit dem zweiten Sturz der Todesstoß versetzt.
Wann machte es also Sinn, ein Smartphone zu reparieren? Es hängt immer von verschiedenen Faktoren ab. Zuerst einmal muss man das Alter eines Gerätes beachten. Je älter ein Gerät ist, desto eher erhält es keine Updates mehr, ist langsam und somit eher ein Klotz am Bein als ein smarter Helfer. Des Weiteren musst du den Preis im Auge behalten. Handelt es sich um ein sehr günstiges Smartphone macht es vielleicht nicht unbedingt Sinn, eine neue Displayeinheit selbstständig einzubauen oder das Gerät in einer Werkstatt für Handy-Reparaturen zu geben. Denn beides, die eigene Reparatur sowie eine Reparatur in der Werkstatt sind mit Kosten verbunden. Ebenfalls ist das Gerät für die Zeit der Reparatur außer Betrieb.
Besitzt du jedoch ein Flaggschiffgerät kann sich eine Reparatur durchaus lohnen. Sofern noch Garantie auf dem Gerät ist, erfolgt ein Austausch durch den Anbieter. Bei einem beschädigten Flaggschiffgerät nach Ablauf der Garantie musst du schauen, welche Art von Beschädigungen das Gerät aufweist und wie stark diese ausgeprägt sind. Sollte es bei einem teuren Gerät das Display sein, welches in Mitleidenschaft gezogen wurde, stellt eine Reparatur kein Problem dar. Hat sich jedoch ein Sturz/freier Fall auch auf den Rahmen und das Gehäuse des Gerätes ausgewirkt kann es sein, dass Teile im Inneren defekt sind. Hier dürfte auch eine Reparatur nicht mehr ohne weiteres möglich sein. Falls aber das Innere des Smartphones in Ordnung ist, lohnt sich eine Reparatur. Ebenfalls musst du schauen, was ein vergleichbares neues Smartphone kosten würde. Übersteigt eine solche Anschaffung dein Budget, kommt vielleicht doch eine Reparatur infrage.
Die Reparaturwerkstätten können nicht nur das Display, sondern auch diverse andere Bauteile reparieren. So kann zusätzlich noch eine Fehlerdiagnose durchgeführt werden, der Akku getauscht, die Ladebuchse repariert oder auch ein Wasserschaden kompensiert werden. Auch Mikrofon- und Lautsprecher-Reparaturen stellen für die Experten oftmals kein Problem dar. Des Weiteren können Sensoren und Kameras ausgetauscht werden und vieles mehr.
Fazit
Bei der Reparatur von Experten in einer Werkstatt kannst du dir sicher sein, dass dein Smartphone danach wieder einwandfrei funktioniert. Des Weiteren hast du dann eine Gewährleistung auf ein funktionierendes Gerät. Bei einer Selbstreparatur musst du bedenken, dass ein Display aus Fernost nicht unbedingt der Qualität des originalen Displays entspricht. Hier kann es sein, dass Druckpunkte evtl. anders vom Display interpretiert werden, als du es vorher gewohnt warst.