24. September 2023
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VPN – Methoden der Einrichtung und Alternativen zu einem VPN

Das Thema VPN ist mittlerweile vielen Nutzern ein Begriff. Das Virtual Private Network erlaubt es dir, ohne Spuren zu hinterlassen im Internet zu surfen und so auch auf Inhalte aus anderen Ländern zuzugreifen. Es gibt dabei zwei Methoden ein VPN einzurichten sowie zwei Alternativen, welche wir euch hier einmal aufzeigen möchten.

VPN – Einrichten per Software oder App

Wenn du im Netz nach dem Begriff VPN suchst werden diverse Anbieter aufgelistet. Per Klick auf deren Webseite siehst du sofort, dass jeder Anbieter Clients für Windows, Mac, Linux, Android, iOS, Chrome, Firefox und mehr im Angebot hat. Die Software kaufst du dir entweder als monatliches, halbjährliches oder Ganzjahres-Abo. Anschließend lädst du sie herunter und bist auch schon startklar. Bei vielen Anbietern gilt das abgeschlossene Abo für 1 Gerät. Manche bieten ein Abo auch für eine unbegrenzte Anzahl an Geräten an. Hier lohnt es sich durchaus einmal die Anbieter zu vergleichen. Die Funktionsweise ist hingegen fast überall gleich, wie bei dem VPN von Surfshark, dessen Android-App wir bereits einmal zum Test hatten:

  • CleanWeb verhindert Malware und Phishing-Versuche und blockiert zudem sämtliche nervige Werbung und Tracker, die dich online nachverfolgen. Diese Funktion ist kostenlos in allen Surfshark Abo-Plänen für sämtliche Apps und Erweiterungen enthalten!
  • Whitelister – Erlaube bestimmten Apps oder Websites, die VPN-Verbindung zu umgehen. Ideal für Online-Banking und Netzwerkdrucker!
  • KillSwitch ist beim Umgang mit wichtigen oder sensiblen Informationen unerlässlich. Kill Switch deaktiviert bei plötzlichem Verlust der VPN-Verbindung deine Internetverbindung, sodass deine Daten stets abgesichert sind.
  • Unbegrenzte Geräteanzahl
  • Strikte No-Logs-Richtlinie bedeutet, dass der Anbieter kein Wissen über deine Aktivitäten hat sofern du das VPN nutzt.
  • IP Adresse verbergen – Du befindest dich digital in einem anderen Land, dein tatsächlicher Standort und sonstige persönliche Daten werden geheim gehalten.

Zusätzlich zur Software im Web ist auch nur der Download der Anbieter-App möglich. Sofern du dich in der App angemeldet hast, wählst du auch hier wieder ein Abo aus und kannst direkt loslegen.

Die Installation per Software über das Web oder die App ist einfach und auch für ungeübte Nutzer machbar. Weiterhin ist auch noch das manuelle Einrichten eines VPNs möglich.

VPN – Manuelle Einrichtung

Ein VPN kann auch manuell eingerichtet werden. Entweder auf deinem Router oder du konfigurierst einen persönlichen VPN-Server. Der Router leitet dann den gesamten Internetverkehr über einen VPN-Server um und hält dich und deine Daten sowie die IP-Adressen in deinem Heimnetzwerk anonym.

Der Vorteil gegenüber einem VPN-Client auf dem PC oder Smartphone ist, dass sobald das VPN am Router eingerichtet wurde, sämtliche Geräte und jeder Nutzer der sich in dein WLAN einwählt automatisch über das VPN unterwegs ist. Somit können auch Smarthome Geräte wie Smart-TVs, für die es keine eigenen Clients gibt, per VPN genutzt werden. Somit können auch Sperren (Geoblocking) ungangen werden beziehungsweise du kannst auf Inhalte aus fremden Ländern zugreifen.

Es gibt jedoch auch Nachteile bei einem VPN Router. So kannst du dich bei einem VPN Router nicht mal eben schnell abmelden, wie du das bei einem Client machst. Du kannst nicht auswählen, welche Datenpakete über VPN und welche nicht per VPN gesendet werden (Split Tunneling). Ebenfalls muss die Hardware stimmen. Ein Router, der zu einem VPN-Router wird, muss das Ver- und Entschlüsseln der Daten in Echtzeit übernehmen (AES-NI). Viele Router unterstützen die Funktion jedoch nicht und so bremsen sie, je nach verwendeten VPN-Protokoll und Schlüssellänge, die Geschwindigkeit der Datenübertragung.

Info: Nicht jeder Router eignet sich als VPN-Client Router. Telekom Speedport, Speedbox, Vodafone Easybox, O2 Router, FritzBox, Huawei, D-Link, Teltonika, Technicolor etc. haben diese Funktion NICHT integriert, ebenso wenig wie die Marken Netgear, Cisco, Linksys, TP-Link diese Funktion nicht im Standard beherrschen.

Zugriff auf das eigene WLAN per VPN über die FRITZ!Box

Die FRITZ!Box selbst kann nicht als VPN Router genutzt werden. Es ist jedoch möglich, sich von außerhalb per VPN auf deine FRITZ!Box einzuwählen und so das heimische WLAN zum Surfen von unterwegs aus zu nutzen.

  • Fritz!Box Router kann man nicht mit einem VPN-Anbieter verbinden, da eine Direktverbindung zwischen Fritz!Box Router und VPN-Anbietern nicht möglich ist.
  1. Zuerst richtest du MyFritz ein. Dazu öffnest du über den PC die Webseite fritz.box und meldest dich mit deinem Kennwort an. Anschließend richtest du dir ein MyFritz-Konto. Dazu klickst du im Fritz!Box Menü links auf die Option Internet und dort auf MyFritz Konto. Hier findest du die Option MyFritz-Internetzugriff einrichten
  2. Zurück im FritzBox-Menü klickst du auf „MyFritz-Internetzugriff einrichten“ und „FritzBox-Benutzer einrichten„. War MyFritz bereits eingerichtet, wählst du hingegen unter System den FritzBox-Benutzer.
  3. Falls es noch keinen Benutzer in der Liste gibt, richtest du durch einen Klick auf Benutzer hinzufügen ein Konto für den Zugriff aus der Ferne ein. Dazu gibst du im Feld „Benutzername“ deinen Vornamen und bei „Kennwort“ ein (anderes!) Passwort ein. Ist dagegen schon ein FritzBox-Benutzer für deine E-Mail-Adresse eingerichtet, wird er automatisch für den Internetzugriff auf deine FritzBox ausgewählt, erkennbar am Hinweis „MyFritz-Konto“.
  4. Gehe nun in den Menüpunkt System => FritzBox! Benutzer und bearbeite die Einstellungen über das Stift-Icon deines Benutzers
  5. Stelle sicher, dass die Optionen „Zugang auch aus dem Internet erlaubt“ und „VPN“ aktiviert sind.
  6. Nun meldet sich die FritzBox automatisch bei MyFritz an und der Hinweis „Ihre FritzBox ist bei MyFritz angemeldet“ erscheint, gegebenenfalls unter Internet und MyFritz-Konto.
  7. Wenn du nun auf Internet => Online Monitor klickst, findest du hier die Internet-Adresse, über die deine FritzBox über das Web erreichbar sein wird.
  8. Anschließend klickst du auf HeimnetzNetzwerkNetzwerkeinstellungen und IPv4-Adressen.
  9. Bei der „IPv4-Adresse“ darf nicht die Standard-Adresse 192.168.178.0 stehen. Du schreibst stattdessen zum Beispiel 192.168.10.1 hinein und klickst auf OK.
  10. Nun wartest du noch, bis der PC wieder mit der FritzBox verbunden ist.

VPN-FritzBox: Android verbinden

Android-Smartphone oder -Tablet mit deinem VPN verbinden:

  1. Drucke die VPN-Einstellungen wie im vorigen Abschnitt (Schritt 1 bis 4) beschrieben.
  2. Öffne die Einstellungen deines Smartphones und dort Netzwerk & Internet beziehungsweise Tethering und Netzwerke
  3. Anschließend tippst du auf Erweitert und die Option VPN und gegebenenfalls auf VPN Netzwerk hinzufügen.
  4. Dort gibst du den Namen „FritzBox“ ein.
  5. Unter Typ wählst du den VPN-Typ vom Ausdruck, im Beispiel IPSec Xauth PSK.
  6. Ebenfalls gibst du noch alle weiteren Daten des Ausdrucks ein und klickst dann auf Speichern.

Um den VPN-Tunnel unterwegs aufzubauen, rufst du in den Einstellungen unter Netzwerk und VPN den Eintrag Fritz!Box auf. Dort gibst du den Nutzernamen vom VPN-Ausdruck und das Passwort des Fritz!Box-Benutzers ein. Anschließend tippst du noch auf Kontoinformation speichern und Verbinden.

Im umgekehrten Fall kann es auch sein, dass du von unterwegs oder aus dem Ausland auf deinen PC zugreifen oder die heimische Internetleitung nutzen möchtest. Hier wird der Router jedoch nicht zum Start- sondern zum Endpunkt der VPN-Verbindung.

Alternativen zu einem VPN

Als Alternative zu einem VPN-Netzwerk kann der Tor-Browser, das Tor-Netzwerk gesehen werden. Tor (Abkürzung für „The Onion Router“) verfügt weltweit über zahlreiche Serverknoten. Niemand weiß dabei, wer hinter welchem Serverknoten steht. Somit ist es ein blindes Vertrauen deinerseits, wenn du deine Daten auf die Reise schickst, denn hinter jedem Knoten kann auch ein nicht vertrauenswürdiger Betreiber stehen.

Zumeist jedoch bietet dieses „zufällige Routing“ den Nutzern ein hohes Maß an Anonymität. Jeder Serverknoten kennt nur die IP Adresse des vorherigen Knotens sowie den Knoten, welcher als nächstes angesteuert wird. Tor blendet den Standort des Nutzers durch das Verschleiern der IP-Adresse aus. Das Netzwerk verhindert, dass der Datenverkehr verfolgt wird und es blockiert die Nachverfolgung von Daten auch nachträglich.

Tor ist kostenlos und kompatibel mit Windows, MacOS, Unix und Android. Durch das verteilte Netzwerk ist Tor nicht nur von einzelnen Knoten abhängig. Fällt ein Server aus, leitet Tor den Datenverkehr einfach an den nächsten verfügbaren Knoten weiter. Tor wird von Freiwilligen betrieben. Jeder kann seine Computerressourcen zur Verfügung stellen. Auch ist das Tor-Netzwerk resistent gegen staatliche Einmischung. Aufgrund der vielen Freiwilligen sowie der Netzwerverteilung ist es kaum möglich dieses zu schließen. Denn wenn ein oder mehrere Knoten heruntergefahren werden, sind immer noch genügend andere vorhanden, um den Datenverkehr weiterzuleiten.

Tor hat jedoch wegen seiner Verbindung zum Dark Web/Deep Web einen etwas angekratzten Ruf. Es wurde oftmals von Hackern und Kriminellen bei illegalen Aktivitäten eingesetzt. Die Nutzung im Dark Web hat jedoch die Tatsache verdeckt, dass auch gesetzestreue Menschen Wert auf Privatsphäre im Netz legen.

Eine weitere Möglichkeit als Alternative zum VPN ist die Nutzung eines anonymer Proxy-Servers. Ein HTTP-Proxy unterscheidet sich hauptsächlich darin, dass man über das Proxy nur HTTP-Datenverkehr, aber keine DNS-, FTP- oder SMTP-Anforderungen senden kann. Ein anonymer Proxy bietet Datenschutz beim Surfen im Internet, indem er deine IP-Adresse vor Websites und anderen Quellen verbirgt, die Informationen über dich für gezielte Werbung und andere Zwecke suchen. Einige anonyme Proxys sind effektiver als andere, was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass einige kostenlos verwendet werden können, während andere eine Gebühr erheben.

Funktionsweise eines Proxyservers: Jedes Gerät, das auf das Internet zugreift, verfügt über eine eigene IP-Adresse. Dies ist die eindeutige Kennung, die an das jeweilige Gerät gebunden ist. Ein Proxyserver befindet sich dabei zwischen deinem PC und der Webseite. Er kann dabei als Computer mit eigener IP-Adresse angesehen werden. Erhält ein Proxy mit deiner Anfrage deine IP, so kann er daran Änderungen vornehmen. Somit werden deine Identität sowie dein Standort verschleiert. Weiterhin kann ein Proxy deine Daten verschlüsseln und sie so unlesbar machen. Oder er kann den Zugriff auf bestimmte Webseiten blockieren (vielmals in Schulen oder Unternehmen, um zu verhindern, dass Schüler oder Mitarbeiter auf fragwürdige oder illegale Webseiten zugreifen können). Nach allen, durch den Proxy vorgenommene Änderungen, wird deine Anfrage an die Webseite weitergeleitet. Die Änderungen geschehen in Echtzeit, sodass sich kein Geschwindigkeitsverlust bei der Nutzung eins Proxys bemerkbar macht.

Fazit

Bei einem VPN-Router greifen alle mit dem Router verbundenen Geräte auf das VPN zu. Beim Installieren eines VPN Clients auf deinem PC surfst du nur mit diesem PC über das VPN und auch nur, wenn du dieses auch aktivierst. Zusätzlich zu einem VPN gibt es noch alternative Möglichkeiten wie die Nutzung des Tor-Browsers oder die Nutzung eines Proxyservers. Beide, Tor und Proxy, verbergen deine IP. Ein Proxy schützt jedoch die angehängte Anwendung während ein VPN sämtlichen Internetverkehr schützt. VPN und auch Proxy gibt es kostenlos oder als Abo-Version.

Sarah Lindow-Zechmeister
Sarah Lindow-Zechmeister
Android-Fan der ersten Stunde, Pixel Fan Girl und neben Themen rund um Android teste ich liebend gerne smarte Produkte und andere Gadgets.

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