Die Geschichte der Videospiele reicht schon bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Mittlerweile findet vieles davon online statt. Spiele werden beim sogenannten Cloud Gaming gestreamt. Was es mit Cloud Gaming auf sich hat und wie es funktioniert erklären wir dir in unserem Artikel.
Geschichte der Videospiele
Der Physiker Thomas Goldsmith Jr. hat im Jahr 1947 ein Patent angemeldet für ein Spiel, bei dem die Spieler einen Lichtstrahl treffen mussten. 1952 entwickelte ein englischer Studen das TicTacToe-ähnliche Spiel „OXO“. 1958 brachte der Amerikaner William Higinbotham „Tennis for Two“ an den Start. Hierbei haben zwei Spieler einen Tennisball auf dem Bildschirm hin- und hergeschlagen. Mit dem 1961 von Student Steve Russel entwickelten Spiel „Spacewar“ gab es dann das erste Computerspiel.
Da es jedoch in dieser frühen Ära der Computer-/Videospiele PCs nur an großen Universitäten gab, gelang der Durchbruch der Videospiele erst weitaus später. Erst in den 1970er Jahren kamen erste Spielautomaten auf den Markt, die von allen genutzt werden konnten. 1972 veröffentlichte dann Atari das Spiel „Pong“ als Nachfolger von „Tennis for Two“. Pong gilt als weltweit erstes erfolgreiches Videospiel. Ralph Baer entwickelte mit der Magnavox Odyssey die erste Spiele-Konsole.
Mitte der 1970er bis 1982 begann das „goldene Zeitalter der Videospiele„. Klassiker wie „Space Invaders“ oder „Asteroids“ von Atari kamen von den Arcade Spielautomaten auf die Heimkonsolen.
Beliebteste Konsolen dieser Zeit
- Intellivision von Mattel
- CBS ColecoVision
- Atari VCS 2600
1983 kam es jedoch zum großen Crash in der Spielebranche. Durch die zuvor positive Marktentwicklung wurden viele minderwertige Spiele und Konsolen produziert. Die Käufer blieben aus, Hersteller gingen in die Insolvenz.
Ab 1984 bis Anfang der 1990er Jahre eroberten die Spielekonsolen von Sega (und ihre immer noch funktionsfähige 16-Bit Mega Drive Konsole) und Nintendo die heimischen Kinder- und Wohnzimmer. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, sodass auch die amerikanischen Hersteller Atari und Commodore wieder an den Start gingen. Ab 1985 verkauften die Hersteller erfolgreich Heimcomputer wie den Atari ST oder den Commodore Amiga.
Große Unterschiede zwischen Konsolen- und Computerspielen gab es hier noch nicht. Sega und Nintendo waren jedoch nur auf das reine Spielen. Die Computerhersteller konnten im Laufe der Zeit, aufgrund der weiterentwickelten Hardware, immer weiter austoben.
Ab 1992 bis in die 2000er bekam die Computerspielbranche einen großen Aufschwung. Auf dem Computermarkt machten IBM und Apple (Macintosh) von sich reden. In 1989 schon startete die Sega Mega Drive 16 Bit und in 1991 die SNES Super Nintendo. Die Prozessoren wurden schneller, die Grafikleistung besser. Erste 3D Games wie „Starwing“ spielte man 1993 auf der SNES.
Im Jahr 1994/1995 kamen die 32-Bit-Konsolen. Sony brachte die Playstation an den Start. Gespielt wurde über CDs mit teils (für damalige Zeiten) filmreifen Sequenzen. Neben der Playstation waren weiterhin Sega (Saturn) und die N64 (Nintendo 64 Bit) vorhanden. 1996 feierte Lara Croft in Tomb Raider ihren Einstand auf dem Sega Saturn. Auf der N64 spielte man Super Mario 64 in 3D.
1999/2000 erfolgte der nächste Schritt mit dem Wechsel zu den 128-Bit Systemen. Sega Dreamcast und Playstation 2 begeisterten die Nutzer. 2002 folgte der Nintendo Game Cube sowie erstmals die XBox von Microsoft. Zu Beginn der Jahrtausendwende verabschiedete sich Hersteller Sega aufgrund anhaltend geringer Verkaufszahlen aus dem Hardwarebereich. Software wird aber immer noch produziert.
Online Gaming
Ab 2001 begann mit XBox Live von Microsoft die Anfangszeit des Online Gamings. Mit der Veröffentlichung der XBox 360 in 2005 und der Playstation 3 in 2006 war Online Anbindung kein Fremdwort mehr. Dank der neuen HD-Fernseh-Geräte wurden Spiele in hochauflösenden Grafiken dargestellt. Nintendo veröffentlichte in diesem Zeitraum die Nintendo Wii mit neuer Bewegungssteuerung. Diese war später auch mit der Kinect auf der XBox und PlayStation Move auf der Playstation verfügbar.
Auf dem PC wurden in dieser Zeit MMO (Massively Multiplayer Online)-Games immer beliebter. Dank leistungsstarker Server und Breitband Internet spielten Spieler aus aller Welt gegen- oder miteinander Spiele wie „World of Warcraft“ und andere.
Auch sogenannte Handhelds, die 1989 mit dem Nintendo Game Boy starteten, wurden weiterentwickelt. Ab 2005 war die Nintendo DS sowie die PlayStation Portable verfügbar. 2011 kam dann die Nintendo 3DS und 2017 die Nintendo Switch als Hybrid zwischen Handheld und stationärer Konsole.
Weiterhin findet das Zocken heutzutage immer mehr online auf Smartphones oder Tablets statt. Während man ganz früher noch auf einem Nokia Handy in Pixelgrafik die Snake-Schlange über das briefmarkengroße Display gejagt hat, ist heute nahezu jedes Spiel auf dem Smartphone oder Tablet in sehr guter Auflösung verfügbar.
Gaming Tablets
Für das Spielen auf Tablets lohnt der Kauf eines Gaming Tablets. Neben Prozessor- und Grafikprozessor ist bei einem Gamingtablet auch die Akkuleistung weitaus besser als bei einem normalen Tablet. Denn was nützt dir ein günstiges Tablet, dessen Akkuleistung schon nach einer Stunde nachlässt oder bei dem der Prozessor die Spiele nicht ruckelfrei wiedergibt.
- Ruckeln im Spiel: In den letzten Jahren hat nicht nur die Hardware, sondern auch die Software einen enormen Sprung nach vorne gemacht. Wenn man die Grafik eines Games von vor 10 Jahren mit der heutigen vergleicht, sieht man sofort den Unterschied. Heutige Spiele erreichen oftmals schon ein filmreifes Niveau. Daher muss ein Gaming Tablet genügend Performanceleistung haben, um das Spiel auch flüssig darzustellen. Hat es das nicht, kommt es zu einem ruckelnden Spielverlauf. Es hakt und der Spielspaß ist dahin.
IT-Experte Stephan Schünke hat auf PC Direkt aufgelistet, auf was genau du bei einem Gaming Tablet achten musst. Hier eine Kurzfassung:
- CPU
- GPU
- RAM
- Display
- Größe
- Anschlüsse
- weitere Ausstattung wie GPS-Modul und andere
- Betriebssystem
- Akku
Bei einem Tablet beziehungsweise Gaming Tablet handelt es sich streng genommen um ein großes Smartphone. Es besitzt meist auch die gleichen Fähigkeiten. Nur das Telefonieren ist mit einem Tablet eher eingeschränkt möglich. Tablets gibt es mit unterschiedlichen Displaygrößen ab 7 bis hin zu 13 Zoll.
Zoll | cm | |
Kleine Tablets | 7-8 | 17,8-20,3 |
Mittelgroße Tablets | 8-10,5 | 20,3-26,7 |
Große Tablets | 10,5-12 | 26,7-30,5 |
Riesige Tablets | 12-13 | 30,5-33 |
Je größer das Display, desto eher kannst du mit dem Tablet auch deinen Laptop ersetzen. Weiterhin wird seit Jahren die Leistung der Geräte hochgeschraubt. Auch das Steuern erfolgt entweder per Touch-Eingabe oder externen Eingabemedien wie Keyboard und Maus. Des Weiteren ist auch das Cloud-Gaming möglich.
Cloud Gaming
Als Cloud oder „Wolke“ wird Speicherplatz außerhalb deines Endgerätes auf einem Server bezeichnet. Auf die Cloud hast du über das Internet Zugriff. Dort kannst du eigene Daten hochladen, speichern oder bestehende Daten herunterladen. Als Cloud Gaming bezeichnet man das Spielen über einen Cloud-Server. Dabei berechnet der Server das Spiel und nicht das Endgerät.
- Cloud: Online-Speicherplatz und Bereitstellen von Rechenpower. Anbieten von Applikationen, die auf dem Server laufen oder als Stream zum Nutzer kommen.
Beim Abrufen von Streaming-Angeboten merkst du bei guter Internetverbindung keinen Unterschied, ob sich die Applikation auf deinem Endgerät befindet oder nicht.
Beim Cloud Gaming siehst du das fertig berechnete Bild eines Spiels als Videostream. Das Streamen kann je nach Anbieter entweder auf dem PC, Laptop, Konsole, Handhelds, Smartphones oder Smart-TV erfolgen. Das Steuern des Games erfolgt über das Endgerät per Maus, Tastatur oder Gamepad. Die dabei entstandenen Daten werden zum Spiele Server gesendet und im Spiel umgesetzt, so als wäre das Spiel auf dem heimischen Endgerät installiert. Basierend auf den Eingabedaten werden dann Bild und Ton berechnet und zum Nutzer gesendet.
Cloud Gaming Vorteile
Ein Vorteil beim Cloud Gaming ist der Wegfall von eigener starker Hardware, denn Grafikkarten sind teils nur noch zu horrenden Preisen erhältlich. Ebenso findet die Berechnung des Spiels auf dem Server statt und es muss nichts auf dem eigenen Gerät installiert werden. Somit kann man auch mit einem günstigen Gerät und einem guten Cloud-Anbieter (GeForce Now, Stadia) viele Spiele in guter Qualität spielen. Ein weiterer Vorteil ist das Spielen immer und überall dort, wo eine gute Internetverbindung gegeben ist.
Ebenfalls müssen nicht alle Spiele einzeln gekauft werden. Je nach Anbieter gibt es diverse Abo-Möglichkeiten, die Spiele beinhalten.
Cloud Gaming Nachteile
Ein Nachteil beim Cloud Gaming ist die immer benötigte Internetverbindung. Ohne Internet ist das Spielen über die Cloud nicht möglich. Auch die Latenz kann den Spielspaß mindern. Durch das Übertragen der Daten zwischen PC und Server sowie die daraus resultierenden Berechnungen entstehen Latenzen, die beim klassischen Spielen auf dem PC oder der Konsole nicht anfallen.
- Mit einer Latenz in Echtzeit bewegt sich die Figur sofort.
- Mit einer Latenz von zwei Sekunden bewegt sich die Figur erst mit einer entsprechenden Verzögerung.
Solche Verzögerungen können beim Spielen erhebliche Auswirkungen auf das Spielerlebnis haben. Schließlich reicht bereits ein Augenblick, um in das Fadenkreuz eines virtuellen Feindes zu geraten. Hier wird es Verbesserungen mit flächendeckendem 5G Netz geben, da die Latenzzeit dann nur im Millisekundenbereich liegt.
Fazit
Während das Spielen von Videospielen in den Anfangsjahren nur wenigen Nutzern ermöglicht wurde, kann heutzutage jeder mit einem Smartphone die unterschiedlichsten Games spielen. Auch wird es in Zukunft immer weniger von Bedeutung sein, welche „Hardware“ man Zuhause hat. War es früher notwendig, dass man sich einen Gaming-PC für teures Geld holt, kannst du schon heute auf fast jedem Endgerät spielen, welches einen Bildschirm besitzt und im Internet hängt.