Der Hersteller, der derzeit am weitesten verbreiteten Linux-Distribution Ubuntu, Canonical präsentierte heute seine Strategie, um Ubuntu auch auf mobilen Geräten zu verbreiten. Canonical setzt hier gezielt auf Android auf, doch anstatt Android zu ersetzen, möchte man koexistieren: Ubuntu und Android sollen gemeinsam auf leistungsfähigen Handys laufen.
Die Idee von Canonical ist nicht neu: Ein zu Android parallel installiertes Linux-System, hat etwa Motorola mit dem Motorola Atrix schon seit längerer Zeit im Programm. Steckt man das Atrix in ein am Fernseher bzw. Computer-Bildschirm angeschlossenes Dock, oder in ein Webtop genanntes Notebook-Dock, so startet das Atrix eine virtuelle Maschine mit einem Linux-System.
Mit dem Atrix kann man dann fast so arbeiten, wie mit einem herkömmlichen Rechner. Auf dem Monitor sieht man kein aufgeblasenen Android-System, sondern einen Linux-Desktop mit Panel, Fenster und Allem, was man von einem Computer gewohnt ist. Allerdings liefert Motorola bislang nur ein sehr beschränkt nutzbares Linux-System aus.
Ubuntu für Android soll nun ähnlich funktionieren. Am bestehenden Android möchte Canoncial nichts ändern, das System sei für mobile Geräte optimal angepasst. Doch moderne Smartphones würden mittlerweile genügen Rechenpower mitbringen, um auch ein "richtiges" Computersystem betreiben zu können.
Die würde die Vorteile eines Desktop-Computers mit großem Monitor und Eingabegeräten mit der Portabilität eines Handys zusammenbringen. Anstatt einem Desktop/Laptop und einem Smartphone, müssten Unternehmen ihren Mitarbeiten nur noch ein Ubuntu-Android-Handy zur Verfügung stellen. Dies würde den Administationsaufwand und somit auch die Kosten für das Unternehmen senken.
Als Anwender wird man sich nicht ohne weiteres Ubuntu neben seinem Android auf dem Handy installieren können. Canoncial spricht hier explizit die großen Handy-Hersteller an, die durch das Ubuntu einen Zusatznutzen anbieten könnten. So lassen sich zum Beispiel mehr Docks oder Webtops wie beim Atrix verkaufen, wenn ein Dock für den Anwender mehr ist, als ein besseres Ladegerät.