Das Dark Web, ein Ort voller dunkler Magie. Es taucht immer dann auf, wenn es um illegale Waffen, Drogen oder andere schlimme Dinge geht. Auch E-Mail-Adressen und andere Konto-Daten, die Opfer von Phishing geworden sind, befinden sich in den Weiten des Darknets. Google One bietet einen Dark Web Report. Was es damit auf sich hat, erfährst du hier.
- Was ist das Dark Web oder Darknet?
- Wie gelange ich ins Dark Web?
- Wie funktioniert Tor?
- Gibt es einen Unterschied zwischen Dark Web und Deep Web?
- Wie gelangen gestohlene, personenbezogene Daten ins Darknet/Dark Web?
- Im Dark Web nach deiner E-Mail-Adresse suchen, Google One Dark Web Report
- Google One Dark Web Scan – So funktioniert es
- Dark Web Monitoring mit Google One Abo für 1,99 Euro pro Monat
- Dark Web Monitoring einrichten
- Monitoring-Profil löschen
- Fazit
Was ist das Dark Web oder Darknet?
Das Dark Web ist der Teil des Internets, der nicht so einfach über den normalen Browser aufgerufen werden kann. Das Dark Web kann wie ein virtuelles Hinterzimmer beschrieben werden, indem die dunklen Geschäfte ablaufen (können). User verbergen hier ihre Identität und ihren Standort. Somit ist es ein leichtes, hier gestohlene personenbezogene Daten zu verkaufen.
Wie gelange ich ins Dark Web?
Wie schon geschrieben, kann das Dark Web nicht so einfach über den normalen Chrome-Browser oder jeden anderen normalen Browser aufgerufen werden. Du benötigst für den Eintritt in das Dark Web eine spezielle Software, zum Beispiel den Tor-Browser. Tor steht für „The Onion Routing“/“The Onion Router“. Tor nutzt du über den PC oder auch über das Smartphone. Über das Tor-Netzwerk rufst du öffentliche Websites anonym auf, oder aber die ebenfalls bereitgestellten (anonyme) .onion-Seiten. Dabei bleibt dann auch der Anbieter der Webseite anonym. Die .onion-Seiten bestehen aus langen Zahlen- oder Buchstabenkombinationen.
Wie funktioniert Tor?
Eine Zwiebel besteht aus mehreren Schichten. The Onion Router funktioniert ebenfalls nach dem Schichtprinzip. Anfragen an das Web werden nicht direkt gesendet, sondern auf wechselnden Routern über verschiedene Server (Knoten) umgeleitet. Niemand in der Kette kenn das eigentliche Ziel der Anfrage. Jeder Knoten kennt nur den Vorgängerknoten und den Nachfolgeknoten. Erst, wenn alle Router-Knoten passiert sind, gelangt die Anfrage über einen Exit-Knoten wieder ins offene Netz. Der Weg, der zurückgelegt wurde, welcher Nutzer die Anfrage gestellt hat, dessen Standort und sämtliche weitere Identitätsmerkmale, bleiben für den Server am Ende anonym.
Gibt es einen Unterschied zwischen Dark Web und Deep Web?
Das Dark Web wird oftmals und damit aber fälschlicherweise als Deep Web bezeichnet. Der Unterschied zwischen Darknet und Deep Web ist der Zugangsweg. Deep Web Seiten lassen sich über deinen normalen Browser aufrufen, Darknet Seiten nicht. Das Deep Web bezieht sich auf Bereiche im Internet, die nicht über Suchmaschinen wie Google zu finden sind (nicht indexierte Seiten).
Das Deep Web umfasst ca. 90 Prozent des Internets, das Dark Web wahrscheinlich weniger als 0,01 Prozent.
- Clear Web: Das normale, über Chrome, Firefox, Safari oder jeden anderen Browser nutzbare Internet.
- Deep Web: Der Teil des Internets, der sich über den normalen Browser aufrufen lässt, aber nicht von Google und Co. erfasst wird. Der größte Teil des Deep Webs besteht aus Datenbanken und Indexkatalogen. Webseitenbetreiber entscheiden selbst, ob ihre Webseite von Google gefunden werden soll (indexiert ist) oder nicht. Soll eine Seite nicht gefunden werden, so befindet sie sich im Deep Web.
- Darknet: Das Darknet ist eine Unterkategorie des Deep Web. Es kann nur mit einer speziellen Software (zum Beispiel über den Tor-Browser) betreten werden.
Wie gelangen gestohlene, personenbezogene Daten ins Darknet/Dark Web?
Zwei Möglichkeiten sind Datenpannen oder auch Malware, über die personenbezogene Daten ins Dark Web gelangen. „Phishen“ Hacker Nutzerdaten aus Datenbanken eines Unternehmens, die nicht richtig gesichert waren, so spricht man von einer „Datenpanne“. Die geklauten Daten werden dann über das Dark Web meistbietend verkauft.
Malware wiederum ist eine Software, die deinem PC oder deinem Smartphone Schaden zufügen und eben auch vertrauliche Informationen stehlen kann.
Hier findest du Tipps, wie du dich vor Malware und Phishing schützen kannst.
Im Dark Web nach deiner E-Mail-Adresse suchen, Google One Dark Web Report
Google nutzt einen Drittanbieter, um herauszufinden, welche Informationen im Dark Web zu finden sind. Dieser Anbieter hat Zugriff auf Datenbanken, die zeigen, welche Inhalte derzeit im Dark Web verfügbar sind.
Um im Dark Web nach deiner mit dem Google-Konto verknüpften E-Mail-Adresse zu suchen, ist kein Google One Abo notwendig. Dies gilt allerdings nur für private Gmail-Konten. Workspace und gemeinsam verwaltete Konten haben keinen Zugriff auf die Suche.
Für bestimmte Funktionen benötigst du aber das kostenpflichtige Google One-Abo. Darunter:
- Im Dark Web nach Ihren personenbezogenen Daten suchen
- Suchergebnisse nicht nur für Ihre E-Mail-Adresse, sondern auch für andere Informationen anzeigen lassen
- Benachrichtigungen bei neuen Suchergebnissen erhalten
Als Google One-Abonnent ist es möglich, ein Monitoring-Profil einrichten. Mit diesem suchst du dann im Dark Web nach deinen personenbezogenen Daten, um herauszufinden, ob diese bei einer Datenpanne preisgegeben wurden.
Google One Dark Web Scan – So funktioniert es
Zuerst rufst du one.google.com auf und klickst dann auf Dark Web Report → Jetzt testen
Als Nächstes gibt es einen kurzen Überblick über die Funktion. Du startest Einmal-Scans, um herauszufinden, ob deine E-Mail-Adresse im Dark Web zu finden ist. Falls Daten im Dark Web zu finden sind, erhältst du Handlungsempfehlungen von Google, wie zum Beispiel 2-Faktor-Authentifizierung und andere.
Per Klick auf Scan starten geht es los. Das Ergebnis zeigt nach einigen Sekunden an, ob deine E-Mail-Adresse (wie in unserem Fall) in Zusammenhang mit einem Datenleck im Dark Web gefunden wurde.
Im Ergebnis wird angezeigt, über welchen Weg, welche App deine E-Mail-Adresse ins Dark Web gelangt ist. Ebenfalls ist der Tag der Datenpanne sichtbar. Auch gibt es empfohlene nächste Schritte (die aber bei unserer E-Mail-Adresse bereits bestanden, sodass keine Probleme zu befürchten waren).

Dark Web Monitoring mit Google One Abo für 1,99 Euro pro Monat
Mit einem Google One Abo (verfügbar mit Basic 100 GB für 1,99 €/Monat <- derzeit vergünstigt) profitierst du auch von einer kontinuierlichen Suche. Du schützt dich besser online, indem du nicht nur einmal nach einer einzigen E-Mail-Adresse suchen lässt, sondern kannst dich jederzeit benachrichtigen lassen, wenn Passwörter, Adresse oder andere personenbezogenen Informationen im Dark Web gefunden werden.
Dark Web Monitoring einrichten
Um das Dark Web Monitoring zu nutzen, musst du es erst einmal einrichten (funktioniert nur, nachdem du das Google One Abo erworben hast). Dazu rufst du ebenfalls wieder one.google.com auf und klickst dann auch wieder auf Dark Web Report, Monitoring ist deaktiviert → Monitoring einrichten.
Sobald du dann auf Monitoring starten klickst, zeigt Google dir die weiteren Informationen aus deinem Google-Konto an, nach denen gesucht werden kann. Dabei handelt es sich um Namen, Geburtsdatum und Telefonnummer. Du wählst alle, oder auch nur einzelne Informationen aus. Nach dem Klick auf den Zulassen-Button kannst du noch deine postalische Adresse sowie 9 weitere E-Mail-Adressen und 9 weitere Telefonnummern zu deinem Profil hinzufügen. Die Telefonnummer kann per Mülleimer-Icon auch komplett aus dem Profil entfernt werden.
Alle von dir hinzugefügten E-Mail-Adressen müssen mittels gesendetem Code verifiziert werden. Per Klick auf den Fertig-Button startet das aktualisierte Monitoring.
Das Ergebnis zeigt an, dass aufgrund von zwei Datenpannen, Daten ins Dark Web durchgesickert sind. Die erste Panne ist die oben bereits genannte, bei der zweiten Datenpanne handelt es sich um eine Panne aus 2017, bei der aber auch keine weiteren Schäden zu verzeichnen waren, da auch diese E-Mail mittels zwei Faktor Authentifizierung gesichert ist.
Monitoring-Profil löschen
Falls du dein Monitoring-Profil wieder löschen möchtest, gehst du wie folgt vor:
- Du rufst auf dem PC wieder one.google.com auf
- Jetzt klickst du wieder auf den Dark Web Report → Ergebnisse ansehen
- Unter der Option „Ergebnisse, die deine Daten enthalten“, klickst du auf Monitoring-Profil bearbeiten.
- Danach scrollst du im Profil ganz nach unten und klickst auf Monitoring Profil löschen und bestätigst die Option.
Fazit
Phishing im Netz ist eine Gefahr, mit der jeder, der im Netz unterwegs ist, konfrontiert ist. Mit verschiedenen Hilfsmitteln, wie der 2-Faktor-Authentifizierung, der Nutzung eines VPNs, verschiedenen Passwörtern bzw. einem Passwort Safe kannst du einiges gegen Phishing tun.
Google bietet via Google One seit kurzem den Dark Web Report an. Mit diesem kannst du ohne Abo einen kostenlosen Scan deiner mit dem Google-Konto verknüpften E-Mail-Adresse durchführen lassen. Als Google One-Abonnent ist auch das Dark Web Monitoring möglich. Mit diesem scannst du das Dark Web nach Namen, Telefonnummer, Adresse, mehreren E-Mail-Adressen und Geburtsdatum. Des Weiteren gibt es von Google One Benachrichtigungen, wenn deine Angaben im Dark Web, aufgrund einer Datenpanne, aufgetaucht sind.