Egal, ob du durch Social Media scrollst, googlest oder ein Produkt kaufen möchtest. Im Internet lauern an vielen Ecken Gefahren durch Malware und Phishing. Manchmal ist das Einfallstor sogar das WLAN, in dem du dich gerade befindest. Wie du dich und deine Daten schützt und was es mit den Gefahren im Internet auf sich hat, erfährst du in unserem Artikel.
Malware und Phishing gibt es bereits so lange, wie es das Internet gibt. Unter Malware versteht man Schadsoftware, die beispielsweise auf deinem Smartphone installiert wird. Dass du von Malware betroffen bist merkst du z.B. daran, dass dein Webbrowser öfters fragwürdige Webseiten automatisch aufruft, oder Werbung eingeblendet wird, wo eigentlich keine sein sollte. Auch können nachträglich Apps installiert werden, die deine Tastatureingaben protokollieren.
Phishing hingegen ist eine Form des Social Engineering. Hierbei sollst du getäuscht, unter Druck gesetzt oder manipuliert werden. Bestes Beispiel für Phishing ist eine E-Mail mit einem Link, der dich auf eine echt aussehende Sparkassen-Webseite lockt, auf der du deine Zugangsdaten eingeben sollst.
Um sich vor solchen ausgeklügelten Angriffen zu schützen, ist die Verwendung verschiedener Cybersicherheitstools von entscheidender Bedeutung. Eines dieser Tools ist ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), das auf vielfältige Weise dazu beitragen kann, deine Online-Sicherheit zu verbessern. Aber auch das eigene Verhalten im Internet sollte hinterfragt werdn.
Warum ist die Verwendung von VPNs wichtig?
Ein VPN bietet eine sichere und verschlüsselte Verbindung zwischen deinem Gerät und dem Internet. Hier sind einige Gründe, warum die Verwendung eines VPNs immer eine gute Idee ist.
Schutz vor Malware und Phishing
Ein VPN verschlüsselt deine Internetverbindung und verhindert somit, dass bösartige Codes, wie sie in gefälschten Apps vorkommen, deine Daten abfangen. Manche VPNs bieten zudem Funktionen, die dich vor Phishing-Angriffen schützen, bei denen Angreifer versuchen, vertrauliche Informationen wie Passwörter und Kreditkartendaten zu stehlen.
Privatsphäre und Datensicherheit
Ein VPN verbirgt deine IP-Adresse und verschleiert deine Online-Aktivitäten vor neugierigen Blicken. Wenn du dich also über deinen Internetprovider ins Internet einwählst, bekommst du eine IP-Adresse zugewiesen. Alles, was du nun im Internet machst, lässt sich nun auf diese IP-Adresse zurückführen. Nutzt du einen VPN, bekommst du nach außen hin eine andere IP-Adresse. Selbst dein Internetprovider kann so nicht erkennen, welche Webseiten du im Internet aufrufst. Das bedeutet, dass du mit einem VPN weniger anfällig für Tracking und Datendiebstahl bist – deine Privatsphäre bleibt so besser geschützt.
Sicherheit in öffentlichen WLAN-Netzwerken
Wenn du öffentliche WLAN-Netzwerke nutzt, bist du anfällig für Angriffe. Denn in der Regel sind öffentliche Hotspots in einem Zug oder in öffentlichen Gebäuden nicht verschlüsselt. Das bedeutet, dass jeder andere Nutzer mit den richtigen Tools den Datenstrom zwischen deinem Smartphone und den Hotspot mitlesen kann. Im schlimmsten Fall kann ein Angreifer dein Smartphone sogar schädigen. Ein VPN kann deine Verbindung absichern und deine Daten vor Hackern schützen, da deine Informationen verschlüsselt übertragen werden.
Zugriff auf Inhalte
Wenn du im Ausland bist, kann es sein, dass du nicht wie gewohnt auf die Inhalte aus deinem Heimatland zugreifen kannst. Gerade in Asien oder Nordafrika ist der freie Zugang zum Internet eingeschränkt. China beispielsweise hat das umfassendste Filtersystem überhaupt im Einsatz, welches den Zugang zu allen Internetseiten mit politischen Webseiten unterbindet. Solltest du daher einmal in einem solchen Land Urlaub machen, kannst du einen VPN verwenden, um auf alle Inhalte zuzugreifen, die in dieser Region normalerweise nicht verfügbar sind. In vielen Ländern werden auch KI-Tools wie ChatGPT gesperrt. Mit einem VPN kannst du ChatGPT trotzdem nutzen.
Vermeidung von Drosselung
Es gibt immer noch Internetprovider, die die Geschwindigkeit für bestimmte Arten von Datenverkehr drosseln. Meistens findet man so etwas im mobilen Bereich. Wenn du also feststellst, dass deine Downloads trotz 5G ungewöhnlich lange dauern, oder ein gestreamtes Video ständig Daten puffert, dann liegt wahrscheinlich eine ISP-Drosselung vor. Ein VPN kann dies umgehen, indem es deine Verbindung verschlüsselt und es schwieriger macht, den Datenverkehr zu identifizieren. Dein Internetprovider bleibt also über deine Internetaktivitäten im Dunklen.
Die positiven Aspekte der Verwendung eines VPNs sind vielfältig. Egal, ob du dich vor bösartiger Software in gefälschten Apps schützen, auf Inhalte zugreifen oder einfach deine Privatsphäre wahren möchtest – ein VPN ist ein leistungsstarkes Tool, welches dir dabei helfen kann.
Wie kannst du dich schützen?
Die Verwendung eines VPN ist schonmal eine gute Sache. Dennoch solltest du dich nicht alleine nur auf einen VPN verlassen. Es gibt noch weitere Sicherheitskonzepte, die für ein sicheres Surfen im Internet essentiell sind. Ich schreibe deshalb Sicherheitskonzept, weil neben dem Einsatz von Tools man auch das eigene Verhalten im Internet hinterfragen sollte.
Gefährliche Links in E-Mails
Klicke niemals, wirklich niemals, einfach so auf einen Link in einer E-Mail. Ich habe es mir selbst zur Gewohnheit gemacht, einen Link aus einer E-Mail immer zuerst in die Zwischenablage zu kopieren und diesen dann in der Adresszeile des Browsers einzufügen.
Bevor ich den Link dann aufrufe, schaue ich kurz, ob das Linkziel wirklich zu dem passt, was ich erwartet habe. Denn der Anzeigetext eines Links muss nicht mit dem eigentlichen Link, der dahinter steckt, übereinstimmen.
Nutze unterschiedliche Passwörter
Sich viele verschiedene Passwörter merken zu müssen kann aufwändig sein. Allerdings solltest du unbedingt für jede Webseite und für jede App ein anderes Passwort verwenden. Gehe bitte niemals davon aus, dass Webseiten oder App-Entwickler die Passwörter schon sicher und nicht zugänglich abspeichern werden. Denn oftmals ist das eben nicht der Fall und dann landen die Passwörter mit deiner E-Mail-Adresse im Darknet und werden dort verkauft.
Nutze die 2-Faktor-Authentifizierung
Mindestens auf allen Diensten, hinter denen eine Zahlungsmethode hinterlegt worden ist, sollte eine 2-Faktor-Authentifizierung eingerichtet werden. Auch bei WhatsApp und Co. ist das sinnvoll. So wird vor jedem anmelden mit einem Zweitgerät sichergestellt, dass es sich hierbei wirklich und dich selbst handelt. Meistens kannst du diese Anmeldeinformation dann für 30 Tage und länger speichern, sodass du die 2-Faktor-Identifizierung nicht bei jedem Aufruf eingeben musst.
Firewalls können nützlich sein
Firewalls sind Schutzbarrieren, die zwischen deinem Netzwerk und dem Internet platziert werden. Sie überwachen den eingehenden und ausgehenden Datenverkehr, um das Netzwerk vor Bedrohungen zu schützen. Bei Windows ist dieser mit dem Windows Defender vorinstalliert. Bei Android kann man eine Firewall als App nach installieren. Es gibt viele verschiedene Anbieter für Firewalls. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob das für einen sinnvoll ist, oder nicht. Ich selbst nutze mobil gar keine Firewall. Auf dem PC ist es jedoch empfehlenswert.
Antivirus-Software
Sie erkennt und entfernt schädliche Software wie Viren, Trojaner und Malware vom Computer. Außerdem überwacht sie Dateien und Aktivitäten, um potenziell gefährliche Aktivitäten zu identifizieren.
Anti-Malware-Software
Ähnlich wie Antivirus-Software erkennt Anti-Malware-Software verschiedene Arten von schädlicher Software, einschließlich Malware, Ransomware und Spyware. Sie kann fortgeschrittenere Bedrohungen erkennen, die von herkömmlichen Antivirus-Programmen möglicherweise übersehen werden.
Verwende einen Passwortmanager
Wie ich oben bereits geschrieben habe kann es sehr aufwändig sein, sich allerhand Passwörter merken zu müssen. Daher empfehle ich jedem die Verwendung eines Passwortmanagers wie z.B. Enpass oder andere. Ein Passwortmanager hilft dir, einzigartige und sichere Passwörter für verschiedene Konten zu generieren und zu speichern. Dies minimiert das Risiko von Passwortdiebstahl und erhöht die Sicherheit deiner Online-Konten. Als App installiert verfügen die Passwortmanager dann auch über eine Funktion, dass die Passwörter in den Anmeldeformularen im Browser oder in einer App automatisch eingetragen werden.
Fazit
In der heutigen digitalen Welt, in der Cyberkriminelle ständig nach neuen Wegen suchen, um ahnungslose Opfer zu täuschen, ist es von entscheidender Bedeutung, proaktive Schritte zum eigenen Schutz zu unternehmen.
Tools können dich bei der Sicherheit auf jeden Fall unterstützen. Aber das eigene Verhalten und der Umgang mit dem Internet spielt hierbei jedoch eine entscheidende Rolle.