Nach rund fünf Jahren auf dem deutschen Android-Markt dürfte inzwischen jeder den Namen Huawei schon mal gehört haben. Grund genug für die Chinesen, mit der Marke „Honor“ einen neuen Brand zu etablieren. Wir haben uns das erste Tablet aus der Honor-Serie genauer angeschaut, hier unser Testbericht.
Das Honor T1 ist ein 8-Zoll-Tablet mit dem günstigen Snapdragon 200 und 16 GByte internem Speicher. Wie bei den restlichen Geräten von Huawei kommt auch hier eine spezielle grafische Oberfläche namens Emotion UI zum Einsatz. Vorinstalliert sind Android 4.3 mit der Emotion UI in der Version 1.6. Neben der WiFi-Version, die ab 130 Internetpreis zu haben ist, gibt es vom Honor T1 auch eine Variante mit Micro-SIM-Slot, die allerdings hierzulande nicht erhältlich ist.
Der erste Eindruck
Das Honor kommt in einer schlichten hellblauen Box, die lediglich der silberne Aufdruck Honor T1 ziert. Dass das Gerät von Huawei stammt, erkennt man auf der Rückseite am Label „Powered by Huawei. Der Powered-by-Schriftzug ist auch auf der Rückseite des Tablets zu finden. Neben dem Tablet selbst befinden sich in der Box ein Ladegerät und das passende USB-Kabel, ein Garantieschein und eine Schnellstartanleitung (auch auf Deutsch).

Das Tablet ziert auf der Front ein Kunststoffrahmen in Chrome-Optik, der dem Honor T1 zu einem edlen Aussehen verhilft. Auf der Rückseite ist das sonst in weiß gehaltene Gerät mit einer Abdeckung aus gebürstetem Alu versehen. Hält man das Tablet im Hochformat, dann befindet sich auf der Unterseite rechts der Micro-USB-Anschluss für das Aufladen und die Datenübertragung, darunter ein kleines Loch mit einem Mono-Mikrophon. Auf der oberen Seite ebenfalls mit ca. 1 cm Abstand von der rechten Seite hat Huawei die Kopfhörerbuchse untergebracht. Die linke Seite des Tablets ist frei von jeglichen Bedienelementen, auf der rechten Seite befinden sich der Einschaltbutton und die Lautstärkewippe, sowie eine Abdeckung für die MicroSD-Karte und — falls ein entsprechendes Modell vorliegt — für den SIM-Kartenslot.

Mit seinem Gewicht von rund 360 g und dem wie wir finden praktischen 8-Zoll-Format liegt das Honor T1 recht gut in der Hand, und es lässt sich im Hoch- und Querformat gut nutzen. Auch der Huawei-eigene Launcher ist auf das Querformat vorbereitet, sodass sich der Homescreen bei Bedarf um 90°, 180° oder 270° dreht. Die Auflösung von 1280 x 720 Pixeln genügt vollends.
Snapdragon 200
Huawei hat sich beim Honor T1 für den Snapdragon 200 in Kombination mit einer Adreno-305-GPU als Chipsatz entschieden. Mit an Bord sind neben WLAN b/g/n und Bluetooth 4.0 auch ein GPS-Modul, ein Annäherungs- und ein Helligkeitssensor. Nicht vorhanden sind ein Kompass und NFC, obwohl der verbaute Snapdragon 200 diese Elemente als SoC mitbringen könnte. Das Honor T1 sorgt in den Benchmarks für eher mäßige Werte, was uns aber bei den vier 1,2 GHz schnellen Cortex-A5-Kernen nicht weiter überrascht. Bei der täglichen Nutzung ist das Tablet aber schnell genug.

Emotion UI
Über die Emotion UI haben wir schon an anderer Stelle ausführlich berichtet. Das Besondere an ihr besteht darin, dass es — wie bei iOS und anderen chinesischen ROMs — keinen App-Drawer gibt. Alle installierten Apps landen also sogleich auf dem Homescreen. Erstaunt hat uns, dass noch die doch recht alte Version 1.6 zum Einsatz kommt (aktuell ist Version 3.0). Bei den Themes gibt es keinen Online-Support, sondern du musst mit den fünf vorinstallierten vorlieb nehmen. Dieses rein optische Problem lässt sich aber über Umwege lösen. Zudem ist die Installation eines alternativen Launchers möglich.

Zu den vorinstallierten Apps gehören neben den Google Apps auch ein paar Demospiele von Gameloft, Bitcasa, Kingsoft Office und der Zinio Reader. Die Gameloft-Spiele und Bitcasa lassen sich löschen, Zinio ist hingegen fest ins ROM integriert. Von den 16 GByte an verbautem Flash-Speicher bleiben knapp 11 GByte für den Benutzer frei. Die maximale MicroSD-Größe gibt Huawei mit 32 GByte an.

Gut gefallen hat uns, dass auch eine Bedienungsanleitung in Deutsch auf dem Tablet installiert ist. Das ist vielleicht für die meisten Nutzer nur eine Kleinigkeit, wer aber zum ersten Mal Android-Luft schnuppert, dürfte sich daran freuen. Ebenfalls erwähnenswert ist der Tabletmanager von Huawei über den sich die laufenden Apps stoppen lassen und man Apps den Zugriff aufs Internet und das Anzeigen von Benachrichtigungen verbieten kann. Zudem kann man sich als Nutzer so den Download einer App von Drittanbietern sparen.
Stärken und Schwächen
Die Sound-Ausgabe über den integrierten Mono-Lautsprecher ist akzeptabel, die Audioqualität über die Kopfhörer ist hingegen gut. Auf ganzer Linie enttäuscht haben die verbauten Kameras. Die Frontkamera verfügt über eine mickrige Auflösung von 0,3 Megapixel und auch die Hauptkamera mit ihren 5 Megapixeln nimmt nicht wirklich gute Fotos auf. Videos erstellt das Honor T1 in einer Qualität von maximal 1280 x 720 Pixeln. Die Qualität ist auch hier eher unter dem Durchschnitt.
Überdurchschnittlich gut fällt hingegen die Akkulaufzeit des Honor T1 aus. Im Standby hält das Tablet problemlos zwei Wochen durch. Ebenfalls sehr gut gefallen hat uns das verbaute Display, das genügend hell leuchtet und über einen akzeptablen Blickwinkel verfügt.


Als Schwäche muss hier auch die veraltete Software bezeichnet werden. Ein Update auf Android 4.4 oder gleich auf Android 5.0 „Lollipop“ ist eigentlich Pflicht für ein Honor-Gerät.
Fazit
Mit dem Honor T1 bietet Huawei ein solide verarbeitetes und in den meisten Bereichen brauchbares Android-4.3-Tablet für rund 130 bis 150 Euro an (der Amazon-Preis für das Honor T1 liegt aktuell bei 148 Euro, bei Cyberport kostet das Tablet 130 Euro.). Die Vorteile des Honor-Tablets gegenüber anderen Lowcost-Geräten liegen beim etwas besseren Design und den 16 GByte an internem Speicher. Wenn Huawei für das Honor ein Software-Update auf Android 5.0 anbietet, dann ist das Tablet in jedem Fall seinen Preis wert. Sonst gibt es ab 100 Euro auch bereits Tablets mit KitKat, und bestimmt sehen wir schon bald auch die ersten Lowcost-Tablets mit Android 5.0 „Lollipop“. Mit dem Schnäppchen-Faktor wie beim Honor 6 oder beim Honor 3C kann Huawei nicht rechnen, dafür reichen die Leistung der verbauten Hardware und die veraltete Software nicht aus.