1. Juni 2023
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Huawei – Temporäre Lizenz wird nicht mehr verlängert

Am Sonntag haben wir bereits darüber berichtet, dass die seit Mai temporär vergebene Lizenz für die Fortführung der Zusammenarbeit mit US-Firmen (u.a. auch Google) in der letzten Woche ausgelaufen ist. Nun ist bekannt, dass diese nicht mehr verlängert wird.

Huawei – Keine Verlängerung bei Vergabe von temporären Lizenzen

Bisher war es Huawei und auch Google durch die temporäre Lizenz möglich eingeschränkt Geschäfte miteinander zu machen. So konnten Huawei Geräte, welche vor dem 16. Mai 2020 veröffentlicht wurden, weiterhin mit Android Updates (Security und Versions-Updates) versorgt werden. Durch den Wegfall der temporären Lizenz ist nun eine direkte Versorgung der Phones durch Google nicht mehr möglich. Huawei kann zwar weiterhin auf die Open Source Variante von Android zurückgreifen, wird jedoch bei Updates nicht mehr vorne mit spielen. Ebenfalls ist es möglich, dass Apps nicht mehr korrekt laufen, da derzeit keine Updates mehr direkt von Google kommen (dürfen)….

Huawei hat bei Futurezone ein Statement abgegeben, um die Nutzer zu beruhigen. Wie es jedoch wirklich laufen wird (Updates kommen zeitverzögert, Updates auf Android 11 in der bisher bekannten Form fraglich) sieht man erst in einiger Zeit:

  • Huawei wird weiterhin Systemupdates und Sicherheitspatches bereitstellen. Alle Huawei Geräte, auf denen Google Play vorinstalliert ist, können Google Play weiterhin zum Herunterladen und Aktualisieren von Apps verwenden. Bei Smartphones, auf denen Google Play vorinstalliert ist, werden alle von Google Play und anderen Google Apps heruntergeladenen Apps weiterhin aktualisiert. Für Smartphones, die nicht mit Google Play vorinstalliert geliefert werden, können neue Apps und Updates über die vorinstallierte Huawei AppGallery verwaltet werden.

Zusätzlich zur abgelaufenen temporären Lizenz verschärft die US-Regierung nun auch die Sanktionen im Chipsektor.

Das Außenministerium schreibt dazu:

  • Das Außenministerium unterstützt nachdrücklich die heutige Ausweitung seiner Foreign Direct Product Rule durch das Handelsministerium, die Huawei daran hindern wird, das US-Recht durch alternative Chipherstellung und Bereitstellung von OTS-Chips (Standardchips) zu umgehen, die mit aus den USA erworbenen Werkzeugen hergestellt werden . Diese Maßnahme folgt der begrenzteren Ausweitung der Foreign Direct Product Rule im Mai, der Huawei kontinuierlich zu entgehen versucht hat.
  • Die Handelsabteilung hat außerdem 38 Huawei-Partner zu ihrer Entitätsliste hinzugefügt, in der ausländische Parteien aufgeführt sind, denen der Empfang bestimmter sensibler Technologien untersagt ist, und die die vorübergehende allgemeine Lizenz (TGL) von Huawei auslaufen lässt. Die Vereinigten Staaten haben den betroffenen Unternehmen und Personen – vor allem Huawei-Kunden – ausreichend Zeit gegeben, um andere Quellen für Geräte, Software und Technologie zu identifizieren und auf diese umzusteigen und ihren Betrieb einzustellen. Jetzt ist diese Zeit abgelaufen.

Es wird nun durch die neue Regelung unterbunden, das Huawei die US-Gesetze auf der Suche nach Alternativen (Chip-Einkauf, Produktionsstätten) unterwandert. Auch Chipdesigns, welche von Drittanbietern stammen sowie alle Chips, die mit US-Tools produziert werden, fallen ebenfalls unter die Regelung. Laut Bloomberg benötigen nun alle europäischen und asiatischen Chip-Produzenten wie MediaTek, NXP Semiconductors und STMicroelectronics ab sofort eine Lizenz um an Huawei zu liefern.

Zusätzlich hat das US-Handelsministerium 38 weitere Unternehmen die mit Huawei verbunden sind auf die US-Entity-List gesetzt. Alle 38 Unternehmen (Käufer, Zwischenhändler, Empfänger, Nutzer) benötigen nun eine zusätzliche spezielle Lizenz für Transaktionen. Auch Google, welches bisher die temporäre (und nun weggefallene) Handelslizenz für Geschäfte genutzt hat, muss nun eine eigene Lizenz beantragen.

Ob Google diese Lizenz beantragt und ob diese dann auch genehmigt wird bleibt fraglich.

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