Gestern lud Parrot zum Presse-Event nach Berlin und präsentierte den Nachfolger der Parrot Bebop Freizeit-Drohne, die neue Parrot Bebop 2. Sie ist mehr Drohne denn je und verfügt über eine maximale Flugzeit von 25 Minuten. Android User konnte das Flugobjekt bereits antesten!
Die Drohnen von Parrot richten sich durch ihre leichte Steuerung besonders an Drohnen-Einsteiger und alle, die die Geräte für ihr Hobby benutzen möchten. Mit der zugehörigen App ist die Bebop 2 genau wie ihr Vorgänger über Smartphone und Tablet (Android und iOS) steuerbar. Dazu wird sie per WLAN mit dem Steuergerät verbunden.

Wer ein professionelleres Feeling haben möchte kann auch den Sky Controller von Parrot in der „Black Edition“ verwenden. Dieser sorgt dann für eine größere Reichweite bis zu 2 km. Bei der Verbindung mit Tablet oder Smartphone ist „nur“ eine Reichweite von max 300m drin. Die genaue Reichweite ist von der WLAN-Qualität abhängig. Die Drohne unterstützt den 2,4 GHz sowie den 5-GHz-Bereich.
Die vier Propeller der 2. Generation sind um 0,5 Zoll auf 6 Zoll gewachsen und sollen so mehr Leistung bringen. Bei Windstille schafft die Drohne bis zu 60 km/h. Ihre Maximalgeschwindigkeit erreicht sie in 14 Sekunden. Um sie auf 100 Meter Höhe zu bringen, braucht sie keine 20 Sekunden und kann Windgeschwindigkeiten bis 63 km/h widerstehen.
Die Drohne wiegt 500g, wobei der Akku den größten Teil des Gewichts ausmacht. Die Bebop 2 stabilisiert sich selbst und hält ihre Position. Damit ist es besonders für Einsteiger sehr einfach, die Drohne zu steuern. Davon konnte ich mich Gestern bei den ersten Test selbst überzeugen und steuerte das erste mal in meinem Leben eine Drohne. Ist wirklich easy!
Sollte man mal irgendwo dagegen fliegen schaltet der Motor automatisch ab und senkt so mögliche Verletzungsgefahren. Es besteht die Möglichkeit, dass bei einem Zusammenprall die Propeller abfallen. Diese sind dann recht einfach wieder aufsteckbar und der Spaß kann direkt weiter gehen. Das ist also so geplant und kein Problem.
Bei Berührung schalten die Rotoren aus Sicherheitsgründen automatisch ab. Ebenfalls hat man an eine Heimkehrfunktion gedacht. Über die App ist es auch möglich Flugrouten zu programmieren, die die Drohne dann selbstständig abfliegt.
Da man sich für ein offenes System entschieden hat ist es auch Drittanbietern möglich Apps für die Drohne zu programmieren und so gibt es zum Beispiel eine App von pix4D, mit der man ein 3D-Abbild eines Bereiches (zum Beispiel eines Gebäudes) erstellen kann. Dazu fliegt die Drohne dann den Bereich ab und macht aus verschiedenen Richtungen und Winkeln Fotos. Diese Bilder werden daraufhin in die Cloud geladen und zu einem 3D-Modell zusammengesetzt.
Auch neurala bringt eine kompatible App mit der man sich von der Drohne verfolgen und fotografieren lassen kann. Hierbei muss man sich aber keine Sorgen machen, dass andere einen unbemerkt verfolgen könnten, denn die Parrot Bebop 2 ist gut hörbar. Nicht zu laut aber sie hört sich meiner Meinung nach an wie ein großer Bienen- oder eher Wespenschwarm.
Die Bebop 2 ist mit einer 14-MP-Kamera mit Fischaugenobjektiv ausgestattet. Diese ermöglicht Videoaufnahmen und Fotos während des Fluges. Die Bilder der Kamera werden auch live an das steuernde Gerät übertragen. Der Blickwinkel der Kamera kann durch einfaches Wischen auf dem Bildschirm um 180° geändert werden. Für ruckelfreie Aufnahmen bietet die Kamera selbst eine digitale 3-Achsen-Stabilisierung. Aufnahmen sind in Full HD (1080p) möglich und werden auf dem 8 GByte großen internen Speicher abgelegt. Von dort sind sie dann an den PC oder das Steuergerät (Tablet, Smartphone, Sky Controller) übertragbar. Hier auch der erste und vielleicht einzige Kritikpunkt an der Drohne: der Speicher ist für mehrfache 20 minütige Full-HD-Aufnahme doch etwas knapp bemessen und lässt sich auch nicht per MicroSD-Karte erweitern. So muss man ihn relativ häufig leeren.
Der neue Sky Controller „Black-Edition“ bietet zur Steuerung zwei Joysticks, mit denen die Drohne in vier Richtungen (rechts, links, vorne, hinten) sowie nach oben und unten gelenkt und in der Horizontalen gedreht werden kann. Die weiteren Steuerknopfe des Controllers sind frei belegbar. Zum Starten und Landen bedarf es bei allen Steuermöglichkeiten nur eines Knopfdruckes.


Diese RC-ähnliche Fernbedienung nutzt Android und kann somit auch ohne Smartphone oder Tablet mit der Drohne verbunden werden. Es ist aber auch möglich in den Controller ein Tablet einzulegen. Für die Stromversorgung werden für Controller und Drohne gleiche Lithium-Ionen-Akkus mit einer Kapazität von 2700mAh verwendet.


Will man quasi mitfliegen, kann man den Sky Controller mit einer FPV-Brille (First Person View) per HDMI verbinden. Bei meinem Test auf der gestrigen Veranstaltung hätte die Auflösung des übertragenen Bildes etwas besser sein können, aber damit kämpfen aktuell noch alle VR-Brillen mit Ausnahme der HTC Vive. Doch auch wenn der Stream direkt auf dem Tablet landet, fühlt er sich so überhaupt nicht nach Full-HD an. Kein Wunder, streamt die Drohne doch nur in vergleichsmäßig schwachen 640*368 Pixeln. Aufgenommen werden die Videos aber in 1920 x 1080 Pixeln.
Davon abgesehen war es ein beeindruckendes Gefühl, mitzufliegen. Wichtig zu beachten ist aber, dass diese Ansicht Übelkeit verursachen kann. Wenn man diesbezüglich empfindlich ist, sollte man lieber auf die Brille verzichten und sich die Übertragung auf der Steuereinheit oder im Nachgang anschauen.
Auf dem Smartphone/Tablet und der FPV-Brille kann ein Radar angezeigt werden. Dieses stellt die Position der Drohne in Relation zum Controller dar und gibt auch Auskunft über das Erreichen der maximalen Reichweite.
Die Drohne Bebop 2 ist ab dem 14.12.2015 für 549 Euro erhältlich, zu diesem Preis kannst du sie auch bei Amazon bereits vorbestellen. Das Bundle mit dem neuen Sky Controller folgt dann 2016 für 949 Euro. Auch hier ein wichtiges Detail: Alle Parrot Sky Controller sind mit der ersten und der neuen Generation der Parrot Bebop kompatibel. So kann man bestehende Controller mit der neuen Drohne verwenden oder den neuen Controller mit der ersten Bebop Drohne.
