Die besten Tipps für Android #1 — Akku mit Bordmitteln schonen

Der Akku des geliebten Allround-Geräts macht schneller schlapp als es einem lieb sein kann. Je größer das Display, je heller der Bildschirm, desto größer dann auch der Verbrauch. Die Hintergrundaktivitäten zahlreicher Apps knabbern zusätzlich an den letzten Reserven. Und so fortgeschritten unsere Smartphones inzwischen auch sind – die Kapazität des internen Kraftwerks ist häufig das größte Manko. Doch du kannst mit Bordmitteln Abhilfe schaffen!

Viele App-Entwickler nehmen sich der größten Sorge an und bieten Softwarelösungen an, die im Hintergrund werkelnd die Akkulaufzeit deines Androiden „enorm verlängern“ sollen. Neben den weißen Schafen wie Greenify, die dank Root-Rechten auch wirklich etwas ausrichten können, finden sich im Play Store vor allem Schwarze Schafe, die dein Handy mit Reklame zumüllen und selbst zu einem hohen Stromverbrauch beitragen. Denn all jene Programme agieren dauerhaft im Hintergrund und hindern so selbst bei deaktiviertem Display andere Apps, dasselbe zu tun…

Um nicht sofort zur App greifen zu müssen, empfiehlt es sich zuallererst in sich „hinein zu hören“ und einmal zu überlegen, ob man denn wirklich alle daueraktiven Prozesse seines Handys benötigt? Muss mein GPS wirklich immer an sein, damit meine drei Wetterapps auch ja regelmäßig nach meinem Standort funken können? Müssen meine Konten in sämtlichen sozialen Netzwerken tatsächlich regelmäßig selbst für Aktualisierungen sorgen oder reicht es mir, wenn ich die neuesten Informationen erst bei Appstart erfahre?

Solche Dinge lassen sich regulieren oder eben komplett abschalten, allerdings fallen dann auch viele Funktionen unter den Tisch, die ein Smartphone nunmal ausmachen. Deshalb solltest du auf die Funktionseinschränkungen gar nicht erst zugreifen müssen.

Lollipop spart automatisch Strom

Warum also nicht den seit Android 5.0 fest ins Betriebssystem integrierten Stromsparmodus verwenden? Dieser ist in den Einstellungen deines Smartphones zu finden unter „Energieoptionen“. Bei meinem Z3 Compact sind hier zwei Modi aufgelistet, die dort vorrangig zum Einsatz kommen. Der sogenannte „Stamina“- und der „Ultra-Stamina-Modus“. Dabei handelt es sich um Besonderheiten von Sony.

Hier befinden sich neben den Modi "Stamina" und "Ultra-Stamina" auch noch weitere Optionen, die Deinen Akku schonen können
Hier befinden sich neben den Modi „Stamina“ und „Ultra-Stamina“ auch noch weitere Optionen, die Deinen Akku schonen können

Stamina heisst, ich verzichte auf Hintergrundaktualisierungen meiner Apps und bekomme dafür mehr Akkulaufzeit. Allerdings lassen sich in eine Art Ausnahmeliste Apps eintragen, die diese Sperre umgehen dürfen, wenn Du zum Beispiel keinesfalls auf deine Whatsapp – Benachrichtigungen verzichten kannst und diese selbst bei ausgeschaltetem Display sofort bekommen musst, dann trägst Du Whatsapp eben in diese Liste ein. Tust Du das allerdings mit zu vielen Programmen, tendiert der Sinn des Stamina-Modus gen Null.

Stamina = keine Hintergrundaktivitäten, außer Du erlaubst diese separat
Stamina = keine Hintergrundaktivitäten, außer Du erlaubst diese separat

Noch einen Schritt weiter geht der Ultra-Stamina-Modus. Hier werden nur noch die nötigsten Anwendungen zur Verfügung gestellt. Internetverbindungen werden deaktiviert und lediglich Apps wie Telefon, SMS, Kalender oder der Taschenrechner sind auswählbar. Quasi „back to the roots“ als 1-Klick-Lösung. Hier ist am Meisten an Akkulaufzeit herauszuholen. Wenn man bereits weiß, dass man über mehrere Tage keine Möglichkeit hat, sein Smartphone zu laden, ist dies die Option der Wahl.

Die Akkulaufzeit verlängert sich bei Verwendung des Ultra-Stamina-Modus enorm
Die Akkulaufzeit verlängert sich bei Verwendung des Ultra-Stamina-Modus enorm
Back to the roots - Nur noch die nötigsten Apps sind aufrufbar
Back to the roots – Nur noch die nötigsten Apps sind aufrufbar
Hier eine Auflistung, welche Apps mein Z3 Compact im Ultra-Stamina-Modus noch anbietet
Hier eine Auflistung, welche Apps mein Z3 Compact im Ultra-Stamina-Modus noch anbietet

Samsung, HTC, Huawei und andere Anbieter verfügen ebenfalls über eigene Stromsparmodi. Bei „reinen“ Nexus-Geräten findet sich die Einstellung unter Akku. Hier wählst du oben rechts über das Menü mit den drei Punkten den Eintrag Energiesparmodus aus. In der Grundeinstellung ist dieser nicht aktiv. Je nach Nutzungsverhalten ist es sinnvoll, den Stromsparmodus bereits bei 15 Prozent einzuschalten, um noch genügend Reserve zu haben. Bei 5 Prozent bringt der Modus erfahrungsgemäß nicht viel, wenn du das Handy weiterhin aktiv benutzen möchtest.

Auch alle Samsung-Geräte verfügen ab Android 5.0 über einen eingebauten Stromspar-Modus. Das extreme Stromsparen gibt es nur bei den Top-Geräten.
Auch alle Samsung-Geräte verfügen ab Android 5.0 über einen eingebauten Stromspar-Modus. Das extreme Stromsparen gibt es nur bei den Top-Geräten.

Total lahm! Je nach Hersteller und Gerät kann der Stromsparmodus dazu führen, dass dein Handy total langsam wird. Benutze ihn deshalb nur dann, dann wenn du das Gerät nicht aktiv nutzt.

Displayhelligkeit regeln

Weitere Möglichkeiten sind das De-/Aktivieren der automatischen Displayhelligkeit in den Displayeinstellungen oder das Deaktivieren von Vibrationsfeedback seiner Tastaturapp. Häufig findet man diese Einstellung in den Optionen der entsprechenden App, wie zum Beispiel bei „Swiftkey“ oder auch der hauseigenen Google-Tastatur. Das Display konstant auf einer niedrigeren Hellikeitsstufe zu halten, kann unter Umständen mehr Strom sparen als die automatische Helligkeitsregelung.

Das Aktivieren der "adaptiven Helligkeit", also das Anpassen der Displayhelligkeit an die Umgebungsbeleuchtung, kann den Akku bereits schonen
Das Aktivieren der „adaptiven Helligkeit“, also das Anpassen der Displayhelligkeit an die Umgebungsbeleuchtung, kann den Akku bereits schonen

 

Vibrationsfeedback aktiver Tastaturen ist nur selten hilfreich. Lieber stromsparend agieren und deaktivieren (hier die Google Tastatur)
Das Vibrationsfeedback aktiver Tastaturen ist nur selten hilfreich. Lieber stromsparend agieren und deaktivieren (hier die Google Tastatur)

Wenn Du zumindest eine der zuvor vorgeschlagenen Möglichkeiten einmal ausprobierst, wirst Du feststellen, dass durchaus einiges mehr aus deinem Akku herauszuholen ist, als du vielleicht vermutet hast, allerdings immer unter der Prämisse, dass in jedem Falle gewisse Funktionen nicht mehr so ausgeführt werden, wie sie es zuvor taten. Man darf nie vergessen – Smartphones werden nicht unter dem Blickpunkt der längsten Akkulaufzeit gebaut und entworfen, sondern sie sollen den Endverbraucher begeistern mit tausenden Funktionen und Möglichkeiten. Dass du dann gezwungen bist, gefühlt alle halbe Stunde den Ladestecker zu suchen, wird gern hinten an gestellt.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein