Arbeitsleuchte mit Ladefunktion nennt IKEA offiziell seine erste Lampe mit integriertem Ladepad für Qi-fähige Smartphones. Da ich eh eine neue Leuchte für meinen Schreibtisch gesucht hatte, holte ich mir die Lampe kurzerhand beim Schweden. Allerdings geht sie jetzt wieder zurück.
Ich freute mich eigentlich auf meine neuen Schreibtischlampe. Endlich ein neues Zuhause für mein Nexus 5, wenn ich es nicht gerade in Gebrauch habe und endlich ein Gerät weniger auf dem Schreibtisch. Doch schon beim Kauf hatte ich Zweifel, ob die einer 35-Watt-Glühbirne entsprechende Leuchte mit einem Stromverbrauch von 10 Watt wirklich das Gelbe vom Ei ist. Aber schließlich bin ich (auch) Hardwareredakteur und wollte die Leuchte ja testen.
Also die rund 60 Euro bezahlt und ab nach Hause. Dort erlebte ich dann beim Zusammenbauen gleich die erste negative Überraschung. Es gibt im Innern der Lampe keine Glühbirne — zumindest keine, die man austauschen könnte. Falls die Lampe also ihren Geist aufgibt, was laut IKEA nach 25.000 Stunden Betriebsdauer der Fall ist, dann wandert das Teil in den Müll. Es gibt keinen Ersatz. Ok, 25.000 Stunden hört sich nach viel an. Aber selbst teure Energiesparlampen halten selten länger als 5 bis 10 Jahre durch, viele gehen schon in den ersten drei Jahren kaputt. Wenn nicht, dann verlieren sie stark an Leuchtraft. Halb so wild, könnte man sagen, dann nutze ich halt das Qi-Ladegerät weiter und stecke eine andere Lampe in die Halterung. Das ist aber nicht möglich, da die Halterung keine Standardhalterung ist und zudem auch der Strom dadurch fließt.

Zudem finde ich einen verbrauch von 10 Watt für eine Lampe die umgerechnet einer 35-Watt-Glühbirne entspricht einfach zu viel. Meine aktuelle Leuchte konsumiert 8 Watt, leuchtet aber wie eine 60-Watt-Birne.

Endgültig das Aus für Riggad auf meinem Schreibtisch bedeutete der Designfaktor. Auf den Bilder nicht zu erkennen lässt sich der Kopf der Leuchte nur nach oben bewegen, nicht nach unten. Soll der Leuchtkörper also möglichst plan auf die Tischplatte zünden, dann kann die Lampe höchstens 35 cm über dem Tisch stehen, sobald du sie höher stellen möchtest, leuchtet Riggad dich direkt an. Schwer erklärbar, aber hier ein Bild:


Und nein, ich habe die Riggad-Leuchte nicht falsch zusammengebaut…

Hätte das alles noch nicht gereicht, dann hätte ich Riggad auch aus folgendem Grund zurückgebracht: Das Netzteil ist unnötig groß und es fiept. Funktioniert das Qi-Laden überhaupt, fragt man sich nach all dem noch? Ja, tut es. In zwei Stunden ist das Nexus 5 voll geladen und hier gibt es glücklicherweise keine störenden LED-Lämpchen oder Piepstöne beim Laden.

Fazit: Zurück zu IKEA
Ich habe Riggad wieder zurück zu IKEA gebracht. Die Lampe braucht im Verhältnis zur Leuchtkraft viel zu viel Strom, lässt sich auf einem Schreibtisch nicht wirklich effizient nutzen und fiept in ausgeschaltetem Zustand. Die Leuchteinheit lässt sich zudem nicht austauschen. Das ist für mich ein klarer Fall von „Defective by Design“, weshalb ich dir von einem Kauf abrate.
Wir haben die Lampe und hätten gerne eine zweite…leider gibt es sie nicht mehr.
Ladeteil fiept bei uns nicht, hatten wir aber bei anderen Modellen auch schon. Design ist schön. Lampenkopf lässt sich ausrichten durch das zusätzliche untere Gelenk (ja, dadurch muss die Lampe verschoben werden). Hell genug als Zusatzleuchte ist sie…als alleinige Lampe nicht.