12. Mai 2023
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Das 20-Megapixel-Smartphone: Panasonic DMC-CM1 Kurztest

Panasonic hat schon das eine oder andere Android-Smartphone auf den Markt gebracht, so wirklich erfolgreich war aber keines dieser Produkte in Europa. Nun wagt das Unternehmen einen erneuten Anlauf und besticht diesmal mit einem Smartphone, welches den Fokus ganz klar auf die Kamera legt. Wir konnten die neue Panasonic Lumix testen und zeigen, was das Kamera-Handy drauf hat.

Mit dem Panasonic Eluga wagten die Japaner 2012 einen ersten Schritt auf den europäischen Android-Markt. Das Handy war aber nicht sonderlich erfolgreich, was an mehreren Punkten lag. Nun bringt die Firma überraschend ein neues Smartphone mit einer Highend-Kamera für Android zu einem hohen Preis. Samsung hat bereits Kompaktkameras auf den Markt gebracht, die ebenfalls mit Android laufen. Nur ist bei diesen Geräten doch unverkennbar, dass es sich mehr um eine Kamera als um ein Smartphone handelt. Dem ist beim Androiden Lumix DMC-CM1 nicht unbedingt so. Vom Formfaktor und den Maßen geht Panasonics Kreation durchaus noch als Smartphone durch. Zudem hat das CM1 nicht nur kameratechnisch einiges zu bieten, auch den Smartphone-Aspekt vernachlässigt Panasonic nicht.

Das Smartphone

Im DMC-CM1 kommt ein potenter Snapdragon 801 QuadCore-Prozessor in Kombination mit 2 GByte Arbeitsspeicher zum Einsatz. Das 4,7 Zoll große Display löst mit Full-HD auf und zeigt sich in der Praxis als blickwinkelstabil. Man merkt dem Display allerdings an, dass es sich lediglich um ein LCD-Panel handelt. Farben und Schwarzwerte spielen, verglichen mit einem LED-Display, einfach in einer anderen Liga. Sonst ist modernste Technik an Bord: Das Smartphone unterstützt LTE und hat des weiteren einen NFC-Chip integriert. Zur Stromversorgung ist ein 2600mAh Akku verbaut, der die Nutzungsdauer etwas einschränkt. Zumal eine intensive Nutzung der Kamera, wofür das Gerät konzipiert ist, auf jeden Fall zu einem höheren Akku-Verbrauch führt. Hier hätten wir uns definitiv etwas mehr Kapazität gewünscht, um Engpässe zu vermeiden.

Prozessor und RAM sorgen für ein sehr flüssiges Bedienerlebnis, das kaum durch Bedenksekunden oder Ruckler gestört wird. Ein Grund dafür wird wohl die Software sein, die auf dem Smartphone zum Einsatz kommt. Hierbei handelt es sich nämlich um die neuste Android-Version 4.4.4 KitKat in reiner Form, also ohne aufblähende Hersteller-Aufsätze, wie sie beispielsweise beim größten Konkurrent in diesem Bereich — Samsung — häufig vorzufinden sind. Mit 16 GB ist relativ wenig interner Speicher vorhanden, das Gerät lässt sich allerdings problemlos über einen microSD-Karten-Slot mit weiterem Speicherplatz aufrüsten. Die Haptik des Gerätes ist hervorragend, bei der Materialwahl hat Panasonic alles richtig gemacht. Nichts knarzt oder wirkt billig, das gemusterte Kunstleder sorgt für guten Halt und die Metallelemente für Stabilität bei der Benutzung.

Im Allgemeinen ist der Smartphone-Part des Panasonic DMC-CM1 wirklich überzeugend und man erhält mit dem Gerät ein High-End Smartphone, das genug Power für den Alltag und die hohen Anforderungen einer guten Kamera mitbringt.

Design ist bekanntlich Geschmackssache, uns gefällt der Edle-Look auf jeden Fall.
Design ist bekanntlich Geschmackssache, uns gefällt der Edle-Look auf jeden Fall.

Die Kamera

Nicht weniger wichtig als die Smartphone-Seite ist beim CM1 natürlich die Kamera. Hier kommt ein Leica-DC-Elmarit-Objektiv mit einer Brennweite von 28mm und einer Blende von 2.8 bis 11 zum Einsatz. Bilder werden auf dem für Smartphone-Verhältnisse extrem großen 1-Zoll-Sensor belichtet, der für ausgesprochen gute Bildqualität sorgt. Fotos lösen mit 20 Megapixel auf und gelingen dank der lichtstarken Linse auch noch bei schlechten Lichtbedingungen.

Manuelle Einstellungen trifft man beim der Panasonic-Kamera-App ganz einfach.
Manuelle Einstellungen trifft man beim der Panasonic-Kamera-App ganz einfach.
Die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten bieten jedem Platz sich auszutoben.
Die umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten bieten jedem Platz sich auszutoben.

Seitenansicht

Zum Öffnen der Kamera-App steht ein eigener Hardware-Button an der Seite zur Verfügung, über den sich die Kamera ziemlich schnell starten lässt. Die Kamera-App an sich ist sehr umfangreich und erinnert vom Aufbau und der Menüführung stark an Panasonics Kompaktkameras. Es stehen verschiedene Modi zur Verfügung, von Voll-Automatik bis zum manuellen Modus, in dem du Verschlusszeit, Blende, Fokus Weißabgleich und Belichtungskorrektur selbst festlegst , ist alles dabei. Der Auto-Fokus funktionierte in unseren Tests überaus schnell und treffsicher. Ebenso ist die Auslöseverzögerung recht gering, dass auch Schnappschüsse problemlos gelingen. Features wie eine digitale Wasserwage erweitern den Funktionsumfang. Allgemein ist die Kamera-App sehr umfangreich und stellt viele Zusatzfunktionen bereit.

Wer schon einmal eine gute Kamera in den Fingern hatte, kommt mit den Einstellungen schnell zurecht.
Wer schon einmal eine gute Kamera in den Fingern hatte, kommt mit den Einstellungen schnell zurecht.
Die Beschränkung auf 15 Frames pro Sekunden bei 4K-Material trübt das Bild etwas.
Die Beschränkung auf 15 Frames pro Sekunden bei 4K-Material trübt das Bild etwas.

Im Video-Modus liefert die Kamera auch 4K-Material, allerdings nur mit mageren 15 fps, sodass die Videos sichtbar ruckeln. Um in der Nachbearbeitung noch größtmögliche Freiheit zu haben, lassen sich Bilder auch, im RAW-Format abspeichern. Dabei werden alle vom Bildsensor aufgefangenen Informationen gespeichert und nicht bereits beim Speichern komprimiert wie es das JPEG-Format tut. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass mehr Informationen auch mehr Speicherplatz verbrauchen, entsprechend sind RAW-Dateien um einiges größer als gemeine JPEG-Bilder. Der Einsatz einer Speicherkarte zur Erweiterung des Speichers ist hier also auf jeden Fall sinnvoll. Nicht nur für ein Smartphone macht die Kamera des DMC-CM1 sehr gute Bilder, auch vor Kompaktkamera-Konkurrenten braucht sich die CM1 nicht zu verstecken. Gerade die Vorteile, die aus der Kombination aus Smartphone und Kamera entstehen, wie etwa das direkte Teilen von qualitativ hochwertigen Bildern in sozialen Netzwerken, machen Panasonics DMC-CM1 zu einem sehr interessanten Produkt.

Fazit

Mit dem DMC-CM1 gelingt Panasonic eine gute Mischung zwischen Kompaktkamera und Smartphone. Die Bildergebnisse können sich auf jeden Fall sehen lassen. Lediglich der Akku und die Dünne des Gerätes mussten unter der guten Kamera leiden. Wer mit diesen zwei Kritikpunkten und dem hohen Preis von rund 900 Euro leben kann, erhält mit dem neuen Panasonic-Smartphone ein sehr gut verarbeitetes High-End Smartphone mit überdurchschnittlich guter Kamera.

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