Auf dem Google-Campus steht eine neue Android-Figur. Es ist keine weitere Süßigkeit, es ist kein Key Lime Pie — der Codename für die nächste Android-Version — es ist ein komplett in Chrome gehaltener Androide. Was plant Google mit Chrome und Android? Wir sortieren die Gerüchte,
Wenn eine neue Android-Statue auf dem Google-Campus aufgestellt wird, dann deutete dies im Normalfall auf eine neue Android-Version hin. Doch die neue Figur steht nicht zwischen den anderen Süßigkeiten Cupcake, Donut, Gingerbread oder Jelly Bean und es ist auch keine weitere Süßigkeit, es schaut vom gegenüberliegenden Gebäude ein ganz in Chrome gehalten Androide auf die bisherigen Android-Versionen herüber. Google wird wahrscheinlich bis zur Google I/O 2013 im Mai dieses Jahres offiziell nicht viel verraten, doch natürlich fängt die Gerüchteküche an zu Brodeln.
Integration von Chrome OS
Google hat neben Android mit Chrome OS noch ein zweites Pferdchen im Stall, wenn es um Betriebssysteme geht. Das browserbasierte System zielt auf eine vollständige Benutzung von Webapplikationen ab und wird daher auch noch kritisch gesehen. Allerdings kündigen immer mehr Hersteller Geräte mit Chrome OS als System an, irgendwas muss also an Chrome OS dran sein, dass die Computerhersteller ihr Glück in diesem Nischen-System suchen.
Hier wäre es denkbar, dass Google Android-Geräte mit integriertem Chrome OS anbietet. Hängt man etwa das Handy an ein TV-Gerät oder einen Monitor mit HDMI-Eingang, dann würde auf dem Bildschirm Chrome OS und nicht die Android-Oberfläche erscheinen.
Ähnliches hat zum Beispiel der Linux-Distributor Canonical mit seinem Ubuntu Phone auf der CES in Las Vegas demonstriert. Hier startet das Handy-System die graphische Benutzeroberfläche der PC-Version, wenn das Handy an einem großen Display hängt.
Android User meint… Das Eintreffen dieses Gerücht halten wir für unwahrscheinlich. Die Android-Oberfläche funktioniert gut auf Handsy, Tablets oder gar auch auf TVs. Chrome OS hat auch wenig zu bieten, was Android nicht auch kann. Google bieten sich bei der Umsetzung auch keine weitere Umsatzchancen an.
Android Apps in Chrome
Wie wäre es, wenn Sie Ihre Android-Apps nicht nur auf dem Handy, sondern auch im Browser benutzen könnten? Es gab schon Gerüchte im Netz, dass Google an einer Laufzeitumgebung von Android für den Browser arbeitet, damit könnte man — ähnlich wie bei Flash- oder Java-Applikationen — Android-Apps direkt im Browser ausführen.
Google würde mit diesem Vorgehen gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen. Zum einen könnten natürlich Android User auf einem beliebigen PC wieder auf ihre Apps zugreifen. Würden die App-Daten zwischen Handy und der Google-Cloud synchronisiert, dann wäre man auf dem PC auch wieder auf dem selben Stand wie auf dem Smartphone.
Zudem würde Chromebooks und Chrome OS mehr Sinn zukommen. Die kompakten und vor allen günstigen Notebooks würde so mit einem Schlag zu Android-Notebooks, die durchaus ihren Käufer finden könnten. Im Quellcode von Chromium, dem Projekt aus dem der kommerzielle Chrome Browser abgeleitet wird, lässt sich allerdings noch nichts in dieser Richtung finden.
Android User meint… Dieser Weg würde für Google durchaus Sinn machen. Apps würden aus dem Handy befreit und so jeden PC-Besitzer auf der Welt mit einem Browser auf dem PC erreichen, also so gut wie jeden Computerbenutzer. Mit der Umsatzbeteiligung bei kostenpflichtigen Apps würde Google zudem noch einige weitere Dollar mehr einnehmen und dem iTunes App Store von Apple oder dem Windows Store von Microsoft eine Menge Konkurrenz machen.
Chrome für Android unter dem selben Code
Eine weitere Deutungsmöglichkeit für die neue Figur besteht darin, dass Chrome für Android nicht dem Entwicklungszyklus von Chrome für den PC folgte. Dies soll sich laut der Chrome-FAQ Anfang dieses Jahres ändern. Damit würde Zusammen mit einer neuen Version für den PC, auch eine neue Android-Version des Browser erscheinen.
Dies wäre bitter nötig, da Chrome unter Android nur selten aktualisiert wird. Die letzte Version der Android-Version des Browsers wurde zuletzt am 28. November des letzten Jahres veröffentlicht, die PC-Variante bekommt jedoch dagegen fast wöchentlich eine Aktualisierung mit kleinen Bugfixes, Sicherheitsupdates, aber auch mit neuen Funktionen spendiert.
Android User meint… Auch dieses Gerücht konnte zutreffen. Es wäre nicht der große Wurf, wie Android-Apps für den PC-Browser, doch ein schnellerer Release-Zyklus ist gerade in Betracht der Fehleranfälligkeit von Browsern wünschenswert. Ob man dafür aber gleich einen riesigen Androiden auf dem Gebäude installieren muss? Vielleicht steckt doch mehr dahinter!
Bildquellen: Paul Wilcox, Wikipedia CC-BY-SA