Facebook hat im letzten Jahr schon des öfteren mit Datenskandalen zu tun gehabt. Und im neuen Jahr wird es genauso weitergehen. Eine Studie von Privacy International zeigt nun, dass Facebook bei vielen Android-Apps Daten abgreift. Aber Facebook selbst trifft hierbei nur eine Mitschuld.
Android-Apps übertragen Daten an Facebook – auch ohne Facebook-Account
Mittlerweile weiß wohl jeder, dass, sobald man online ist, jede Menge Daten gesammelt werden. Ob Facebook, Amazon, Google und viele mehr. Sie alle analysieren unser Verhalten im Netz und bombardieren uns dann zum Beispiel mit personalisierter Werbung. In einer Studie kam nun heraus, dass viele Android-Apps ebenfalls unsere Daten abgreifen und an Facebook senden. Allerdings tun die Apps dies, ohne den Nutzer zu informieren.
Viele von uns haben ohnehin die Apps des Facebook-Konzerns auf ihren Smartphones (Instagram, WhatsApp) installiert. Das heißt, alle über diese Apps ausgeführten Interaktionen sind Facebook bekannt. Insgesamt enthalten 42,55 Prozent aller Apps im Play Store den Facebook-Tracker. Der Grund dafür ist das Android-SDK, das der Konzern den App-Entwicklern anbietet, um ihnen eine einfache Möglichkeit zu geben, die Apps zu personalisieren und Inhalte auf Facebook zu teilen oder Werbung einzublenden.
Zu den Apps, welche Daten über das Facebook-SDK an Facebook senden, gehören unter anderem Spotify, Kayak, Tripadvisor, Yelp, Perioden-Tracker, Super-Bright-LED-Flashlight und viele mehr. Direkt nach dem Start dieser Apps und ohne weitere Nutzerinteraktion, werden Daten an Facebook gesendet. Dabei handelt es sich um Informationen wie Google Advertiser ID. Mit dieser kann Facebook genaue Nutzerprofile erstellen, ohne dass der Nutzer bei Facebook eingeloggt ist oder eine Facebook-App nutzt. Auch wenn der Nutzer die Datenweitergabe ablehnt, werden im Hintergrund weiter Daten gesammelt. Die erstellten Profile der Nutzer werden dann für Werbung verwendet. Und sobald ein Nutzer die persönlichen Werbeanzeigen deaktiviert hat werden noch mehr Daten an Facebook weitergeleitet – der Nutzer wird also noch interessanter.
Schuld an der Datenweitergabe will natürlich niemand haben. Facebook schiebt den Entwicklern den schwarzen Peter zu, da diese die Möglichkeit haben, die Datenweitergabe über das Facebook-SDK zu deaktivieren. Die Entwickler wiederum wussten in den meisten Fällen gar nicht, dass die Weitergabe der Daten auch unterbunden werden kann. Und als Nutzer kannst du dich überhaupt nicht vor der Weitergabe der Daten schützen. Nutzt du Facebook oder zu Facebook zugehörige Apps landen deine Daten so oder so beim Facebook Konzern. Hast du gedacht, dass du dich schützen kannst, indem du Facebook meidest werden deine Daten eben über andere Apps aus dem Play Store an den Konzern gesendet.