26. November 2023
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Achtung vor dieser Betrugsmasche auf Quoka

Es gibt verschiedene Kleinanzeigen- und Flohmarkt-Portale im Netz. Wir hatten uns vor Kurzem schon einmal Quoka in einem App-Review genauer angesehen. Dabei ist uns aufgefallen, dass man als Verkäufer oftmals von Nutzern angeschrieben wird, die versuchen mit einer Betrugsmasche (Scam) an dein Geld zu kommen. Wir haben das Spiel einmal mitgespielt und zeigen dir, was da eigentlich genau passiert.

Um über Quoka mit einem sicheren Deal zu kaufen, geben Sie bitte die E-Mail-Adresse des Verkäufers ein

Nachdem du ein Angebot zum Verkauf eingestellt hast, freust du dich natürlich, wenn dich Nutzer anschreiben und dein Angebot akzeptieren. Doch leider gibt es hier beim Kaufen ein kleines Problem, wobei du aber behilflich sein kannst.

Und zwar versucht der vermeintliche Käufer über eine Schaltfläche „Kaufen“ den Kauf des Artikels abzuschließen und wird hier aber aufgefordert, die E-Mail-Adresse des Verkäufers (also deine) einzugeben. Wenn du nachfragst, wird dir eine weitere Nachricht mit einem Screenshot geschickt, auf dem steht:

Bestätigung erforderlich. Um über Quoka mit einem sicheren Deal zu kaufen, geben Sie bitte die E-Mail-Adresse des Verkäufers ein.

Das ist natürlich Blödsinn, da es eine solche Schaltfläche bei Quoka nicht gibt. Und wenn du dir den Screenshot einmal genauer ansiehst, fällt auf, dass das Wort Quoka in dem Text wirklich schlecht eingefügt wurde.

Aber was passiert danach?

Du bekommst nun eine E-Mail zugeschickt

Wir haben das Spiel dieser Betrugsmasche einmal mitgespielt und eine E-Mail-Adresse herausgegeben. Anschließend hat der potenzielle Käufer geschrieben, dass er den Artikel bezahlt hat und wir nun in der E-Mail auf den Button „zum nächsten Schritt“ und anschließend auf den Button „Geld abholen“ klicken sollen.

Achtung – wichtiger Hinweis
Klicke niemals auf Links oder Buttons aus einer E-Mail oder einem Chat. Wir nutzen für solche Tests immer ein extra Smartphone sowie separates Notebook. Im Anschluss an den Test werden Smartphone sowie Notebook zurückgesetzt.

Du wirst bei der Betrugsmasche auf eine russische Webseite weitergeleitet

Nach dem Klick auf den Button „zum nächsten Schritt gehen“, wirst du auf eine russische Webseite weitergeleitet.

Auf der russischen Webseite wurde die Kleinanzeige von Quoka für den Betrugsversuch kopiert und eingefügt.

Hier wurde eine Webseite aus deiner Kleinanzeige bei Quoka generiert. Du siehst den Kaufpreis, die Anzeigennummer, dass der Artikel bereits bezahlt ist und auch eine Lieferadresse. Um dein Geld zu erhalten, sollst du jetzt auf den Button „Geld bekommen“ klicken.

Nachdem du auf den Button geklickt hast, wirst du zu einem „Bankportal“ weitergeleitet. Hier findet zunächst eine Prüfung von Cloudflare statt.

Prüfung der Webseite durch Cloudflare.

Diese Prüfung von Cloudflare soll das Gefühl vermitteln, dass es sich hierbei um eine sichere Webseite handelt. Anschließend folgt eine Webseite, auf der du deine Bank auswählen sollst.

Bei dem Betrugsversuch erfolgt im nächsten Schritt die Anmeldung bei deiner „Bank“

Wir haben hier die Sparda-Bank ausgewählt. Der Login sieht der originalen Bank-Webseite zum Verwechseln ähnlich.

Hier wirst du nun aufgefordert, deine Kontonummer, deine Online-Pin sowie deine BIC einzugeben. Warum die Betrüger der Meinung sind, weshalb man sich zum Erhalten von Geld bei der eigenen Bank anmelden muss, sei mal dahin gestellt. Irgendeine „Geschichte“ müssen sie sich ja ausdenken ;-)

Wir haben hier zufällige Login-Daten verwendet. Anschließend folgt eine „Transaktionsprüfung“. Im Chat von Quoka wirst du vom potenziellen Käufer hingehalten, dass du auf dieser Seite so lange bleiben sollst, bis du dein Geld erhalten hast.

An dieser Stelle haben wir dann abgebrochen. Aber es ist davon auszugehen, dass du im weiteren Verlauf noch eine TAN eingeben musst, um das „Geld zu erhalten“. Spätestens an dieser Stelle haben die Betrüger dein Konto abgeräumt.

Was kannst du tun, wenn du betrogen wurdest?

Falls du auf Kleinanzeigen- oder Flohmarktportalen betrogen wurdest, empfehlen wir dir alles zu dokumentieren, Screenshots zu erstellen und eine Online-Anzeige bei der Polizei zu stellen. Genauso wie in unserem Artikel, bei dem sich jemand auf WhatsApp als mein Sohn ausgegeben und darauf hingearbeitet hat, dass ich eine Überweisung für ihn vornehme. Wir standen hier mit der Polizei in Kontakt und diese bestätigen uns, dass wir bei dieser Betrugsmasche alles richtig gemacht haben. Denn nur, wenn Betrugsversuche angezeigt werden, kann man die Täter ermitteln.

Fazit

Heutzutage muss du höllisch aufpassen, wenn du dich im Internet bewegst und nochmal mehr, wenn du etwas kaufen oder verkaufen möchtest. Unserer Erfahrung nach hatten wir auf Quoka bei jedem Verkaufsversuch eine Nachricht von Betrügern im Postfach. Und auch nach über einer Woche später wurde dieser Betrugsversuch bzw. Scam von Quoka selbst nicht entdeckt.

Andy Ziegler
Andy Ziegler
Leidenschaftlicher Tech-Enthusiast mit einer Vorliebe für Android und Linux. Falls du Fragen rund um Android und Smartphones hast oder Hilfe benötigst, schreib mich gerne an.

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