14. Mai 2023
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Zu Hause überall Fernsehen mit MediaPortal

Sie benutzen Ihren PC im Wohnzimmer als TV-Gerät und möchten den Film gerne im Schlafzimmer auf dem Smartphone oder Tablet zu Ende schauen? Kein Problem. Unser Workshop zeigt Ihnen, wie das funktioniert und eine komplette Media-Center-Lösung erhalten Sie nebenbei noch dazu.

Neben den hier in der Fokus-Strecke vorgestellten TV-Adaptern können Sie sich natürlich Ihr TV-Programm auch selbst auf das Smartphone oder Tablet streamen. Gerade zu Hause – wo eventuell über eine Dachantenne ein besonders guter Empfang besteht – oder mit einer DVB-S- oder DVB-C-Hardware bietet sich dieses Szenario geradezu an, um einen Film über das Smartphone oder Tablet zu schauen.

In letzter Minute

Falls Sie über die Druckausgabe von Android User auf diesen Artikel gestoßen sind: Zwischen der Druckabgabe und der Veröffentlichung kam eine neue Version von MPExtended und aMPDroid heraus. Details dazu gibt es unter http://www.team-mediaportal.com/team-blog/mpextended-05-ampdroid-11-and-wifiremote-07. Die Anleitung ist mit den alten Versionen weiterhin gültig, aber wir empfehlen ein Update auf die neuere Versionen, da diese auch Deutsch können. Bei MediaPortal ist weiterhin Version 1.2.3 aktuell.

MediaPortal

Auf Ihrem Windows-Rechner benötigen Sie die Software MediaPortal [1], welche unter anderem die für unser Vorhaben benötigte TV-Funktion bereit stellt und obendrein aus Ihrem PC ein modernes Multimedia-Center macht. Starten Sie die Installation des MediaPortals durch Doppelklick auf die heruntergeladene Setup-Datei (MediaPortal_Setup_1.2.3_FINAL.exe). Das Installationsprogramm fragt nur wenige Einstellungen ab, bei denen Sie die voreingestellten Werte übernehmen können. Achten Sie darauf, im zweiten Dialog die Checkbox Ja, ich möchte mit MediaPortal fernsehen zu markieren. Bei der Windows-Firewall-Meldung müssen der Sie der Anwendung SetupTV die Kommunikation in privaten Netzwerken erlauben. Klicken Sie hierzu auf Zugriff zulassen während bei Private Netzwerke, beispielsweise Heim- oder Arbeitsplatznetzwerk das Häkchen gesetzt ist.

Abbildung 1: Achten Sie beim Setup darauf, die Checkbox für das Fernsehen zu setzen.
Abbildung 1: Achten Sie beim Setup darauf, die Checkbox für das Fernsehen zu setzen.
Abbildung 2: Erlauben Sie der Anwendung SetupTv die Kommunikation in privaten Netzwerken.
Abbildung 2: Erlauben Sie der Anwendung SetupTv die Kommunikation in privaten Netzwerken.

Für die Bereitstellung des TV-Streams ist der so genannte TV-Server verantwortlich, der zusammen mit dem MediaPortal installiert wurde. Für das erste Setup mit Sender-Suchlauf wählen Sie Alle Programme | Team MediaPortal | MediaPortal TV Server | TV-Server Configuration aus dem Windows-Startmenü. Das Fenster des Konfigurationsprogramms ist so aufgeteilt, dass Sie auf der linken Seite eine Baumstruktur mit den einzelnen Abschnitten finden und jeweils auf der rechten Seite den passenden Inhalt zum ausgewählten Abschnitt. Manche Einträge innerhalb der Baumstruktur lassen sich noch weiter aufklappen, indem Sie auf das +-Zeichen klicken.

Für den Sendersuchlauf wählen Sie TV Servers| Name Ihres PCs|Bezeichnung Ihrer TV-Karte und markieren dann auf der rechten Seite auf dem Register Scanning unter Country das Land, in dem Sie sich befinden (üblicherweise Germany) und unter Region/Provider ein passendes Gebiet bzw. einen Anbieter. Klicken Sie anschließend auf Scan for Channels, damit über den ausgewählten TV-Empfänger nach verfügbaren Fernsehkanälen gesucht wird. Am Ende des Sendersuchlaufs erscheint die Meldung Scan done? im Statusbereich.

Tipp

Falls Sie Ihren TV-Stick einmal an einen anderen USB-Port anschließen, müssen Sie die TV-Server Konfiguration aktualisieren!

Die empfangenen Sender finden Sie anschließend unter TV Channels. Die Android-App aMPdroid zeigt nur diejenigen Sender an, die sich auf dem TV-Server in einer Gruppe befinden. Direkt nach dem Suchlauf gibt es noch keine Gruppen. Sie können zum Beispiel alle Sender der Gruppe DVB-T zuordnen. Markieren Sie hierzu alle Sender und klicken mit der rechten Maustaste in den markierten Bereich. Im angezeigten Kontextmenü wählen Sie Add to group und dann New?. Anschließend geben Sie der neuen Gruppe einen aussagekräftigen Namen und bestätigen durch Klick auf Save. Die Kanäle befinden sich nun in der neu angelegten Gruppe. Per Klick auf den für die neue Gruppe angelegte Reiter können Sie die Reihenfolge oder Sortierung der Kanäle nach Ihren Wünschen festlegen.

Voraussetzungen

Sie benötigen für diesen Workshop einen Windows-PC, der sich als TV-Empfänger eignet und zum selben Netzwerk gehört wie ihr Smartphone oder Tablet. Idealerweise haben Sie bereits eine funktionierende TV-Karte oder einen Stick, mit dem Sie schon einmal an Ihrem PC ferngesehen haben. Dieser fernsehtaugliche PC fungiert als „Server“ und stellt im Netzwerk das TV-Programm als Stream zur Verfügung, so dass Sie es sich auf Ihrem Android Gerät, welches in der Regel keine Hardware zum TV-Empfang hat, anschauen können. Das Ganze funktioniert also nur, wenn bei Ihnen zu Hause der Server läuft und die WLAN Verbindung nicht abbricht. Mit etwas Know-How ist es auch möglich, von extern, also aus dem Mobilfunknetz, auf den Server zuzugreifen. Dafür muss dieser jedoch öffentlich erreichbar sein, was spezielle Einstellungen in Ihrem Router erforderlich macht.

In unserer Anleitung verwenden wir eine DVB-T Box, die Terratec Cinergy T², zusammen mit einer Stabantenne mit Verstärker, der One for All SV 9310, einen Desktop-PC mit Windows 7 und ein Samsung Galaxy S 2 mit CyanogenMod 9. Selbstverständlich sind auch andere TV-Empfänger oder Empfangsarten möglich. Eine Liste der von MediaPortal unterstützten Empfängern finden Sie unter [8]. Ebenso können Sie natürlich auch Windows XP verwenden und die Anleitung auf einem Smartphone oder Tablet Ihrer Wahl umsetzen.

Programmheft

Das Digitalfernsehen bietet unter anderem auch den Vorteil, dass zu den Sendungen ein elektronischer Programmführer (EPG=Electronic Programme Guide) mit übertragen wird. Sie erhalten darüber kurze Informationen zur aktuellen und zu kommenden Sendungen. Achten Sie darauf, dass im Abschnitt DVB-EPG im Bereich EPG grabbing while idle das Häkchen bei Enabled gesetzt ist. Durch diese Einstellung werden die EPG-Informationen bei Bedarf aktualisiert, sofern sich der TV-Empfänger im Leerlauf befindet. Wählen Sie zudem unter DVB-EPG | TV Epg grabber per Häkchen in der Liste Grab EPG for these channels alle Sender aus, für die Sie den elektronischen Programmführer erhalten möchten, und setzen Sie in der Liste Grab EPG for the following languages für Deutsch ein Häkchen beim Eintrag German.

Für das Echtzeit-Streaming in höchster Qualität müssen Sie unter Streaming Server eine feste IP-Adresse für den Server festlegen. Sie finden auf der rechten Seite im Bereich Settings das Auswahlfeld mit der Überschrift IP address used by the server for RTSP streaming. Hier wählen Sie bitte die IP-Adresse ihres Rechners aus, welche zum selben Netzwerk gehört wie ihre Android Geräte (in der Regel beginnend mit 192.168.xxx.xxx). Falls Sie nur eine einzige Netzwerkkarte haben, steht Ihnen im Auswahlfeld auch nur die IP-Adresse dieser einen Netzwerkkarte zur Auswahl. Der voreingestellte Wert (auto) wird in unserem Fall durch 192.168.0.2 ersetzt. Diese Aktion erfordert einen Neustart des TVServices. Klicken Sie hierfür auf Ja. Hierdurch wird nur der TVService-Dienst innerhalb von Windows neu gestartet, nicht Ihr Rechner.

Abbildung 3: Stellen Sie für das RTSP-Streaming die lokale IP-Adresse Ihres Rechners ein.
Abbildung 3: Stellen Sie für das RTSP-Streaming die lokale IP-Adresse Ihres Rechners ein.

Falls Sie auf Ihrem PC das Windows Media Center verwenden, kann es zu Konflikten mit dem MediaPortal kommen. Ist das der Fall, sehen Sie im Abschnitt Additional 3rd party checks den rot gefärbten Hinweis Services running. Hier können Sie dann einstellen, dass die entsprechenden Media-Center-Dienste nicht gestartet werden, indem Sie auf den Button Enable policy to prevent services startup klicken. Falls Sie die Dienste wieder benötigen, lassen sie sich ebenfalls an dieser Stelle wieder aktivieren.

MPExtended installieren

Die MediaPortal-Erweiterung MPExtended sorgt dafür, dass Sie von überall auf die Dienste des MediaPortals zugreifen können. Die Erweiterung benötigt das .NET-Framework in Version 4 [2]. Starten Sie deshalb zunächst die Installation von .NET, bei der keinerlei Einstellungen festgelegt werden können und lassen Sie die Windows Update Funktion nach Aktualisierungen zu suchen. Erfahrungsgemäß fallen für das .NET-Framework jede Menge Updates und Patches an, deren vollständiges Einspielen Sie unbedingt abwarten sollten, bevor Sie mit dem nächsten Schritt weiter machen.

Die eigentliche Setup-Datei für MPExtended [3] befindet sich in einem Archiv (MPExtended Service 0.4.3.zip), welches Sie zunächst entpacken müssen. Die Installation starten Sie anschließend durch Doppelklick auf die entpackte Datei (MPExtended.Installers.Service.msi). Wählen Sie nach dem Willkommensdialog im nächsten Fenster die Einrichtungsart Singleseat und setzen Sie ein Häkchen bei Automatically start on Windows startup.

Abbildung 4: Beim Setup des MPExtended wählen Sie die Variante Singleseat.
Abbildung 4: Beim Setup des MPExtended wählen Sie die Variante Singleseat.

Während der Installation erscheint nach kurzer Zeit eine Meldung, dass die Anwendung TVService Dateien verwendet, die während der Installation aktualisiert werden sollen. Wir haben uns für die Variante entschieden, dass die Anwendung TVService vom Installationsprogramm geschlossen und anschließend wieder neu gestartet werden soll (Close the applications and attempt to restart them). Dies ist durch Klick auf OK zu bestätigen. Nach erfolgreicher Installation klicken Sie auf Finish, wobei Sie das Häkchen bei Start tray application aktiviert lassen sollten, denn so erhalten Sie schnellen Zugriff auf die Erweiterung über ein Symbol in Ihrem Infobereich der Windows-Taskleiste. Abschließend meldet sich noch einmal die Windows Firewall zu Wort. Lassen Sie auch hier wieder den Zugriff für Private Netzwerke, beispielsweise Heim- oder Arbeitsplatznetzwerk zu. Nach erfolgreicher Installation müssen Sie MPExtended nun konfigurieren.

MPExtended einrichten

Starten Sie die Konfiguration durch Klick auf das Symbol im Infobereich der Taskleiste oder aus dem Programmverzeichnis des Windows Startmenüs (Alle Programme | MPExtended Configuration). Sie müssen hier nur in zwei Abschnitten Einstellungen vornehmen. Zunächst empfiehlt es sich, unter Authentication die Authentifizierung für den externen Zugriff auf das MediaPortal zu aktivieren. Dafür muss das Häkchen bei Enable authentication (recommended) gesetzt sein, so dass Benutzername und Passwort erforderlich sind. Alle berechtigten Benutzer finden Sie in der Liste im unteren Teil des Fensters. Löschen Sie zunächst den vorhandenen User admin, indem Sie mit der rechten Maustaste auf seine Zeile klicken und Delete account wählen. Fügen Sie nun einen neuen Benutzer hinzu. Tippen Sie dafür den gewünschten Namen und ein sicheres Password in die Felder Username und Password und klicken Sie anschließend auf Add account. Vergessen Sie nicht, anschließend noch auf Save (den Button ganz unten rechts) zu klicken, wenn Sie mit dem Hinzufügen von Benutzern fertig sind, damit diese neuen Einstellungen auch tatsächlich gespeichert werden. Sie erhalten sodann die Meldung, dass der Dienst neu gestartet werden muss, damit die Änderungen wirksam werden. Hierfür können Sie den Stop-/Start-Button auf der linken Seite direkt oberhalb des MediaPortal-Logos verwenden, indem Sie ihn einmal anklicken, um den Dienst zu stoppen, und nach einer kurzen Wartezeit noch ein weiteres Mal, um den Dienst wieder zu starten. Der aktuelle Status (Service started oder Service stopped) wird jeweils angezeigt.

Abbildung 5: Wir empfehlen, die Verbindung über einen Nutzernamen mit Passwort zu sichern.
Abbildung 5: Wir empfehlen, die Verbindung über einen Nutzernamen mit Passwort zu sichern.

In einem zweiten Schritt stellen Sie unter Streaming die Standardsprache für Audioausgabe und Untertitel ein. Wählen Sie im Auswahlfeld Default audio language den Eintrag de (Deutsch) aus, damit der Stream in deutscher Sprache zu hören ist. Für die Untertitel verfahren Sie entsprechend. Wenn Sie keine Untertitel haben möchten, wählen Sie Disable subtitles aus. Vergessen Sie auch hier nicht, die Auswahl über Save zu sichern.

Windows Firewall konfigurieren

Obwohl Sie während der Installation der Erweiterung MPExtended bei der Meldung der Windows Firewall den Zugriff innerhalb privater Netzwerke zugelassen haben, ist es zusätzlich nötig, manuell eine Port-basierte Firewall-Regel hinzuzufügen. Starten Sie hierzu die erweiterte Konfigurationsoberfläche der Windows Firewall, indem Sie ins Suchfeld des Windows Startmenüs den Begriff firewall eintippen und anschließend das vorgeschlagene Programm Windows-Firewall mit erweiterter Sicherheit auswählen. Klicken Sie im nun gestarteten Konfigurationsprogramm auf der linken Seite den Abschnitt Eingehende Regeln und danach auf der rechten Seite bei den Aktionen den Eintrag Neue Regel? an. Der Assistent führt Sie nun Schritt für Schritt durch die Einrichtung einer Regel für eingehende Verbindungen. Wählen Sie den Regeltyp Port aus, danach das Protokoll TCP und Bestimmte lokale Ports mit der Nummer 4322, anschließend die Aktion Verbindung zulassen und im 4. Schritt das Profil Privat. Zuletzt geben Sie der Regel einen Namen und fügen optional eine Beschreibung hinzu. Falls Sie statt der integrierten Windows Firewall eine andere Software verwenden, legen Sie dort eine entsprechende Regel an, die eingehende Verbindungen auf dem TCP-Port 4322 im privaten Netzwerk zulässt.

Abbildung 6: Der eingehende Zugriff über TCP-Port 4322 muss von der Firewall innerhalb privater Netze zugelassen werden.
Abbildung 6: Der eingehende Zugriff über TCP-Port 4322 muss von der Firewall innerhalb privater Netze zugelassen werden.

TV-Logos installieren

Die letzte Vorbereitung auf Ihrem Server ist optional und bietet Ihnen eine schönere Optik, indem für die TV-Sender die Ihnen bekannten Logos angezeigt werden. Hierfür ist jedoch etwas Handarbeit nötig. Starten Sie die Installation des Logo-Pakets durch Doppelklick auf die heruntergeladene Datei (Deutsches Logo Pack (MP 1.2)_v1.1.0.0.mpe1). Nach dem Willkommensdialog folgt zunächst ein rechtlicher Hinweis. Anschließend können Sie ein oder mehrere Designs auswählen. Wir empfehlen, nur das Design StreamedMPmodern zu installieren. Nach erfolgreicher Installation müssen Sie nun dafür sorgen, dass die Sender in der Kanalliste des TV-Servers den gleichen Namen wie die passenden TV-Logo-Dateien haben. Es ist hilfreich, wenn Sie sich dafür zwei Fenster nebeneinander anordnen: Auf der einen Seite die TV-Server-Konfiguration mit einer Liste der TV-Kanäle (Abschnitt TV Channels) und auf der anderen eine Ansicht des Verzeichnisses, in dem sich die TV-Logo-Dateien befinden. Dieses finden Sie, indem Sie im Windows-Startmenü den Eintrag Alle Programme | Team MediaPortal | MediaPortal | User Files anklicken. Der Windows Explorer zeigt Ihnen dann ein Verzeichnis an, in dem Sie noch weiter in das untergeordnete Verzeichnis thumbs und dann in den Ordner tv navigieren müssen. Der vollständige Pfad lautet in unserem Installationsbeispiel: C:ProgramDataTeam MediaPortalMediaPortal humbs v

Gehen Sie nun die Sender in der Kanalliste der TV-Server Konfiguration der Reihe nach durch und schauen nach, ob Sie im Explorer-Fenster das passende Logo finden, welches als Dateinamen die gleiche Zeichenfolge hat wie der Name des Senders in der TV-Server Kanalliste. Für einen Großteil der Sender sollte das der Fall sein. So wird z. B. für den Sender ZDF die Logodatei mit dem Namen ZDF.png verwendet. Wenn Sie aber feststellen, dass ein Sender im TV-Server einen anderen Namen hat als die Logodatei, müssen Sie einen von beiden anpassen. Wir empfehlen, den Sendernamen in der TV-Server Konfiguration zu ändern. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste auf den Namen des betroffenen Senders, wählen im Kontextmenü den Eintrag Edit channel und geben dann im folgenden Fenster den Namen so ein, dass er der Zeichenfolge der passenden TV-Logo-Datei entspricht. Für Zeichen, die bei den TV-Sender-Namen erlaubt sind, für Dateinamen jedoch nicht verwendet werden dürfen, wie z. B. oder /, wird bei den Dateinamen stattdessen der Unterstrich _ eingegeben. Groß- und Kleinschreibung sind nicht relevant. Bei unserer Senderliste stellte sich z. B. heraus, dass der im Suchlauf gefundene Kanal neo/KiKa bei den Logodateien unter zdfneo_KiKa.png zu finden war, woraufhin wir den Kanal im TV-Server in zdfneo/KiKa umbenannten. Wenn Sie diese sehr mühsame Arbeit ordentlich gemacht haben, werden später im MediaPortal und auch in aMPdroid an den vorgesehenen Stellen die passenden Logos der Sender angezeigt.

Endlich Fernsehen mit aMPdroid

Ihr TV-Server ist nun einsatzbereit, nun fehlt noch der Android-Teil. Installieren Sie über Google Play die Apps aMPdroid [5] sowie den Barcode Scanner [6] und BS Player Free [7] und starten Sie aMPdroid. Vom Hauptbildschirm aus drücken Sie die Menütaste und wählen Einstellungen. Direkt im obersten Abschnitt Clients tippen Sie den Eintrag Hinzufügen, Bearbeiten und Löschen von Clients an. Auf der noch leeren Liste der MediaPortal-Clients müssen Sie wieder die Menütaste drücken, um einen Client hinzuzufügen. Die einfachste Methode ist der mittlere Eintrag: QR Scan. Dabei wird die Barcode Scanner App aufgerufen, mit welcher Sie einen passenden QR-Code aus MPExtended einscannen müssen. Öffnen Sie also das MPExtended Konfigurationsprogramm auf dem PC, und klicken Sie dort den Abschnitt QR-Code an. Am unteren Rand des Fensters ist Include authentication for user: mit einem Häkchen zu aktivieren, falls Sie wie oben beschrieben bei der Einrichtung von MPExtended die Authentifizierung aktiviert haben. Wählen Sie aus dem Auswahlfeld daneben den passenden Benutzer aus. Nach dem Scannen des erzeugten QR-Codes, sind alle notwendigen Einstellungen für diese Client-Verbindung in aMPdroid korrekt eingetragen, so dass Sie nur noch mit OK bestätigen müssen. Kehren Sie anschließend wieder auf den Hauptbildschirm von aMPdroid zurück. Alternativ können Sie die Einstellung auch von Hand vornehmen.

Abbildung 7: Durch Einscannen des passenden QR-Codes werden automatisch alle nötigen Informationen eingetragen.
Abbildung 7: Durch Einscannen des passenden QR-Codes werden automatisch alle nötigen Informationen eingetragen.

Während die anderen Bedienelemente des Hauptbildschirms zu den weiteren Funktionen des MediaPortals gehören, erreichen Sie den Fernsehbereich über den Button TV. Hier haben Sie Zugriff auf die TV-Funktionen, durch welche Sie eine Programmzeitschrift, einen Videorekorder, einen Fernseher und einen Statusmonitor erhalten.

Wenn Sie sich das aktuelle Programm live ansehen möchten, rufen Sie hierzu entweder die Funktion EPG oder Kanäle auf. In beiden Fällen erhalten Sie eine jeweils unterschiedlich aufbereitete Übersicht aller verfügbaren Sender mit Angaben zur aktuellen und den späteren Sendungen. Sobald Sie sich für ein Programm entschieden haben, halten Sie Ihren Finger auf die Zeile mit dem Namen des gewünschten Senders oder der aktuellen Sendung gedrückt, bis das Kontextmenü erscheint. Hier tippen Sie dann auf den Button Streamen. Im neuen Dialog gibt es ein paar Einstellungen zum Streaming: Soll es direkt in bester Qualität losgehen, tippen Sie einfach den Eintrag RTSP Stream starten an, wodurch ein echter Livestream (RTSP = Real Time Streaming Protokoll) startet, der sich am besten mit dem BS Player Free wiedergeben lässt. Nach einer kurzen Pufferzeit startet die Sendung. Möchten Sie die Wiedergabe beenden, drücken Sie an Ihrem Gerät die Zurück-Taste. Dies müssen Sie auch dann tun, wenn Sie auf einen anderen Sender wechseln wollen. Lässiges Zappen durch die Kanäle ist leider nicht möglich; Sie müssen immer wieder vom externen Player zurück in die EPG- oder Kanalübersicht, um dort gezielt einen anderen Sender auszuwählen.

Alternativ wählen Eintrag Abspielen im Stream-Voreinstellungsmenü. Ohne externen Player nutzt aMPdroid eine interne Abspielfunktion, bei der über die Menütaste Steuerbefehle für das MediaPortal, bzw. für aMPdroid zur Verfügung stehen. Aber auch hier dauert es wieder ein paar Sekunden, bis die Wiedergabe losgeht. Der Vorteil dieser Variante: Sie können die Timeshifting-Funktion verwenden, um die aktuelle Wiedergabe des Fernsehprogramms zu pausieren und zu einem späteren Zeitpunkt nahtlos fortzusetzen. Mit RTSP hat das in unseren Tests nicht funktioniert.

Abbildung 8: In der Aufnahmeliste verwalten Sie Ihre Aufzeichnungen.
Abbildung 8: In der Aufnahmeliste verwalten Sie Ihre Aufzeichnungen.

Die EPG-Funktion bietet Ihnen in abgespeckter Form die gleichen Informationen, welche Sie aus Ihrer Programmzeitschrift erhalten. Der Vorteil hierbei ist jedoch, dass Sie direkt aus dem EPG heraus Ihre Aufnahmen planen können, ohne eine manuelle Programmierung vornehmen zu müssen. Eine entsprechende Ansicht, aus der Sie eine Aufnahme starten oder planen können, erhalten Sie über den Eintrag EPG aus dem TV-Menü von aMPdroid.

Abbildung 10: Aus dem EPG können Sie eine Aufnahme starten, bzw. planen oder die aktuelle Sendung per Stream ansehen.
Abbildung 10: Aus dem EPG können Sie eine Aufnahme starten, bzw. planen oder die aktuelle Sendung per Stream ansehen.
Abbildung 11: So sieht der RTSP Stream im BS Player aus.
Abbildung 11: So sieht der RTSP Stream im BS Player aus.

Fazit

Nach umfangreichen Vorbereitungen auf Ihrem Windows-PC werden Sie schließlich mit einer Funktionsvielfalt belohnt, von der wir hier nur einen kleinen Teil beleuchten konnten. Ist das System einmal eingerichtet, werden Sie für lange Zeit Freude damit haben. Und mit dem MediaPortal auf Ihrem HTPC gibt es noch viel mehr zu entdecken! Sollte es trotz der ausführlichen Anleitung zu Problemen kommen, finden Sie unter [9] eine detaillierte Installationsanleitung für Windows XP in Englisch. Alternativ greifen Sie zu einem der in der Fokus-Strecke vorgestellten DVB-Adapter für Android.

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