Bei Samsung darf man aufatmen: US-Richterin Lucy Koh hob nun das von Apple erwirkte Verkaufsverbot für das Galaxy Tab 10.1 auf. Weitere Verfahren sind jedoch anhängig, speziell Samsung-Smartphones befinden sich in Apples Schusslinie.
Im Juni wurde das Verkaufsverbot von Richterin Koh erlassen, noch bevor der Patentkrieg zwischen Apple und Samsung in eine Strafzahlung von 1,05 Milliarden US-Dollar zu Gunsten des iPhone-Herstellers mündete. Die Richterin begründete das temporäre Verkaufsverbot im Juli unter anderem damit, dass Samsung "andere Tablet-Produkte auf dem Markt" haben würde und ihm daher keine monetären Schäden entstünden. Eine Jury stellte nun jedoch fest, dass Samsung mit seinem 10-Zöller keine Apple-Patente verletzt, Koh hob den Erlass in Folge auf. "Die Basis für das Verkaufsverbot ist weggebrochen", so die Staatsvertreterin. Apple wollte den Ausgang des Verfahrens zunächst nicht kommentieren.
Verhandlungen noch lange nicht zu Ende
Wer nun glaubt, die Wogen zwischen Mountain View und Cupertino würden sich glätten, hat sich getäuscht. Apple versucht weiterhin, ein endgültiges Verkaufsverbot des Galaxy Tab 10.1 und für acht weitere Samsung-Smartphones zu erwirken. Anhörungen sind in diesen Verfahren für Dezember dieses Jahres geplant.
Zwar fallen Samsungs Tablet-Verkaufszahlen im Vergleich zu Apples iPad-Erfolgen immer noch klein aus, das südkoreanische Unternehmen versucht jedoch mit Hilfe pfiffiger Alleinstellungsmerkmale Marktanteile gut zu machen. Das erfolgreiche Galaxy Note 10.1 mit seinem S-Pen ist ein gutes Beispiel für diese Entwicklung. Seo Won Seok, Analyst bei Korea Investment&Securities, fasst zusammen: "Egal, wie das Gerichtsverfahren letztendlich ausgeht, Samsungs Position auf dem Tablet-Markt wird sich verbessern". Laut Seo könnten sich bis zu vier Millionen Galaxy Note 10.1 im vierten Quartal 2012 verkaufen.
Samsung zeigte sich über den temporären Erfolg glücklich. "Wir freuen uns über die heutige Gerichtsentscheidung. Sie rechtfertigt unsere Position, dass bei der Entwicklung des Galaxy Tab 10.1 keine Apple-Patente verletzt wurden. Die das Gerät betreffende einstweilige Verfügung ist also zurecht obsolet", so ein Firmensprecher.
Quelle: bloomberg.com