Die Frage, ob Google oder Facebook das israelische Navi-Startup Waze erwirbt, ist so gut wie beantwortet. Mountain View legt offenbar 1,3 Milliarden US-Dollar für den populären Navi-Dienst auf den Tisch – offiziell bestätigt ist der Kauf jedoch noch nicht.
Waze, der soziale Verkehrs-Informationsservice aus dem israelischen Ra?anana, steht kurz vor einem Besitzerwechsel. Ersten Berichten zufolge geht der von über 50 Millionen Usern genutzte Dienst in die Hände von Google über.
Der Waze-Übernahme gingen zahlreiche Gerüchte voraus, bereits letztes Jahr war die Rede davon, dass Google-Hauptkonkurrent Apple an einer Aneignung von Waze interessiert sei. Später meldete auch Facebook Kaufabsichten an und entsandte sogar Firmenvertreter nach Israel. Offenbar wurde man sich beim Preis jedoch nicht einig, zudem bestand Waze darauf, keine Arbeitsplätze aus Israel auszulagern, was Voraussetzung für den Deal mit Facebook gewesen wäre.
Waze vertraut Google: Arbeitsplätze in Israel bleiben erhalten
Mountain View bringt man in Ra?anana hingegen ein größeres Vertrauen entgegen. Der kalifornische Konzern hat im Jahr 2010 bereits zwei kleinere israelische Unternehmen erworben: Labpixies für 25 Millionen US-Dollar und Quiksee für 10 Millionen. In beiden Fällen wurden sämtliche Arbeitsplätze in Israel erhalten, im Gegensatz zu Facebook hat Google zudem ein Büro im israelischen Tel Aviv.
Waze gehört zu den cleversten Navi-Apps, die bisher entwickelt wurden. Der Dienst umfasst einen Navi-Service und bietet auf Crowdsourcing basierende Informationen zu Staus, Polizeipräsenz, Unfällen, Blitzern und Verkehrsbehinderungen. Die Social Networking-Komponente von Waze ist also genau das Element, das Google für sein Maps-Angebot noch fehlt.
Der Deal würde die Waze-Gründer übrigens zu Multimillionären machen. CTO Ehud Shabtai verdiente auf einen Schlag 78 Millionen US-Dollar, Präsident Uri Levine 38 Millionen, R&D-Vizepräsident Amir Shinar und sein Bruder Gili erhielten jeweils 65 Millionen USD.
[Update 11. Juni] Der Deal ist mittlerweile von Google und Waze bestätigt worden. Zum Übernahmepreis gibt es keine offizellen Angaben: