Samsung hat dem Galaxy SIII nicht nur tolle Hardware spendiert, sondern auch das Android-System mit zahlreichen Funktionen angereichert. Viele Details übersieht man leicht, sie sind in den Tiefen der Einstellungen vergraben.
Wie auch schon bei Samsungs letztem Top-Modell hat der Hersteller auch beim Galaxy SIII wieder sehr viel am System des Handys optimiert. Samsung spendiert dem SIII zahlreiche neue Funktionen, die es in dieser Form nicht bei anderen Herstellern gibt. Nicht jedes Detail ist offensichtlich, wir zeigen wo Sie die versteckten Features finden.
Smart Stay: Augen auf!
Webseiten, Nachrichten-Feeds oder E-Books, Android-Handys und -Tablets sind praktische Lesegeräte für eine ganze Reihe von Inhalten. Allerdings erwischt man sich beim Lesen auf dem Handy immer wieder dabei auf den Touchscreen zu langen, schließlich soll das Handy nicht automatisch in den Ruhezustand gehen und das Display abschalten.


Samsung hat sich dieses Problems angenommen und mit Smart Stay eine Technik entwickelt, die in regelmäßigen Abständen die Kamera aktiviert und prüft, ob vor der Kamera ein Gesicht ist. Erkennt Smart Stay, dass Sie gerade auf das Display des Handys schauen, dann deaktiviert die Funktion das Abdimmen oder gar Abschalten des Displays.
Smart Stay wird die Akku-Laufzeit des Handys nicht positiv beeinflussen, schließlich müssen Kamera und Bilderkennung Sonderschichten einlegen. Von daher hat Samsung die Funktion von Haus aus abgeschaltet, unter Einstellungen | Anzeige finden Sie den Schalter, um sie zu aktivieren.
Swype-Tastatur
Das Tippen auf einer virtuellen Touchscreen-Tastatur geht zwar deutlich leichter von der Hand als auf dem T9-Tastenfeld eines herkömmlichen Handys, doch auch hier gibt es immer noch Verbesserungspotenzial. Im Google Play Store gibt es daher auch zahlreiche verschiedene Tastatur-Apps wie etwa das beliebte SwiftKey [1], die das Tippen auf dem Android-Smartphone oder -Tablet erleichtern möchten.



Im Galaxy SIII ist wie auch schon bei anderen Modellen aus Samsungs Galaxy-Serie die Technologie der Swype-Tastatur [2] integriert. Dabei fährt Ihr Finger von Buchstabe zu Buchstabe, ohne dass Sie ihn zwischen den Zeichen vom Display abheben müssen. Ein von Swype eigens entwickelter Algorithmus erkennt die überwischten Wörter, auch wenn Sie die einzelnen Buchstaben nicht präzise getroffen haben.
Die Option zum Aktivieren der Funktion versteckt sich in den Einstellungen der virtuellen Tastatur, Sie erreichen die Option Durchgehende Eingabe unter Einstellungen | Sprache und Eingabe | Zahnrad hinter Samsung-Tastatur oder direkt aus der Tastatur heraus über das Zahnradsymbol neben der Leertaste. Ein kleiner Assistent zeigt Ihnen die ersten Schritte mit der neuen Eingabemethode.
Menü-Button
Der Menü-Button links neben dem zentralen Home-Knopf kann mehr als einfach nur das Kontext-Menü der jeweiligen App zu öffnen. Halten Sie ihn länger gedrückt, dann öffnet sich zum Beispiel im Browser die Adresszeile. In GMail, den Kontakten oder im Google-Play-Store rufen Sie dadurch direkt die Suche auf, auch wenn Sie gerade nicht das Such-Icon im Blickfeld haben.
Sperrbildschirm
Vom Sperrbildschirm aus haben Sie direkten Zugriff auf oft genutzte Funktionen Ihres Smartphones. Von Haus aus packt Samsung hier Links zur Telefon-App, zum eigenen Chat-Dienst ChatOn, dem Browser und der Kamera-App ein. Unter Einstellungen | Sicherheit | Optionen zum Sperren des Bildschirms | Schnellzugriff passen Sie die Auswahl an Ihre Vorstellung an. Klicken Sie in diesem Fenster auf einen der Shortcuts, um eine andere Anwendung an dieser Stelle zu platzieren.


Als Schnellschuss-Spezialist für laustige Schnappschüsse ist an gleicher Stelle vielleicht auch die Option Kamera-Schnellzugriff etwas für Sie. Ist diese Funktion aktiviert müssen Sie einfach nur einen Finger an eine freie Stelle des Lockscreens halten und das Handy quer drehen – das SIII startet so umgehend die Kamera-App.
TouchWiz-Launcher
Im herkömmlichen Android-Launcher werden die Apps von Browser bis YouTube alphabetisch sortiert abgelegt. Beim TouchWiz-Launcher des SIII jedoch kommen auf den ersten beiden Seiten die vorinstallierten Anwendungen, danach die Icons der von Ihnen nachinstallierten Programme.

Die Reihenfolge der Einträge lässt sich im Launcher durch einen Druck auf die Menü-Taste und den Eintrag Bearbeiten ändern. Alternativ setzten Sie unter Anzeigetyp die Sortierung der Liste wie von anderen Androiden her gewohnt auf ein Alphabetisches Raster. Mit der Option Anwendungen ausblenden entfernen Sie Apps aus dem Launcher, ohne dass Sie die Anwendung deinstallieren müssen.
Vibrationsmuster
Das Klingeln eines Handys ist oft unpassend: Im Kino, bei einem Meeting oder Date oder in der Vorlesung. ein Handy sollte auch mal die Klappe halten. Damit Sie dennoch unauffällig über Anrufe oder Nachrichten informiert werden, vibriert im Inneren des Handys eine kleine Unwucht.

Der Vibrationsalarm des SIII kennt nicht nur ein simples brrr, brrr, brrr, sondern gleich eine ganze Reihe unterschiedlicher Muster. Unter Einstellungen | Ton | Gerätevibration finden Sie die entsprechenden Einstellungen. Optional spielen Sie über Erstell. ein eigenes Muster ein. Welches Handy hat sonst noch einen Vibrationsrekorder?
Lesemodus
Mit dem Boom von Smartphones und Tablets haben sich auch die Anforderungen an das Webdesign geändert. Wo früher einmal möglichst viele Inhalte auf eine Seite gepackt wurden, ist heute eine individuelle Diät angesagt. Ob Handy oder Desktop-Browser, für jedes Medium soll die Darstellung einer Webseite optimal sein. Manche Seiten setzen auf eine optimierte Variante ihrer Homepage, der Trend geht allerdings zu responsivem Webdesign [3], welches unterschiedliche Designs in Abhängigkeit von bestimmten Eigenschaften des Ausgabemediums ermöglicht.


Da aber noch lange nicht alle Webseiten eine entsprechende Technik implementiert haben, stolpert man im Netz immer wieder über Webseiten, die sich nur umständlich am Handy lesen lassen. Im Browser des SIII ist eine Funktion integriert, die solche Webseiten dennoch gut für das Smartphone aufbereiten. Auf Inhaltsseiten erscheint ein grünes Icon mit einem „R“ in der Adresszeile, ein Klick auf das Icon entfernt sämtliche Elemente außer dem eigentlich Inhalt.
Bewegungsaktivierung
Unter diesem sperrigen Wort versteht Samsung die Interaktion mit dem Handy durch Gesten oder Aktionen. Der Direktanruf initiiert zum Beispiel automatisch einen Anruf, wenn Sie einen Kontakt oder eine SMS geöffnet haben, wenn Sie das Handy zum Ohr führen. Eine Ohr-Erkennung verhindert dabei in der Tat versehentliche Telefonate.

Der Intelligente Alarm erinnert Sie durch eine kurze Vibration an verpasste Anrufe oder Benachrichtigungen, wenn Sie das Telefon nach einer längeren Zeit wieder in die Hand nehmen. Oder aber die Option Zum Stummschalten umdrehen stellt alle Töne ab, wenn Sie das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen.
Klingelton-Lautstärke
Zuhause auf dem Schreibtisch liegend muss das Handy nicht auf voller Lautstärke klingeln. In der Hosentasche oder im Rucksack liegend muss das SIII allerdings ein bisschen lauter läuten, sonst wird es schnell überhört. Wer vergisst die Lautstärke zu ändern, der verpasst vielleicht einen wichtigen Anruf. In den Telefon-Einstellungen versteckt gibt es jedoch eine Option, die das Handy lauter klingeln lässt, wenn es im Dunklen einer Tasche steckt.


Samsung hat die Option tief in den Einstellungen des SIII vergraben. Um Sie zu aktivieren gehen Sie in die Telefonie-App – also zum Beispiel zur Eingabe einer Telefonnummer – und öffnen das Kontext-Menü über die Menü-Taste links neben dem Home-Button. Über den Eintrag Anrufeinstellungen finden Sie zur Option Lautst. in Tasche erhöhen.
Benutzerhandbuch
Entsprechend der heutigen Gepflogenheiten liefert Samsung fast nur noch das nackte Handy plus Zubehör aus. Ein ausführliches Benutzerhandbuch – wie es früher einmal bei technischen Geräten üblich war – gibt es nicht mehr. Samsung hat stattdessen mit dem GALAXY SIII User’s Digest [4] eine App dafür im Angebot. Sie ist bislang leider nur komplett auf englisch verfügbar, enthält dafür allerdings auch viele Abbildungen und Videos.


Pop-Out-Play: Ausgelagert
Vom Desktop-PC kennen Sie Selbstverständlich die Möglichkeit verschiedene aktive Programme in Fenstern nebeneinander anzuordnen. So surfen Sie im Internet während ein Film nebenbei in einem kleinen Fenster läuft. Auf Ihrem Androiden gibt es diese Option nicht, eine App nimmt immer das komplette Display ein.
Was auf Smartphones mit kleinen Displays durchaus Sinn macht, ist auf Tablets oder Smartphones mit großen Display ein kleiner Hemmschuh. Der Touchscreen des SIII ist mit 4,8 Zoll und einer Auflösung von 1280×720 Pixeln groß genug, um mehr Inhalte auf einmal darstellen zu können.


Mit der Pop-Out-Funktion hat Samsung dem Video-Player des SIII die Möglichkeit spendiert Videos quasi Bild-in-Bild abzuspielen. Rechts unten im Player finden Sie ein kleines Icon, dass ein laufendes Video aus dem Vollbild befreit und es als kleines Overlay-Bild über den Desktop legt. Egal was Sie nun machen, Sie haben das Video und den Rest des Android-Schirms stets im Blick.
Infos
- SwiftKey: https://play.google.com/store/apps/developer?id=SwiftKey
- Swype: https://www.swype.com/
- Responsive Webdesign: https://de.wikipedia.org/wiki/Responsive_Design