Die jüngeren Android User unter uns sind wahrscheinlich noch nie in den Genuss gekommen einen verhedderten Faltplan ordentlich zusammenlegen zu dürfen. Wir zeigen Ihnen die nötigen Tricks ? nicht für die gedruckten Plan, für Google Maps!
Offlinekarten mit Google Maps
Wer sich öfter einmal im Ausland aufhält, weiß um die Preise, welche die Mobilfunk-Provider für G3/UMTS-Traffic verlangen. Ärgerlich ist dieser Umstand vor allem, da man sich im Ausland selten wirklich gut auskennt und häufig auf die Hilfe von Land- und Stadtkarten angewiesen ist. Hier hilft Google Maps mit so genannten Offline Maps weiter. In älteren Versionen der Maps-App fand sich bereits eine abgespeckte Variante dieses Tools in den experimentellen Funktionen, diese konnte jedoch maximal 12 Kacheln mit einer Kantenlänge von 16 Kilometern abspeichern. Mit den Offline-Karten sind deutlich größere Bereich möglich.
Maps erlaubt den Download von Kartenausschnitten mit einer Kantenlänge von bis zu 100 Kilometern ohne Einschränkung der Anzahl. Diese Ausschnitte sind dann jeweils etwa 90 MByte groß. Die Download-Option steht jedoch nur für die Landkarte, nicht für die Topologische- oder Satellitenkarte zur Verfügung. Der Kartenausschnitt dient allerdings lediglich als Landkarte mit Standortbestimmung, zur Navigation oder Ortssuche benötigt Google Maps nach wie vor eine Internetverbindung. Eine Offline-Navi-App wie TomTom, Navigon, CoPilot und Co. ersetzt die Funktion daher nicht.
Maps mit Profil
Wenn jemand eine Reise tut – kann er immer was erleben, unter Umständen auch böse Überraschungen. Sofern Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollten Sie deswegen vorab nicht nur die Streckenlänge, sondern auch das Höhenprofil Ihrer geplanten Route evaluieren, damit Ihnen nicht am ersten größeren Berg die Luft ausgeht. Hier geht Ihnen die Messen-Funktion von Google Maps zur Hand, die Sie jedoch erst in den Google Labs-Einstellungen aktivieren müssen.
Danach finden Sie rechts unten in der Karte ein kleines Lineal, das beim Antippen einen grünen Balken als Zeichen der Aktivität zeigt. Tippen Sie jetzt den Startpunkt auf der Karte an und danach den Endpunkt. Sie können dabei beliebig viele Zwischenpunkte mit einbeziehen und so die Route frei gestalten.
Am oberen Kartenrand sehen Sie neben der gemessenen Entfernung die kumulierte Steigung sowie den höchsten Punkt der Strecke. Diesen signalisiert auch ein roter Punkt auf der Messstrecke. Darüber hinaus gibt ein Diagramm Auskunft über die Verteilung der Steigungen und der Gefälle. Das Höhenprofil lässt sich auch generell für die Routenberechnung aktivieren, dazu finden Sie in den Labs die Option Höhenprofil für Routen.
Kartenfehler melden
Der Stand von Googles Kartenmaterial ist aktuell, aber auch nicht immer perfekt. Die Vielfahrer in der Android-User-Redaktion kennen einige Stellen in Googles Navigationsservice, in denen der Dienst unsinnige oder gar verbotene Abbbiegehinweise gibt. Schuld daran sind kleine Fehler in der Karte, die man als User an Google weiterreichen kann [1].
Kartenfehler lassen sich über einen kleinen Button mit dem Titel Problem melden in der Google-Maps-Karte im Browser melden, aus der Android-App heraus ist dies bisher nicht möglich. Sie benötigen dafür keinen Google-Account, dieser wird nur gebraucht, wenn Sie über das weitere Geschehen informiert werden wollen. Google möchte so die Barriere möglichst gering halten, jeder soll und darf Kartenfehler melden können.
Google verspricht die Fehlermeldung innerhalb eines Monats zügig zu bearbeiten. Aus eigener Erfahrung heraus dauert es allerdings bis zu drei Monate und mehrfaches Nachhaken, bis ein konkreter Fehler in Googles Datenmaterial korrigiert wurde.
Google Maps in 3D
Google Maps können Sie auch in einem 3D-Modus benutzen. So bekommen Sie einen besseren Überblick, welches Gebäude wo liegt. Legen Sie dazu zwei Finger auf das Display und ziehen sie die Hand von oben nach unten – schon wird die Ansicht der Karte geneigt. Sind Sie nah genug an den Gebäuden dran, tauchen sofort die Häuser und Gebäude wie Kartenhäuschen vor Ihnen auf.
Wie gewohnt schieben Sie auch im 3D-Modus die Karte mit einem Fingerzeig hin und her. Zusätzlich lässt sich die Perspektive jedoch mit einer weiteren Zwei-Finger-Geste verändern. Wenn Sie einen Finger auf das Display legen und mit einem Zweiten eine Kreisbahn um den ersten Finger ziehen, dreht sich auf die Karte unter Ihrer Hand.
Vom PC aufs Handy
Der Arbeitsabflauf, eine Adresse aus dem Internet-Browser auf dem Desktop zum Android-Handy zu übertragen, ist eigentlich ziemlich anachronistisch, wenn man bedenkt, dass Rechner und Handy stark miteinander verknüpft sind. Es dürfte eigentlich nicht angehen, dass man eine im Internet gefundenen Adresse am Handy abtippen muss, um später im Auto zu dieser zu navigieren.
Mit der Browsererweiterung Chrome to Phone [2] des Chrome-Browsers müssen Sie sich nicht mehr abmühen, sie übernimmt im Zusammenspiel mit der gleichnamigen App [3] das Übertragen von Kurzinfos wie Links, Telefonnummern oder eben auch Google-Maps-Links. Entsprechende Erweiterungen gibt es auch für Firefox [4] und Opera [5], sie müssen für diese Funktion daher nicht zwangsweise den Browser wechseln.
App und Erweiterung müssen Sie installieren und der Browser-Erweiterung erlauben, auf Ihr Google-Konto zugreifen zu dürfen. Anschließend reicht ein Klick auf das Icon des Browser-Plugins und einen kurzen Moment später meldet sich Google Maps mit der entsprechenden Adresse auf Ihrem Handy.