Wenn ein neuer Smartphone-Kauf ansteht machst du dir vielleicht nicht nur Gedanken darüber, welches Betriebssystem du nutzen möchtest, sondern auch, wie viel Speicher du benötigst, wie die Kamera beschaffen sein soll und vieles mehr. Auch die Performance soll stimmen und somit schaust du vielleicht auf die Benchmark-Ergebnisse. Doch was ist ein Benchmark Test überhaupt und wie funktioniert er? Dem wollen wir in unserem heutigen Tipp-Artikel einmal auf den Grund gehen.
Was bedeutet Benchmark eigentlich?
Benchmark bedeutet Maßstäbe vergleichen. Ein Benchmark-Test vergleicht verschiedene theoretische Ergebnisse deines Smartphones (CPU-Leistung, Arbeitsspeicher, Speicherplatz u.a.) anhand von Punkten mit einem in der Benchmark-App festgelegten Bezugswert. Vor allem bei Gamern sind die Benchmark-Ergebnisse gefragt, denn nur ein leistungsfähiges Smartphone kann die neuesten Games flüssig und ohne Ruckler darstellen.



Wo bekomme ich einen Benchmark-Test her und was wird gemessen?
Im Play Store gibt es unterschiedliche Apps für einen Benchmark-Test. Hier in der Redaktion nutzen wir zumeist AnTuTu mit der Erweiterung AnTuTu 3D Bench. AnTuTu ist dabei so etwas wie der Allrounder der Benchmark-Apps. Es testet die komplette Hardware (CPU, GPU, Arbeitsspeicher, Speicherplatz) deines Smartphones. Somit bekommst du einen Gesamtüberblick. Mit 3DMark – The Gamers Benchmark wird der Grafikprozessor deines Smartphones in die Mangel genommen und PCMark for Android Benchmark vergleicht die Geschwindigkeit von internem und externem Speicher.
Untereinander kann man die einzeln erzielten Ergebnisse der Apps aber nicht vergleichen, sondern nur innerhalb der genutzten App.
Wie führe ich einen Benchmark-Test durch?
Am Beispiel von AnTuTu lädst du dir zuerst die App AnTuTu Benchmark aus dem Play Store herunter. AnTuTu besitzt eine relativ große Datenbank an Smartphone-Modellen für einen Vergleich. Danach klickst du auf Testen und erteilst die Berechtigungen für Kamera, Speicher, Standort und Telefon. Weiter geht es mit dem Download der Erweiterung Antutu 3D Bench, um die App in komplettem Umfang zu nutzen. Nachdem die Erweiterung ebenfalls installiert ist erfolgt der Klick auf den Test-Button.

Die App testet 3D, RAM, CPU und UX anhand von Spielen und japanischen Gärten, oder dem dekodieren von JPEG-Bildern. Die ganzen Tests benötigen beim Nexus 6 ca. 8 Minuten. Um das Ergebnis nicht zu verfälschen solltest du im Hintergrund keine Apps mehr laufen haben. Nachdem die Ergebnisse feststehen kannst du sie dir per Klick auf die Pfeiltaste noch ein wenig detaillierter anschauen, beziehungsweise es wird ersichtlich, wie sich die Punktzahl zusammensetzt.

Zurück auf der Startseite findest du am unteren Bildschirmrand die Tabs Test, Rangfolge und Info. Über den Tab Rangfolge wird dein Gerät in einer Liste angezeigt, der Tab Info beinhaltet Informationen zur Smartphone-Marke, dem Modell, dem Betriebssystem, dem verbauten Prozessor, dem Grafikchip, der Auflösung, IMEI, Akku und vielem mehr.

Des Weiteren befindet sich noch ein Screen Test in der App. Per Klick darauf beginnst du noch einen LCD-Test, um tote Bildschirmpixel aufzuspüren, einen Graustufen-Test, Farbbalken-Test und Multitouch-Test.

Was sagt das Ergebnis aus?
Für jeden Test (Prozessorleistung aufgeteilt in Single- und Multi-Core-Leistung, Grafikleistung in 2D und 3D und Speicher) wird ein finales Ergebnis in Form einer Punktzahl errechnet. Je höher diese erreichte Punktzahl ist, desto besser hat dein Smartphone im Benchmark-Test abgeschnitten. Jedoch muss eine hohe Punktzahl nicht auch zwangsläufig im Alltag zu spüren sein. Denn die reine Hardware-Leistung hat nur bedingt etwas damit zu tun, wie flüssig dein Smartphone im Alltag läuft. Hier gibt es auch einen Unterschied der unterschiedlich verbauten Prozessoren (Qualcomm, Samsung, Intel, MediaTek). Denn ein MediaTek MT6752 ist oft in Mittelklasse-Smartphones zu finden während ein Snapdragon 810 eher in der oberen Preisklasse angesiedelt ist. Jedoch kann der im MT6752 verbaute Grafikchip ARM Mali T760 MP2 locker mit einem Adreno 430 Grafikchip aus dem Snapdragon 810 mithalten.
Sofern du dann ein Smartphone erwirbst ist eher die alltägliche Bedienung entscheidend und nicht der erreichte Wert bei den Benchmark-Apps. Denn es kommt darauf an, wie gut der Smartphone-Hersteller die Software auf die Hardware anpassen und optimieren kann.
Fazit
Benchmark-Ergebnisse können einen interessanten Einblick in die Performance deines Smartphones geben, jedoch sind die Test eigentlich nichts mehr als ein “Schwanzvergleich” ;-). Denn ob dein Gerät 52.000 oder 48.000 Punkte erreicht ist in der Praxis genauso unwichtig wie 15 oder 16 cm. Hauptsache du fühlst dich mit deinem Gerät (doppeldeutig) wohl.