8. Juni 2023
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Tipp: Mobiles Internet – Die Geschichte des Mobilfunks und die Bedeutung der Buchstaben in der Statusleiste deines Smartphones

Sobald sich dein Smartphone im mobilen Netz einloggt, sprich Empfang hat und somit bereit ist zum Telefonieren ist, erscheint am oberen rechten Bildschirmrand ein kleines Dreieck. Je nachdem, wie voll das Dreieck ausgefüllt ist, erkennst du die Empfangsqualität. Des Weiteren befinden sich neben dem Dreieck noch diverse Buchstaben. Diese signalisieren den Empfang des mobilen Internets. Und auf eben diese Buchstaben sowie die Geschichte des Mobilfunks wollen wir in unserem heutigen Tipp-Artikel näher eingehen.

Geschichte des Mobilfunks

Was heutzutage Standard ist, nämlich ein Smartphone mit sämtlichem Schnickschnack, war in den Anfängen des Mobilfunks noch reine Utopie. Begonnen hat die Geschichte des Mobilfunks mit dem sogenannten A-Netz. Auf dieses folgten das B-Netz und das C-Netz. Diese werden als Mobilfunknetz der ersten Generation (1G) zusammengefasst.

Das A-Netz (1G)

1958 hat die Deutsche Bundespost die bis dato existierenden Funknetze zum “Öffentlich bewegten Landfunknetz A” zusammengefasst. Das A-Netz war geboren und war Ende der 1950er Jahre das größte öffentliche Mobilfunknetz der Welt. Schon 1968 deckte das A-Netz eine Fläche von rund 80 Prozent ab. Allerdings konnte sich wegen der hohen Kosten für ein Mobilgerät und den Dienst nicht jeder ein Mobiltelefon leisten und somit waren gerade einmal 10500 Teilnehmer im A-Netz aktiv. Wenn man bedenkt, das ein Standardgerät zwischen 8000 und 15000 DM plus Grundgebühr von 270 DM pro Monat gekostet hat, war das kein Wunder (und wir schütteln schon bei 200 Euro pro Gerät den Kopf). Und was heute leichte Smartphones sind, waren damals rund 16 Kilogramm schwere “Mobilgeräte”. Anrufe wurden übrigens noch durch eine Vermittlungsstelle per Hand vermittelt.

Das B-Netz (1G)

1972 kam der Nachfolger des A-Netzes, das immer noch teure B-Netz an den Start. Hier war es nun schon möglich (unter Auflagen), die Anrufe selbst zu wählen. Das heißt, der Anrufer mussten den Aufenthaltsort des gewünschten Teilnehmers einer entsprechenden Zone zuordnen. In der damaligen Bundesrepublik gab es 150 Zonen mit einem Durchmesser bis zu 150 Kilometer. Über das B-Netz war es auch möglich, im Ausland mobil zu telefonieren. Ende der 1970er Jahre war die Teilnehmerzahl so hoch, dass Frequenzen des 1977 abgeschalteten A-Netzes wieder reaktiviert wurden. 1986 waren es schon 27000 Nutzer und es wurde eine Aufnahmesperre verfügt. Jedoch war als Alternative schon das C-Netz am Start, das B-Netz wurde 1994 eingestellt.

Das C-Netz (1G)

Das am 01.09.1985 gestartete C-Netz sendete auf einer Frequenz von 450 MHz und war das erste digitale Mobilfunknetz Deutschlands. Die Sprache wurde wie beim A- und B-Netz mit analoger Funktechnik übertragen, die Vermittlungs- und Steuerinformation digital. Somit konnte der genaue Aufenthaltsort eines Teilnehmers automatisch ermittelt werden. Die erste einheitliche Vorwahl (0161-) ermöglichte eine bundesweite Erreichbarkeit aller Teilnehmer des C-Netzes. Auch wurden erstmals Gespräche automatisch von Funkzelle zu Funkzelle weitergeleitet. Doch trotz allem waren die Endgeräte wesentlich größer als unsere heutigen Smartphones. Die monatliche Bereitstellungsgebühr beim C-Netz sank von anfangs 120 auf 19 DM ab. Mit bis zu 800000 Nutzern war die Kapazität des C-Netzes jedoch ausgereizt. Das C-Netz wurde im Jahr 2000 eingestellt.

Das D-Netz (2G)

Anfang der 1990er Jahre begann das Zeitalter des digitalen “Global System for Mobile Communication” kurz GSM (2G). Somit war das im Sommer 1992 gestartete D-Netz das erste voll digitalisierte Mobilfunknetz. Es sendete in einem Frequenzbereich von 900 MHz und basierte auf der GSM-Technologie. Auch war es für die breite Bevölkerung nutzbar. Die Geräte verkleinerten sich und auch der Preis sank, dank der starken Nachfrage. Das Handy war geboren.

Das E-Netz (2G)

Im Sommer 1994 startete das erste E-Netz (Bandbreite 9,6 oder 14,4 KBit/sec.), welches ebenfalls auf der GSM-Technologie basierte. Es nutzte allerdings Frequenzen von 1710 bis 1880 MHz und brauchte mehrere Antennenstandorte als das D-Netz. Im Oktober 1998 startete ein weiteres E-Netz.

Mit den D- und E-Netzen konnte sich jeder eine Anbindung an das mobile Internet leisten. Neben der Sprachübermittlung ermöglichte GSM ab Mitte 1995 die Übermittlung von Daten via SMS, Fax- und Notebook-Anbindungen. Durch die Erweiterung von GSM – GPRS (2.5G, Bandbreite bis 55 KBit/sec.) – war auch die mobile Internetnutzung mit geringer Übertragungsrate möglich. Auf GPRS folgte das etwas schnellere “Enhanced Data Rates for GSM-Evolution” kurz EDGE (2.75G, Bandbreite: meist bis zu 150 KBit/sec.).

UMTS-Standard (3G)

Mit UMTS-Standard (Bandbreite: zunächst bis 384 KBit/sec.) wird der Mobilfunkmarkt revolutioniert. Zum ersten Mal ist das gleichzeitige Senden und Empfangen mobiler Daten möglich. In den UMTS-Netzen erfolgen technische Weiterentwicklungen wie “High Speed Downlink Packet Access” kurz HSDPA und “High Speed Packet Access” kurz HSPA und HSPA+ (3.5G), welche eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 42 Mbits/s ermöglichen.

LTE (4G)

Auf 2G und 3G folgt im Jahr 2006 “Long Term Evolution” kurz LTE, die 4. Mobilfunkgeneration. Neben der weiteren Steigerung der Datenübertragungsrate geht es hierbei auch um die Entwicklung eines weltweit einheitlichen Standards. Im Mai 2010 wurde LTE in Deutschland mit Frequenzen in den Bereichen 800 MHz, 1,8 GHz und 2,6 GHz eingeführt. 2015 sind Frequenzen im Bereich 700 MHz hinzugekommen, welche vorher vom Rundfunk verwendet wurden. Da LTE Standard auf der UMTS-Infrastruktur aufsetzt wird es oftmals auch als 3.9G mit einer Bandbreite von bis zu 50 MBit/sec. bezeichnet. Durch die Bündelung der Frequenzbänder kann theoretisch auch eine Geschwindigkeit von bis zu 500 Mbit/sec. im Download erzielt werden (4.5G)

5G

Die 5. Mobilfunkgeneration wird bis zum Jahr 2020 erwartet. Derzeit wird in mehreren Ländern an einer 4G-Nachfolgetechnik geforscht. So will Japan zu den Olympischen Sommerspielen in Tokio mit 5G aufwarten.

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Was bedeuten also die Buchstaben in der Statusleiste deines Smartphones?

Die Buchstaben neben der Signalstärkeanzeige stehen immer für den Netzstandard, welchen dein Smartphone empfängt.

G bedeutet GPRS und ist somit die langsamste Form des mobilen Internets. Wie bereits oben beschrieben ist GPRS eine Weiterentwicklung des GSM-Standards.

Steht neben der Signalstärkeanzeige ein E surfst du nur in EDGE-Geschwindigkeit. Diese ist zwar etwas schneller als GPRS, jedoch sollte man kein flüssiges Internet erwarten.

Mit Edge „surfst“ du sehr langsam über die Datenautobahn.
Sofern der Buchstabe noch mit einem Ausrufezeichen versehen ist kann dein Smartphone sich nicht in das Netzwerk einwählen.

3G in der Anzeige garantieren dir das Surfen mit UMTS-Standard. Bekommst du ein H oder H+ angezeigt surfst du mit HSDPA/HSPA oder HSPA+ Geschwindigkeit, welche schon eine ordentliche Verbindung (bis zu 42 Mbit/s) zu Stande kommen lassen.

Steht in der Statusleiste gar der Buchstabe 4G oder LTE surfst du in einem LTE Netz mit sehr schneller Verbindung (in der Theorie bis zu 100 Mbit/s, welche allerdings nur im Optimalfall erreicht werden). 4G und LTE sind hierbei dasselbe. Die Anzeige richtet sich nach der ROM deines Gerätes.

Ob 4G oder…
…LTE. Die Geschwindigkeit ist dieselbe. Die Anzeige richtet sich nach der ROM deines Gerätes.

Der Buchstabe R steht für Roaming. Das heißt, dein Smartphone wählt sich in ein fremdes Netz ein. Dies kann auch im Inland der Fall sein (National Roaming). Zum Beispiel bei Kunden von O2/E-Plus. Seit der Zusammenlegung der beiden Anbieter wird der Wechsel in ein anderes Netz durch das R markiert. Das Daten-Roaming kann allerdings in den Einstellungen deines Smartphones unter Drahtlos&Netzwerke und dort mit einem Klick auf die Mobilfunknetze ausgeschaltet werden.

Du hast die Möglichkeit den bevorzugten Netzwerktyp manuell einzugeben. Damit kann Akku gespart werden.
Mit der Eingabe eines Tastaturcodes kann ein verstecktes Menü freigeschaltet werden.

Fazit:

Dein Smartphone wählt sich automatisch die schnellste verfügbare Verbindung aus, welche von deinem Smartphone unterstützt wird. Die schnellste verfügbare Verbindung, also derzeit LTE, bedeutet allerdings auch diejenige mit dem meisten Akku-Verbrauch. Somit kann es manchmal notwendig sein (zum Beispiel im Urlaub, sofern du dort gar nicht mobil surfen möchtest, beziehungsweise Akku sparen möchtest), die Einstellungen manuell auszuwählen. Dazu rufst du die Einstellungen auf deinem Smartphone auf, klickst dort auf die Option Mehr für Drahtlos&Netzwerke. Ein weiterer Klick auf Mobilfunknetze und du kannst deinen bevorzugten Netzwerktyp (2G, 3G, 4G) manuell eingeben. Sollte hier keine Option vorhanden sein, um den Netzwerktyp manuell einzustellen, besteht noch die Möglichkeit, über die Telefontastatur und den Code *#*#4636#*#* ein verstecktes Menü zu öffnen. Hier wählst du die Option Telefoninformationen und öffnest dort mit einem Klick auf den Pfeil-Button die Option “Bevorzugten Netzwerktyp”. Hier kann der Standard geändert werden.

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