10. Mai 2023
StartMagazinThe Oregon Trail: Settler von Gameloft im Test

The Oregon Trail: Settler von Gameloft im Test

Mit „The Oregon Trail“ legte Gameloft im vergangenen Jahr ein Aufbauspiel in niedlicher Wildwest-Optik auf. Seit einiger Zeit gibt es nun den Nachfolger, der über die Kinderkrankheiten hinweg und zudem gratis erhältlich ist. Wir haben uns den zweiten Teil angeschaut.

Sie mögen Aufbauspiele und den Wilden Westen? Dann sind Sie bei diesem Spiel von Gameloft genau richtig. Egal, ob Grafik, Musik oder Spielablauf – sämtliche Elemente machen Spaß und sind sehr schön programmiert und gestaltet.

Zu Beginn von "The Oregon Trail: Settler" [1] lernen Sie die Grundsätze des Spiels. Auf einem noch unbesiedelten Gebiet müssen Sie Pflanzen anbauen und ernten, Holz fällen, Gebäude bauen und für das Wohl der Menschen sorgen. Diese fünf Grundfunktionen nehmen Sie per Fingertip vor und sammeln dabei Erfahrungspunkte, Goldmünzen, Holz und Nahrung ein. Begleitet werden Sie dabei von einer angenehmen Soundkulisse und Musikstücken im Country-Stil.

Abbildung 1: Zu Beginn weist Sie ein Freund in die wichtigsten Grundlagen ein.
Abbildung 1: Zu Beginn weist Sie ein Freund in die wichtigsten Grundlagen ein.

Abbildung 2: Zwei Wohnhäuser, drei Felder, ein Markwagen: in etwa so fängt jeder Siedler an.
Abbildung 2: Zwei Wohnhäuser, drei Felder, ein Markwagen: in etwa so fängt jeder Siedler an.

Schon bald haben Sie ein paar Erfahrungspunkte, Lebensmittel und Geld auf Ihrem Konto, hingegen fehlen Ihnen je länger je mehr Energie (blauer Blitz), Holz und grüne Dollarscheine. Vor allem bei den Dollars sollten Sie höllisch aufpassen, nicht einmal aus versehen welche auszugeben, denn die grünen Scheine gibt es nur gegen echte Eurocent oder via Tapjoy (siehe Kasten).

Grüne Scheine

Wie erwähnt, gibt es die grünen Dollars nur gegen richtiges Geld. Eine Ausnahme bildet das Anzeigen-Framework Tapjoy. Hier können Sie sich zwischen einem und fünf Scheine verdienen, indem Sie andere Anwendungen herunterladen und anspielen oder bis zu einem bestimmten Level spielen. Je nach Ausdauer und Geduld kann man auf diese Weise eine ganze Menge Scheine sammeln.

Holz bekommen Sie, indem Sie Bäume fällen. Das geht zu Beginn ganz einfach, dennoch sollten Sie sich hüten, sämtliche Bäume zu fällen, da die Bäume wachsen und so später mehr Holz abgeben. Also am besten immer nur so viel Holz fällen, wie Sie gerade für den Häuserbau brauchen. Ihre Energie füllt sich jeden Tag neu. Anschließend gibt es alle drei Minuten einen Energiepunkt.

Abbildung 3: Die Ambosse stehen für Güter, die rotierenden Münzen bringen Geld ein.
Abbildung 3: Die Ambosse stehen für Güter, die rotierenden Münzen bringen Geld ein.

Neben diesen "Grundrohstoffen" gibt es im Spiel auch noch Herzchen für Freundesbeziehungen und Smilies für die Zufriedenheit der Bevölkerung.

Spielgeld und echtes Geld

Zu Beginn des Spiels legen Sie ein paar Felder an und pflanzen Tomaten an. Sie bauen einen Markt und ein Wohnhaus, vielleicht auch noch ein anderes Gebäude. Versuchen Sie bereits hier Angeboten zu widerstehen, die diversen Vorhaben mit grünen Geldscheinen zu beschleunigen. Sonst sehen Sie schnell einen Dialog der zum Gameloft-Shop führt. Hier erhalten Sie für 1,59 Euro zehn grüne Scheine, für 3,99 Euro gibt es 26 Stück, das Megapack mit 800 Scheinen lässt sich Gameloft mit 79,99 Euro berappen, aber selbst damit können Sie noch lange nicht alles kaufen, was Sie gerne möchten. An dieser Stelle deshalb auch ein Hinweis an Eltern mit Kindern im Vorschulalter oder im Schulalter: The Oregon Trail:Settler besitzt ein nicht zu unterschätzendes Suchtpotential und ihre Sprösslinge werden schnell darauf kommen, wie man an die grünen Scheine über Papas Kreditkarte herankommt. Auch wenn Sie potentiell zu Spielsucht neigen, dann sollten Sie von diesem Spiel die Finger lassen.

Abbildung 4: Wer will, kann bei The Oregon Trail: Settler ganz viel Geld ausgeben.
Abbildung 4: Wer will, kann bei The Oregon Trail: Settler ganz viel Geld ausgeben.

Geld in Form von Goldmünzen gibt es eigentlich stets genügend. Was Ihnen nach dem sechsten oder siebenten Level fehlen wird, sind bestimmte Rohstoffe, die man zum Beispiel braucht, um einen größeren Speicher für die Nahrungsmittel zu kaufen. Hier müssen Sie einfach genau hinschauen und gut lesen, was benötigt wird und wie man es herstellen kann. In unseren Tests bis Level 15 wurden keinerlei Güter zwingend benötigt, die es nicht für Goldmünzen gab.

Vielseitige Siedler

Allein mit klicken und bauen bzw. klicken und einsammeln kann man The Oregon Trail: Settler aber noch nicht genau beschreiben. Denn das Spiel hält noch ein paar schöne Überraschungen bereit. Dazu gehören kleine Spiele im Spiel. So kann man pro 24 Stunden einmal Goldgräber spiele und auf einem Feld eine Ladung Dynamit hochgehen lassen. Als Belohnung gibt es Sachpreise. Größere Gewinne verspricht die Silber- oder der Gold-Lotterie, die aber in grünen Scheinen bezahlt werden muss. Immerhin: bei unserem ersten Versuch für fünf Scheine gewannen wir ein Anglerhaus, ein Krankenhaus und eine Gans.

Beim Holz fällen kommt es vor, dass sich aufgeschreckte Tiere aus dem Wald auf den Weg in die Siedlung machen. Hier müssen Sie schnell handeln und die wilden Tiere erschießen. Dumm bloß, wenn einem gerade dann die Energie ausgeht. Dann kann es schon mal vorkommen, dass ein Bär ein Baby frisst, was wiederum nicht zur Zufriedenheit der Bevölkerung beiträgt. Aus dem Wald aufgeschreckte Tiere sorgen aber immer wieder für eine erfrischende Abwechslung.

Sehr empfehlen können wir auch das Angeln. Dazu brauchen Sie Würmer, die man seltsamerweise in der Werkstatt herstellt. Zum Angeln tippen Sie auf einen See und warten dann, bis der Fisch anbeißt. Jetzt gilt es, schnell auf den Angelhaken zu tippen und dann per Wischgeste den Fisch an Land zu ziehen. Sonst ist der Wurm futsch. Fische zählen ganz normal zu den Nahrungsmitteln,  wobei es je nach Fisch eine andere Punktezahl gibt.

Abbildung 5: Für die meisten Aufgaben gibt es nur wenig Geld. Fischen können wir aber als Abwechslung empfehlen.
Abbildung 5: Für die meisten Aufgaben gibt es nur wenig Geld. Fischen können wir aber als Abwechslung empfehlen.

Mit Freunden spielen

Wie bei sehr vielen Gameloft-Titeln gibt es auch bei The Oregon Trail: Settler eine Netzwerkomponente. Das Spiel lässt sich aber auch offline spielen. Online können Ihnen Freunde beim Spiele helfen und zum Beispiel Gegenstände besorgen, die man selbst noch nicht (erwirtschaftet) hat. Ihre Freunde können Sie jederzeit Besuchen, aber pro Tag maximal fünf Aktionen ausführen. Nach einem Besuch kehrt das Spiel zudem immer wieder zu Ihrem eigenen Dorf zurück und nicht gleich zum nächsten Freund wie bei anderen Titeln. Das fanden wir etwas schade. Die Netzwerkfunktion arbeitete in unseren Tests zur besten Zufriedenheit. Es waren keine Hänger oder andere Probleme zu erkennen.

Abbildung 6: Via Gameloft-Online fügen Sie Freunde zum Spiel hinzu.
Abbildung 6: Via Gameloft-Online fügen Sie Freunde zum Spiel hinzu.

Als weiteres Element kommen bei The Oregon Trail: Settler Aufgaben hinzu. Sie finden diesen im Briefe-Menü unten links bzw. indem Sie auf eine Person klicken, die einen Brief anzeigt. Bei den Aufgaben ist sehr viel Vorsicht geboten. Allzu leichtsinnig geben Sie hier sonst ihre grünen Scheine aus. Kühl und berechnend zu spielen, lohnt sich auch an anderer Stelle. So kosten Tomaten zum Beispiel 10 Goldmünzen und geben 8 Nahrungsmittel zurück.  Mais kostet hingegen 80 Goldstücke, bringt aber nur 32 Nahrungsmittel ein. Also besser acht mal Tomaten pflanzen, als einmal Mais, auch wenn das etwas mehr Arbeit ist, also mehr Energiepunkte verschlingt.

Fazit und Kritik

The Oregon Trail: Settler macht Spaß. Schade fanden wir, dass die Klickgenauigkeit manchmal etwas zu wünschen übrig ließ und wir aufs falsche Feld tippten. Hier lohnt es sich über das Rucksack-Menü das Raster einzuschalten (drittes Symbol von oben). Beim Gameloft-Spiel handelt es sich zudem um ein typisches Freemium-Game mit In-App-Käufen. Gameloft verdient damit Geld, dass man sich bestimmte Items oder Spielgeld kauft. Das kommt insofern zum Tragen, dass das Klicken auf Felder, für die man Scheine bezahlen muss, normalerweise sofort funktioniert und nicht mehr rückgängig machen lässt. Ist man sich dessen bewusst und handelt entsprechend vorsichtig, dann ist das aber kein wirkliches Problem. Wirklich störend empfanden wir beim Spiel nur die andauernden Benachrichtigungen. Diese lassen sich in den Einstellungen aber weitgehend deaktivieren. Abgesehen von diesen Kritikpunkten hat uns das Spiel sehr viel Spaß gemacht und wir können es uneingeschränkt empfehlen.

[kostenlos|deutsch|Version 1.0.8| 4.1 MByte+Download]

★★★★★


Infos

  1. Download: http://q.cx/42S94

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

EMPFEHLUNGEN DER REDAKTION

MAGAZIN