Sony ist auf gutem Weg, sich zum Vorzeigehersteller für Android-Entwickler zu mausern. Eigentlich haben die Japaner diesen Titel sogar schon verdient, denn Sony tut wirklich viel, um seine Geräte so attraktiv wie möglich zu machen. Nun geht man sogar noch einen Schritt weiter als Google.
Die Nexus-Geräte von Google sind beliebt, weil man den Bootloader problemlos entsperren kann und immer schnell an die neuesten Firmware-Abbilder gelangt. Doch selbst bei den Nexus-Geräten gibt es „Geheimnisse“ also Komponenten, die nicht im Quellcode verfügbar sind und so müssen sich Kernel-Entwickler ins Zeug legen. Dabei helfen unter anderem die Informationen, die das System selbst über sich preisgibt.
So auch bei Sony, das sein Programm zum Entsperren des Bootloaders vor wenigen Tagen um die Shinano-Plattform mit den Modellen Z2 und Z3 (inklusive Tablet und Z3 Compact) erweitert hat. Doch selbst mit einem entsperrten Bootloader kommt man nicht an alle Informationen des verbauten Chipsatzes und des benutzten Kernels heran. Deshalb gibt es für Entwickler die UART-Schnittstelle. Dabei handelt es sich um eine serielle Schnittstelle, über die man sich via Terminal (minicom) direkt mit dem Gerät verbinden kann. Wer schon mal ein analoges Modem über Befehle gesteuert hat, kann sich in etwa vorstellen, wie das funktioniert ;-).
Der Pfeil zeigt, wo sich beim Xperia Z3+ die UART-Pins befinden. Bild: SONYBei vielen aktuellen Geräten wie Fernsehern, Kaffeemaschinen oder Autos gibt es ebenfalls solche Schnittstellen, die üblicherweise via USB oder einem anderen Stecker realisiert werden. Ein solcher Stecker wäre aber für ein Smartphone viel zu groß, deshalb verbauen die meisten Hersteller lediglich die benötigten Pins, an welche sich dann ein Kabel anlöten lässt. Dazu muss man aber wissen, wo man genau mit dem Löten ansetzen muss und genau diese UART-Informationen hat Sony nun für ausgewählte Xperia-Modelle veröffentlicht. Damit geht Sony einen sehr großen Schritt auf die Android Entwickler-Community zu, und wir erhoffen uns aus dem Schritt einen deutlich verbesserten Support für Custom Kernel und Custom-ROMs.
Danke SONY!