Smartphones und Tablets mit MediaTek-Chipsatz gehören nicht gerade zu den Androiden, die sich am einfachsten rooten lassen, es sei denn, mann kennt das nötige China-Tool. In diesem Fall ist es die Windows-Software Root Genius. Wir zeigen, wie der Root-Vorgang funktioniert.
Es gibt zahlreiche One-Click-Rootanleitungen im Internet, doch nur eine Handvoll dieser Tools schafft es auch, Androiden mit dem MediaTek-Chipsatz MT6592 zu rooten. Das kürzlich veröffentlichte Kango Root erinnert.
Warnung
Bei der hier vorgestellten Windows-Anwendung "Root Genius" handelt es sich um ein Closed-Source-Programm, das Sicherheitslücken in Android für den Root-Vorgang ausnutzt. Was die Software genau tut, ist nicht zu 100 Prozent bekannt. Der Root-Vorgang geschieht auf eigene Gefahr! android-user.de übernimmt keinerlei Verantwortung für eventuelle Schäden, die beim Rooten passieren oder damit zusammenhängen könnten.
Und so funktioniert’s…
Zunächst muss auf dem eigenen Smartphone das USB Debugging aktiviert sein. Dazu einfach in den Einstellungen unter Entwickleroptionen die passende Checkbox markieren. Falls der Eintrag für die Entwickleroptionen nicht vorhanden ist, dann muss man diese zunächst freischalten, indem man in den Einstellungen unter "Über das Telefon" sieben mal kurz hintereinander auf die Build-Nummer tippt.
Anschließend benötigt man die passenden USB-Treiber für das MediaTek-Smartphone, die es hier als RAR-Archiv zum Download gibt. Das RAR-Archiv entpacken, im Windows-Gerätemanager das F9/T100S suchen, über einen Rechtsklick die Eigenschaften aufrufen und anschließend auf dem Reiter Treiber zum ausgepackten Verzeichnis navigieren.
Hat alles geklappt, dann die RootGenius_en.exe oder die RootGenius.exe-Datei starten. Wir haben uns für die aktuellere chinesische Version vom 12. Juni entschieden (1.9.4), der Root-Vorgang klappt aber auch mit der englischen Version mit der aktuellen Versionsnummer 1.8.7 vom 14. April. Beim Start lädt Root Genius im Hintergrund ein paar Infos zusammen und anschließend erscheint unten links der Hinweis, dass das Handy verbunden ist (Connected). Jetzt einfach auf den großen grünen Root-Button klicken. Wie bei Kango Root arbeitet auch Root Genius mit bekannten Sicherheitslücken in Android und installiert Apps via ADB und APK-Datei auf dem Handy. Das Android-System meldet sich dann jeweils mit einem Hinweis, dass es sich dabei um Schadsoftware handelt. Dieser Hinweis ist korrekt, roote dein Smartphone also nur mit dieser Methode, wenn du dir der Risiken bewusst bist! Nach der vierten Installation hat unser IceFox F9 einen Neustart hingelegt und Root Genius zeigte die Meldung an, dass das Handy gerootet ist. Wir empfehlen dir, an dieser Stelle das Smartphone vom PC zu trennen und noch einmal neu zu starten.



Als Superuser-App ist Kinguser vorinstalliert, Root Genius wollte uns zudem noch einen zweite, chinesische App unterjubeln, die wir aber löschten da die App unter anderem SMS verschicken und Anrufe tätigen darf. Kinguser ist auch bei der chinesischen Version des Root-Tools in englisch und gut verständlich. Wer eine andere Superuser-App nutzen möchte, muss die Binaries von Hand austauschen, einfach SuperSu zu installieren und Kinguser anschließend in den Einstellungen zu deaktivieren, funktionierte in unseren Tests nicht. Die testweise Installation von Titanium Backup hat sich zudem auf unserem Smartphone darüber beschwert, dass die Unix-Rechte für das su-Binary nicht richtig gesetzt waren, nach einem erneuten Reboot hat dann aber alles geklappt.

Mit Genius Root lässt sich das IceFox F9/ THL S100T auch wieder unrooten. Dazu die Windows-Anwendung einfach erneut starten, nachdem das Handy via USB-Kabel mit dem Rechner verbunden ist.
Genius Root herunterladen