Auf dem Global Mobile Broadband Forum 2014 von Huawei hat Google Fortschritte bei Projekt Loon angekündigt. Demnach will man noch im Dezember über dem australischen Queensland mit 20 Ballonen starten. Anstelle von WiFi setzt man allerdings nun auf LTE als Mobilfunktechnik.
Wenn die Provider von voller Netzabdeckung sprechen, dann verstehen sie etwas ganz anderes darunter als Google mit seinem Project Loon. Denn es sind noch bei weitem nicht alle bewohnten und unbewohnten Bereiche der Erde mit einer Breitband-Anbindung oder einer Internetanbidung überhaupt ausgestattet. Um „die nächsten Milliarden“ ans Internet zu bringen, hat Google X unter anderem das Project Loon ins Leben gerufen. Mit Helium gefüllten Ballonen, die rund 20 km über der Erde schweben und ein Mesh-Netz bilden..
„Es geht hier nicht um Zerstörung oder Zersplitterung“, meine Mohammad Gawdat, Vice President für Google X vor dem versammelten Publikum bzw. den Telcos, „aber ich möchte sie anspornen, schneller und besser zu werden und anders zu denken!“ Und weiter: „Loon ist keine Konkurrenz für Sie, es arbeitet außerhalb der Infrastruktur, die Sie aktuell aufbauen.“
Mit diesen recht deutlichen Worten wollte Gawdat die Bedenken der Provider ausräumen, dass Google mit Project Loon in direkter Konkurrenz zu den Internetprovidern steht. Doch dort, wo Google nun aktiv wird, gibt es keinerlei Sendemasten. Aktuell betreibt Project Loon laut Gawdat weltweit rund 80 Ballone mit LTE-Mobilfunktechnik an Bord, und jede Woche kommen zehn neue dazu. Dank LTE erreichen die fliegenden Hotspots nun eine Geschwindigkeit von maximal 22 Mbit/s, pro Endgerät sollen 5 MBit/s möglich sein. Kommerziell nutzen will man die Infrastruktur ab 2016. Dann soll jeder einzelne Loon-Ballon nicht nur 85 Tage wie bisher in der Luft verbringen sondern 120 Tage.
Die größte Herausforderung besteht laut Gawdat aktuell darin, die Ballone dahin zu bringen, wo man sie gerne haben möchte, damit die Einheiten im Abstand von rund 40 km das Mesh-Netzwerk korrekt hinbekommen. Und den Providern die Angst zu nehmen. Denn bis 2016 will man jeden Quadratmeter der Erde mit Project Loon abdecken, dazu ist Google auf die Mitarbeit zahlreicher lokaler Provider angewiesen.
Quelle: mobileworldlive.com/