Es ist Herbst und damit wieder Pilz-Zeit in unseren Wäldern. Doch viele essbare Pilze haben auch einen giftigen Gegenpart. Diese voneinander zu unterscheiden ist für ungeübte Pilzsucher fast nicht machbar. Ein wenig Abhilfe schafft hier die Pilze App.
Pilze App – Eine bebilderte Hilfe zum Erkennen von Pilzen
Bevor du die App nutzen kannst erfolgt zuerst eine Warnung, dass keiner der App-Entwickler in irgendeiner Weise Verantwortung für Vergiftung oder Tod durch die Einnahme und Verwendung der gesammelten Pilz übernimmt.
Auf der Startseite ist anschließend ein gemalter Pilz mit Moos und Gräsern zu sehen. Direkt darunter befinden sich die Optionen Pilzführer, Pilzerkennung, Bestimmungsschlüssel, Vorkommen nach Region und Über uns.
Per Klick auf den Pilzführer wird eine alphabetisch sortierte Liste mit Pilzen aller Art aufgeführt. Diese sind mit Namen, Bild und einem Kennzeichen für essbar, nicht essbar/ungenießbar oder giftig gelistet.
Sämtliche Pilze sind alphabetisch gelistet mit Essbar-, Ungenießbar- oder Gift-Symbol. Für jeden Pilz sind Informationen hinterlegt.
Per Klick auf einen der Pilze aus der Liste erfährst du den lateinischen Namen und erhältst eine Beschreibung zum Foto. Auch das Vorkommen des Pilzes sowie verwandte Arten werden erwähnt. Ebenfalls gibt es noch die Kategorie Doppelgänger. Ein Klick darauf leitet dich direkt zum Doppelgänger-Pilz weiter.
Jeder Pilz wird mit Bild und Beschreibung… …sowie Doppelgänger angezeigt. Du kannst den Pilz vergleichen.
Die Option Pilzerkennung auf der Startseite ist vor der Benutzung ebenfalls wieder mit einer Warnung versehen. Die Pilzerkennung kann nämlich nicht immer zur korrekten Identifizierung eines Pilzes führen. Sie dient lediglich als Werkzeug, welches unterstützend bei der Pilzidentifikation genutzt werden kann. Anschließend gewährst du den Zugriff auf deine Kamera sowie wenn gewünscht auf deinen Standort.
Öffnest du anschließend die Pilzerkennung und hältst dein Smartphone an einen Pilz, wird dieser abgescannt und das gefundene Ergebnis angezeigt. Du kannst das Ergebnis nun zu deinem Pilz-Tagebuch hinzufügen. Sämtliche Ergebnisse rufst du über den Uhren-Button auf der Startseite auf. Die Ergebnisse können auch wieder gelöscht werden, indem du den Eintrag markierst und anschließend weiterbearbeitest (Share, Pilzführer, Löschen, Schließen).
Sämtliche Pilze können per Kamera abgescannt werden. Ist sich die App nicht sicher gibt es mehrere Vorschläge zum auswählen. Die Einträge aus deinem Pilztagebuch können weiter bearbeitet werden.
Mit dem Bestimmungsschlüssel hast du einen Filter an der Hand. Mit diesem wählst du die Eigenschaften des gefundenen Pilzes aus. Du gibst an, wie der Fruchtkörper, also die grundlegende Form des Pilzes aussieht. Handelt es sich um einen Lamellenpilz, einen Röhrenpilz usw. Anschließend gibst du das Vorkommen an. Ob Waldboden, Holz, Wiesen, Moor oder abgebrannte Gegenden. Weiter geht es mit der Größe (Klein, Mittel, Groß), welche über deine Handfläche abgemessen wird. Zu guter Letzt wählst du den Sporengeber aus (Lamellen, Poren, Falten, Zähnchen, Glatt oder sonstiges). Je nach gewählten Eigenschaften zeigt dir der Pilzkorb die Anzahl der in der Liste gefundenen und passenden Pilze.
Die Option Vorkommen nach Region zeigt mit aktiviertem Standortzugriff Pilzfunde in deiner Region an. Der Standort konnte jedoch nicht aktiviert werden, beziehungsweise hat sich gleich wieder automatisch deaktiviert.
Über die drei Punkte auf der Startseite oben rechts gelangst du in die Einstellungen. Hier änderst du die Sprache, aktivierst Soundeffekte, gibst an, ob die Pilznamen in Deutsch oder Latein angezeigt werden sollen, die Anzahl der Tagebucheinträge und ob du zur Entwicklung der Pilz-App beitragen möchtest, indem du anonym die Bilder und Daten der Pilze in die App laden möchtest. Auch kannst du auswählen, ob die App auf deinen Standort zugreifen darf. Diese Daten werden nur für die Forschung verwendet.
Die Pilze App kann eine gute Hilfe beim Erkennen eines Pilzes sein. Die Bedienung ist einfach und übersichtlich. Was hier noch fehlt, ist eine Info, wie man Pilze sammelt, beziehungsweise, dass nicht einfach wild im Wald Pilze herausgerissen werden und eine Sammlung auch nur für den Eigenbedarf erfolgen darf.
Die Pilze App an sich ist kostenlos, möchtest du jedoch mehr Bilder eines Pilzes sehen wird auf eine Spende (1,79 Euro) an die Entwickler hingewiesen. Es wird auch keine Werbung angezeigt.
Probiert einmal die App Mushroomizer in Google Play aus! Sie funktioniert gut und es ist alles kostenlos. Diese App kann 530 Pilzarten mit künstlicher Intelligenz erkennen und enthält viele Bilder und Beschreibungen der Pilze. Man kann die Ergebnise auch in einer Liste mit Bildern verfolgen und die Koordinaten auf Google Maps finden. Testen Sie es einfach mit einem Pilzbuch oder Bildern aus dem Internet.
Ich habe die App an den Fotos aus einem Pilzbuch getestet (Kosmos Pilzführer) und sie hat über 80% der Pilze richtig erkannt. Bei denen wo sie sich geirrt hat, war der richtige Pilz immer unter den ersten fünf. Außerdem spielt es eine große Rolle, ob die Lamellen auf dem Bild zu erkennen sind oder nicht. Wenn sowohl Lamellen als auch Hutoberseite zu erkennen sind, steigt die Erkennungsgenauigkeit auf ca. 90%.
Man muss sich natürlich trotzdem mit Pilzen auskennen, wenn man für den Kochtopf sammelt, aber die App hilft sehr.
https://play.google.com/store/apps/details?id=my.tensorflow.lite.examples.classification&hl=de
Danke für den Hinweis, wir schauen uns die App gerne einmal an :-)