Nutzen Sie die gelben Zettel noch oder setzen Sie schon komplett auf digitale Notizen? Falls Sie Handy und Tablet bevorzugen, lohnt sich ein Blick auf OneNote von Microsoft.
Da war doch noch was? Wer sich wichtige Dinge nicht notiert, vergisst sie früher oder später. So abwechslungsreich und überfrachtet ist unser aktuelles Leben. Zum Glück gibt es für jedes Problem eine App – OneNote. Mit ihr notieren Sie Kleinigkeiten, verfassen aber auch komplexe Inhalte. Die Informationen sollen natürlich schnell durchsuchbar, plattformunabhängig und vor allem auch offline verfügbar sein. Im Folgenden stellen wir Ihnen OneNote von Microsoft vor. Die App ist eine wesentliche Alternative zu Google Keep oder Evernote und erfüllt die eingangs geschilderten Anforderungen.
Das Windows-Programm
Ursprünglich war OneNote ein Notizprogramm innerhalb von Microsoft Office. Damit besitzt „die App“ jeder, der Microsoft Office in Version 2003 oder neuer benutzt. Auch in der aktuellen Version merken Sie dem Programm seinen Ursprung noch an. Die App ist sehr gut in MS Office integriert. Zum Beispiel lassen sich direkt von Outlook aus Mails in Notizen umwandeln oder andersherum Notizen als Email verschicken.
Alle Notizbücher synchronisiert OneNote über Skydrive [1], dem hauseigenen Cloud-Dienst von Microsoft – User bekommen dort stolze 25 GByte kostenlosen Speicherplatz. Greifen Sie mit einem beliebigen Browser auf Skydrive zu, sehen Sie über die Webseite auch umgehend alle Ihre OneNote-Notizen, dort lassen sich die Inhalte auch bearbeiten oder neue Notizen einfügen. Seit Juli 2013 bietet Microsoft nun auch eine Android-App [2] an, die der Stellung von OneNote innerhalb des Microsoft-Universums gerecht wird.
Die OneNote-App für Android
Zunächst legen Sie mit dem OneNote-Desktopprogramm oder dem Online-Office ein oder mehrere Notizbücher an. Starten Sie dann die App das erste Mal, tragen Sie Ihre Zugangsdaten zu Skydrive ein. OneNote synchronisiert umgehend die bereits gespeicherten Daten, so dass nach wenigen Minuten alles bereit ist. Für jedes Notizbuch können Sie einzeln festlegen, ob es auf dem Gerät zur Verfügung stehen soll. Android-User mit einem kleinen Datentarif sollten zudem in den Einstellungen die Option aktivieren, dass nur OneNote seine Daten nur über WLAN synchronisiert.
OneNote ist in Notizbücher unterteilt. Technisch gesehen sind dies einzelne Dateien, die auf Skydrive liegen. Jedes Notizbuch teilt sich in Abschnitte auf. In diesen finden sich dann die einzelne Seiten, die thematisch zusammengehören. Außerdem fassen Sie einzelne Abschnitte zu Gruppen zusammen. Insgesamt ergeben sich also vier Gliederungsebenen, wobei Sie auch Gruppen wieder zusammenfassen können. Die Anlage diese Abschnitte oder Abschnittsgruppen muss dabei jedoch an einem Computer erfolgen, die App bietet nur das Bearbeiten und Löschen von Notizen an.
Öffnet Sie ein Notizbuch sehen Sie zunächst nur die Gliederung. Um eine neue Notiz anzulegen, suchen Sie den passenden Abschnitt aus und tippen auf das Plus-Icon. Auch innerhalb einer Notiz selber, lässt sich eine Weitere im aktuellen Abschnitt anlegen. Das Bearbeiten ist denkbar einfach gehalten. Ganz oben geben Sie der Notiz einen Namen, darunter tragen Sie im großen Feld Ihren Text ein. Noch über dem Titel bietet die App die Möglichkeit, Auswahlboxen (z.B. für To-do-Listen), Bilder oder Sprachnotizen hinzuzufügen. Weitere Formatierungen erhalten Sie über das Menü.
Eine der der nützlichsten Funktionen ist die automatische Texterkennung. Photographieren Sie etwa einen Text aus einer Zeitschrift ab, so ist dieser nach wenigen Minuten durchsuchbar. Die Funktion bietet sich für Visitenkarten oder Rechnungen an, die so archiviert und wiederauffindbar werden.
Um auf die schnelle eine Notiz zu erzeugen, greifen Sie am besten zu einem Widget auf dem Homescreen. Dazu tippen Sie auf eines der drei Symbole, sofort erscheint im Notizbuch „Schnelle Notizen“ eine entsprechende Bild-, Sprach- oder Textnotiz.
Insgesamt ist das Android-App ein sehr mächtiges Werkzeug. Es fehlen jedoch immer noch einige Funktionen der Desktop-Version. Vor allem aber sollten es Microsoft erlauben, dass der User OneNote-Notizen über die Teilen-Funktion Androids aus anderen Apps heraus erzeugen kann.
Google Keep
Google Keep ist das jüngste Programm und als App [3], Erweiterung von Chrome oder als herkömmliche Webseite verfügbar. Alle Daten werden vollautomatisch in der Google Cloud gespeichert. Das Programm ist sehr einfach gehalten. Notizen lassen sich einfärben und benennen, nicht aber hierarchisieren oder mit Tags versehen. Als Strukturierung innerhalb von Notizen gibt es lediglich die Möglichkeit, abhakbare Boxen zu erstellen.
Genau in dieser Einfachheit und den wenigen Funktionen liegt die Stärke von Keep: Es ist von allen Programm vielleicht der beste digitale Schmierzettel. Einkaufslisten lassen sich sehr gut damit umsetzen. Und kein App synchronisiert so schnell: Auf dem Laptop erstellte Notizen sind in wenigen Sekunden auf allen Geräten, sogar noch während Sie tippen.
Evernote
Evernote ist der Platzhirsch unter den Notizprogrammen und die Referenz, an denen sich alle Programme messen müssen. Es gibt für Mac-, Windows-, Android- [4] und iOS-Programme, außerdem ist die Webseite wirklich gut gelungen. Eine der Stärken von Evernote ist der Umgang mit Tags, so markieren Sie jede Notiz. Auch die Suche bindet die Tags ein, alle Notizen mit „Android“ als Inhalt und dem Tag „Dringend“ lassen sich im nu wiederfinden.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist mindestens genauso praktisch: Notizen lassen sich per E-Mail erstellen. Jeder Evernote-Account besitzt eine E-Mail-Adresse in der Form mailto:xyz@m.evernote.com. Senden Sie an diese Adresse eine Mail mit dem Betreff „@To-do Titel #Tag1 #Tag2“, wird automatisch eine Notiz im Notizbuch „To-do“ erstellt und mit den beiden Tags versehen. Den Inhalt der Mail fügt Evernote als Text in die Notiz mit ein.
Evernote ist wie auch OneNote sehr leistungsfähig, bietet aber einige Funktionen die keine andere Notiz-App in Petto hat. Allerdings ist Evernote nicht kostenlos, nur bei einer kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft schaltet der Dienst alle Funktionen frei, für diese müssen Sie 40 Euro im Jahr überweisen.