Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und Tipps zu guten ROMs und neuen Root-Apps geben.
Nandroid Manager
Wer viele Custom-ROMs probiert, wird das eine oder andere – aus dem Recovery-Modus heraus generierte – Nandroid-Backup auf dem Handy liegen haben. So stellen Sie den alten Stand des Systems wieder her, selbst wenn das gerade neu geflashte Android-ROM gar nicht mehr Booten möchte. Zudem sichert Nandroid auch gleich Ihre (App-)Daten mit.

Der Nandroid Manager [1] erleichtert das Wiederherstellen der Nandroid-Sicherungen. Er erlaubt es gezielt SMS, Ruflisten, WLAN-Einstellungen, Bluetooth-Daten oder das Benutzerwörterbuch aus der Sicherung in das laufende System zu kopieren. Das Zurückspielen von Apps und deren Daten fehlt natürlich auch nicht. Für die erweiterten Funktionen müssen Sie jedoch den Pro-Schlüssel der App für 76 Cent kaufen [2].
Purity ROM
Auch wenn der Name Purity suggeriert, dass Sie mit dem Custom-ROM ein „reines“ Android bekommen, ganz rein ist Purity nicht. Das soll auch keine Kritik sein, denn das ROM mischt interessante Entwicklungen aus anderen Custom-ROMs mit einer Prise eigener Arbeit. Heraus kommt ein ROM mit dem DSP Manager, Theme-Chooser und Expanded Desktop aus CyanogenMod, dem Pie-Menü aus Paranoid Android und einem Lockscreen mit Shurtcuts und farbig anpassbaren Benachrichtigungen über die Hinweis-LED (Galaxy Nexus und Nexus 4).
Flashbare ROMs finden Sie für das Galaxy Nexus [3], Nexus 4 [4] und Nexus 7 [5] im XDA-Developers-Forum. Für das Nexus 4 wird zudem ein „Purified Kernel“ angeboten, der Optionen zum Übertakten der CPU bietet und auch die GPU von Haus aus leicht schneller laufen lässt. Zudem ermöglicht es dieser Kernel das Handy auch bei ausgeschaltetem Display per Wisch aufzuwecken (Sleep2Wake). Da diese Option jedoch permanent etwas Strom zieht, muss sie erst nachträglich aktiviert werden.
Multi-User App Share
Mit der zweiten Ausgabe von Android „Jelly Bean“ in Form von Android 4.2 hat Googles mobiles Betriebssystem einen Mehrbenutzer-Modus spendiert bekommen. Auf Android-Tablets – bei Smartphones wurde diese Funktion noch nicht implementiert – können Sie mehrere Accounts einrichten und diese über den Lockscreen im laufenden Betrieb wechseln.
Apps und Daten werden für jeden Account getrennt verwaltet. Installieren Sie also unter Ihrem Account eine Anwendung, so ist die unter dem zweiten Nutzerkonto nicht verfügbar. Mit Multi-User App Share [6] ermöglichen Sie es als Hauptbenutzer jedoch auch anderen Usern die von Ihnen installierten Anwendungen zu nuten. Die App-Daten bleiben dabei jedoch nach wie vor getrennt.
Mit kostenlosen Apps funktioniert Multi-User App Share meist ohne Probleme. Das Übertragen von Kauf-Apps scheitert allerdings oft an der Lizenzprüfung. Ohne den passenden Google-Account, lassen sich viele kostenpflichtige Apps nicht starten. Multi-User App Share eignet sich daher am besten für Familien-Tablets, auf denen die Kids nicht unbedingt Zugriff auf den Play Store haben soll, die Lieblings-Apps der Kinder aber nicht fehlen dürfen.
Halo wird Open-Source
Inspiriert von Facebooks Chat-Heads haben die Entwickler des Paranoid-Android-ROMs [7] die Multitasking-Idee ausgebaut. Bei Halo schwebt auf Ihren Wunsch hin eine „Nachrichten-Bubble“ über dem Bild der aktiven Apps. Ein Klick reicht aus, um schnell eine Nachricht oder einen Chat zu beantworten. Die im Hintergrund laufende Anwendung – egal ob Kamera, YouTube oder der Browser – bleibt dabei aktiv. Ein YouTube-Video [8] erklärt alle neuen Funktionen.

Damit die Halo-Idee nicht nur ein exklusives Feature des PA-ROMs bleibt, wurde der Quellcode geöffnet [9]. Andere ROM-Köche können nun ohne großen Aufwand Halo mit in ihr eigenes ROM integrieren. Zusammen mit dem Pie-Menü, Halo und dem Hybrid-Mode hat Paranoid Android nun schon mehrere weit verbreitete Android-Mods auf den Markt gebracht.
eXperience Pro
Die App eXperience Pro [10] ist ähnlich wie das in dieser Ausgabe ausführlich vorgestellte Xposed Toolkit ein modulares Tweak-Framework. Auf kompatiblen Geräten [11] kann mit eXperience die Taktrate geändert oder die Prozessorspannung angepasst werden. Für Musik-Fans praktisch ist die Steuerung der Musikwiedergabe über die Lautstärketasten. Ein langer Klick auf Lauter oder Leiser springt zum nächsten beziehungsweise vorherigen Titel.
Am nützlichsten erweist sich jedoch Touchwake: Ist dieses Modul geladen, wecken Sie Ihren Androiden – wenn er nicht explizit mit der An-/Aus-Taste in den Standby geschickt wurde – mit einem Wisch auf dem Display wieder auf. Besitzer eines Galaxy Nexus können diese Funktion auch mit der ansonsten im Funktionsumfang reduzierten kostenlosen Version von eXperience [12] ausprobieren.