Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und Tipps zu guten ROMs und neuen Root-Apps geben.
MultiROM-Bootmanager
MultiROM ist ein Bootmanager für das Nexus-7-Tablet [1] und das Nexus 4 [2]. Der Mod erlaubt den Start von weiteren ROMs neben der auf dem Gerät laufenden Firmware. Dabei sind Sie nicht nur auf Android-ROMs beschränkt. Die Entwickler bieten speziell paketierte ROMs mit Systemen wie Ubuntu Touch, Plasma Active, Bohdi Linux oder WebOS an. Die ROMs müssen nicht zwangsläufig im Speicher des Handys liegen, denn MultiROM kann das zweite System auf USB-Sticks laden, die bei OTF-fähigen Geräten am USB-Port hängen.
Ultimate Sound Control
Was haben folgende Aktionen gemeinsam? Das Handy in eine Ladestation stecken, es entsperren, eine Taste auf dem virtuellen Keyboard drücken, die Lautstärke über die Lautstärkewippe ändern, ein Foto machen. Eigentlich nicht viel, doch jedes Mal signalisiert ein „Ping“, ein „Beep“ oder ein „Klick“, dass der Event wirklich stattgefunden hat.
Mit Ultimate Sound Control [3] bekommen Sie mehr Einfluss auf diese Audio-Ausgaben. Mit der App aktivieren oder deaktivieren Sie einzelne Sounds und ändern die Lautstärke des Handys in deutlich größerem Umfang, als das mit den Standardeinstellungen möglich ist. Die Pro-Version der App [4] erlaubt Ihnen auch, eigene Handysounds für diese Aktionen zu setzen.
0-Day PA-Google Apps
Wer eines der größeren Custom-ROMs wie CyanogenMod oder Paranoid Android installiert, der steht erst einmal ohne Google-Apps wie Gmail, Google+ oder natürlich auch den Play Store da. Aus rechtlichen Gründen dürfen die ROM-Köche die Apps von Google nicht direkt in das ROM einbacken. Zumindest die etablierten ROMs halten sich auch daran.
Im Power-User-Alltag ist das jedoch kein Problem. Die Apps finden sich im Netz [5] und sind schnell auf das Handy geflasht. Allerdings sind diese Google-Apps nicht immer aktuell, und auch die Quellen dieser flashbaren Archive sind alles andere als vertrauenswürdig. Wer schnürt eigentlich diese Pakete?
Deshalb bietet nun Paranoid Android inoffizielle „offizielle“ 0-Day Google Apps [6] an. Das von PA-Entwicklern geschnürte Paket ist jedoch nicht nur für Paranoid Android geeignet, es lässt sich mit jedem anderen auf Android 4.3 basierenden ROM, wie etwa CyanogenMod 10.2, benutzen. Die PA-Google Apps werden in verschiedenen Variationen angeboten:
- Full Complete Package: Enthält das Google-Framework und alle Google-Apps. Vom Play Store über Gmail bis hin zu YouTube und der Google-Photo-Sphere-Camera steckt alles in diesem etwa 190 MByte großen Paket. Als System-Apps verbrauchen sie weniger Platz als jeweils einzeln nachinstalliert.
- Full Modular Package: Dieses Paket entspricht im Großen und Ganzen dem „Full Complete Package“. Allerdings haben die Entwickler die Photo-Sphere-Camera entfernt. Diese ist eigentlich nur für User mit einem Nexus-Gerät vorgesehen.
- Mini Modular Package: Dieses etwa 85 MByte große Paket entspricht am ehesten dem Gapps-Paket, das man von Goo.im kennt. Es enthält das Google-Framework ebenso wie Gmail, Google+ und Google Maps. Alle anderen Google-Anwendungen lassen sich selbstverständlich über den Play Store nachinstallieren.
- Keyboard Addon Module: Dieses zusätzliche Paket enthält das Google-Keyboard zusammen mit dem iWnn-Emoji-Keyboard, das Google auf den meisten Nexus-Geräten vorinstalliert.
- Photophere Addon Module: Diese Erweiterung installiert als Ergänzung zum „Mini Modular Package“ Googles Photo-Sphere-Camera auf allen Nexus-Geräten.
Einmal über das Recovery installiert, werden die Google-Apps wie üblich über den Play Store aktuell gehalten. Flasht man eine neuere Version der PA-Google-Apps erneut, so wird die Play-Store-Variante der App entfernt und durch die als System-App geflashte aktuelle Variante ersetzt.
Omni ROM
Die Kommerzialisierung von CyanogenMod hat ihre Licht- und Schattenseiten. Zum einen wird das Projekt auf sichere Beine gestellt, und auch in Zukunft ist zu erwarten, dass das ROM Builds für zahlreiche Geräte produziert. Zum anderen aber sind viele Programmierer aus der Entwickler-Community enttäuscht. Sie hatten wenig bis gar keinen Einfluss auf das Vorhaben der CyanogenMod-Betreiber.
Unter anderem deshalb haben sich die recht bekannten Android-Hacker Chainfire (Super SU, Triangle Away), Guillaume Lesniak aka Xplodwild (Focal) und Dees_Troy (Team Win Recovery Project – TWRP) zusammengeschlossen und Omni ROM [7] aus der Taufe gehoben. Inzwischen haben sich weitere ehemalige CyanogenMod-Entwickler dem neuen ROM angeschlossen.
Omni ROM hat sich zum Ziel gesetzt, innovative Features wie einen Multi-Window-Modus oder einen OmniInstaller, der bei der Installation von ROMs hilft, auf Android zu bringen, generell transparent zu arbeiten und der Community Freiheiten zu bieten. Entwickler und auch User sind herzlich eingeladen, an Omni ROM mitzuarbeiten.
Momentan werden vom Omni ROM das Nexus 4, die beiden Nexus-7-Tablets, das Nexus 10, das Oppo Find 5 und von Sony das Xperia Z und Xperia Tablet Z unterstützt. Allerdings bieten die Entwickler bisher noch keine offiziell fertigen Builds an, Interessenten müssten sich daher den Code vom GitHub [8] des Projekts herunterladen und dann selber kompilieren. Später aber sollen regelmäßig getestete und stabil laufende Nightly Builds veröffentlicht werden.
ROM Installer
AOKP, Carbon ROM, CyanogenMod MIUI, Paranoid ROM und so weiter und so fort. Es gibt zahlreiche ROMs im Android-Kosmos, klein und groß. Kaum jemand kann hier den Überblick behalten, und kaum jemand weiß, welches ROM auf welchem Gerät funktioniert. Der ROM Installer [9] erleichtert die Suche nach einem passenden ROM und hilft auch gleich bei der Installation.
ROM Installer zeigt Ihnen zu jedem ROM Screenshots, eine Beschreibung sowie ein Changelog zu jedem Build an. Neben den ROMs der üblichen Verdächtigen führt der ROM Installer auch zahlreiche ROMs kleinerer Köche auf. Für das Galaxy Nexus kennt die App 18 verschiedene ROMs plus Builds diverser auf XDA Developers vertretener Entwickler.
In der Betaphase ist die App in fast vollem Umfang kostenlos nutzbar. Wer auch in Zukunft auf Werbung in der Anwendung verzichten und auch wirklich alle ROMs aufgelistet haben will, der kann auf eine Premiumversion aufstocken. Je nach Variante kostet diese bis zu 5 US-Dollar, wodurch aber auch weitere Funktionen freigeschaltet werden.
OBackup – Nandroid-Backup
Das Erstellen und Pflegen von Backups ist auch 2013 noch ein leidiges Thema. Kaum jemand kümmert sich darum, ordentliche Sicherungen von seinem Handy-System zu erstellen – selbst die, die es eigentlich besser wissen müssten: Power-User und Handy-Hacker. Mit OBackup [10] lässt sich das Thema jedoch aus der Welt schaffen: Die App erstellt auf Wunsch automatisch und ohne Neustart ein Nandroid-Backup im laufenden Betrieb.
Nandroid-Backups enthalten das komplette System, inklusive Ihrer Apps und deren Daten. OBackup legt eine solche Sicherung regelmäßig zu einem bestimmten Zeitpunkt an und kopiert die gesicherten Daten auch gleich auf Google Drive, Dropbox oder einen beliebigen FTP-Server. So haben Sie jederzeit eine umfassende Sicherung Ihres Geräts, falls beim nächsten Flashen einmal etwas schief gehen sollte.
Pro-/Community-Version von CyanogenMod
Nachdem CyanogenMod sich zu einem Unternehmen gemausert hat, wird sich auch das ROM selber in Zukunft in seiner Organisation ändern. Die Android-Distribution wird es künftig als Community-Edition und als Pro-Variante geben. Das „Pro“ steht nicht für eine kommerzielle und kostenpflichtige Version des ROMs, sondern etwas missverständlich für eine Variante, die sich an die konservativen CyanogenMod-User richtet. Die Community-Edition entspricht eher den aktuellen Nightly Builds.
Im Pro-ROM wird der Root-Zugang nicht aktiviert sein, Updates sollen etwa alle zwei Wochen anstehen. Power-User werden wohl eher zur Community-Edition greifen, bei der Root von Haus aus aktiv ist und in die sämtliche neuen CM-Features umgehend eingebaut werden. So können Neuerungen auf Basis der Community-Edition vorangetrieben werden, während die Pro-Nutzer von den stabilen und intensiv getesteten Versionen profitieren. Zudem ist die Pro-Version mit einem eigenen CyanogenMod-Schlüssel signiert, was die Sicherheit gegenüber Exploits erhöht. Wann sich die die beiden CyanogenMod-Zweige teilen, wurde noch nicht bekanntgegeben.
Screenrecording in CyanogenMod
Für die meisten Leser wird es nichts Neues sein, wenn wir ihnen sagen, dass sie auf den meisten Androiden durch gleichzeitiges Drücken der Leisertaste und des Ein-/Ausknopfs einen Screenshot der aktuell laufenden App aufnehmen können. CyanogenMod wird dieses Feature nun weiter ausbauen und das Erstellen von Screencasts, also von Bildschirmvideos, erlauben.
Das Feature stammt vom CyanogenMod-Mitarbeiter Koushik Dutta, der es in einem kurzen Video [11] demonstriert. Gestartet wird die Videoaufnahme durch das gleichzeitige Drücken von Lauter sowie Ein/Aus. Über Schalter in der Benachrichtigung kann man die Aufnahme wieder stoppen oder auch Berührungen auf dem Touchscreen über einen Punkt visualisieren. Auf einem Nexus 4 reicht die Rechenpower aus, um Videos in voller Auflösung fast ohne Ruckeln direkt in den Speicher zu bannen.
Infos
- MultiROM Nexus 7: https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2011403
- MultiROM Nexus 4: https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2403992
- Ultimate Sound Control Pro: https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=2397942