Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und Tipps zu guten ROMs und neuen Root-Apps geben.
Android Revolution HD
Besitzer von Nexus-Geräten sind es gewohnt bei neuen Android-Versionen sehr schnell ein Update direkt von Google geliefert zu bekommen. Dies gilt natürlich auch noch für das – nicht mehr ganz aktuelle – Google-Referenz-Handy Samsung Galaxy Nexus. Dies ändert jedoch nichts daran, dass es sich lohnt Custom-ROMs eine Chance zu geben.
Für das Galaxy Nexus möchten wir Android Revolution HD [1] empfehlen. Rein optisch ändert das ROM rein gar nichts am Android-System, das Custom-ROM bietet jedoch schon bei der Installation zahlreiche Tweak-Einstellungen, über die Sie die Performance des Handys verbessern können. Das ROM für das Nexus basiert in der Version 10.0 bereits auf der aktuellen Android-Version 4.2.2, ist also brand-aktuell.
Neben dem Haupt-Zweig für das Galaxy Nexus arbeitet Android Revolution HD auch an ROMs seine Android-Distribution für andere Geräte. So bekommen Sie das Android Revolution HD auch für das HTC One X [2]. In dieser Version setzt das ROM auf die Original-Firmware von HTC mit Sense auf, baut aber auch wieder seine bewährten Performance-Tweaks ein.
Neue Superuser-App
Beim Rooten eines Handys geschehen zwei Dinge: Damit das Android-System überhaupt Apps erhöhte Rechte einräumen kann, wird ein kleines Programm (su – switch user) im System verankert. Zusätzlich wird eben noch eine Superuser-App installiert, über die Sie den Zugriff von Apps auf su steuern.
Bisher gab es mit dem „original“ Superuser [3] und SuperSU [4] zwei Android-Apps, die eben diese Aufgabe übernehmen. Beide Anwendungen sind in ihrer Grundversion kostenlos, aber keine freie Software – bei einer so wichtigen System-Komponente eigentlich eine essentielle Eigenschaft.


Mit einem „neuen“ Superuser [5] hat der Entwickler des ROM Managers Koushik Dutta eine quelloffene Variante dieser Kernkomponente geschaffen. Power-User können diese im aktuellen Holo-Stil gehaltene App über den Play Store installieren, sie wird inzwischen auch von den CyanogenMod-Entwickler in den aktuellen Nightly-Builds des ROMs eingebaut.
CyanogenMod, HTC One S und X
Die Arbeiten an CyanogenMod 10.1 auf Basis von Android 4.2 gehen immer weiter voran. Inzwischen hat das Projekt ein zweites Milestone-Release freigegeben [6], das nun eine breite Palette an Geräten unterstützt. Neben den obligatorischen Nexus-Geräten Googles, werden nun auch HTCs Androiden aus der One-Serie (One S und X), die komplette S-Serie Samsungs vom ersten S bis zum aktuellen SIII, das erste Note und die Galaxy Tabs 2 7.0 und 10.1 unterstützt.
Die Milestone-Builds [7] stehen noch nicht für eine offiziell neue CyanogenMod-Version, sondern bilden den aktuellen Entwicklungsstand ab. Im Gegensatz zu den Nightly-Builds wurden die M-Builds allerdings auf ihre Stabilität hin überprüft, so dass diese Versionen im Normalfall keine großen Probleme machen sollten. Wer nah am aktuellen Entwicklungsstand von CyanogenMod sein möchte, sollte auf diese Variante setzen.
Neu mit an Bord ist zum Beispiel ein HDR-Modus für die Kamera-App. In diesem Modus nimmt die Kamera kurz hintereinander drei Bilder auf: Eines über-, eines unter-, das letzte normal belichtet. Aus diesen drei Aufnahmen berechnet die App dann letztendlich ein Bild mit sehr hoher Dynamik, eben eine HDR-Aufnahme. Für die brauchbare HDR-Bilder braucht es jedoch ein Handy mit ausreichend Rechenpower.
Market Helper
Der Market Helper [8] gehört in einer Kategorie von Apps, die Google gar nicht so gerne sieht. Sie ändert die Market- bzw. Play Store-Einstellungen, so dass Sie auf Ihrem Androiden Apps installieren können, die Sie eigentlich gar nicht installieren können sollten. Deshalb finden Sie den Market Helper auch nicht im Play Store, Sie müssen die APK-Datei der Anwendung von Hand auf Ihren Androiden kopieren und installieren.

Einmal eingerichtet machen Sie in Bezug auf den Play Store aus Ihrem Smartphone ein Tablet oder ändern die Region bzw. den Netzwerk-Anbieter. Wozu Sie das brauchen? Es gibt im Play Store diverse Apps, die sich nur auf Tablets oder Smartphones installieren lassen, oder Apps die der Store nur Android Usern aus einer bestimmten Region anbietet. Mit den geänderten Einstellungen hebeln Sie diese Grenzen auf.

Die Bedienung des Market-Helpers ist einfach: Starten Sie die App und wählen Sie das gewünschte Gerät und die Region aus und klicken Sie auf Activate. Der Market Helper lässt daraufhin seine Magie walten und bescheinigt Ihnen den Erfolg über einen kleinen Dialog. In diesem findet sich ein Link zum Google Dashboard, öffnen Sie ihn einmalig in einem Browser auf dem Handy. Daraufhin nutzen Sie am besten das Web-Frontend des Play Stores um eigentlich nicht unterstützte Apps auf Ihrem umgetauften Androiden zu installieren. Nach einem Neustart ist die Änderung verloren, die reingemogelten Apps aber noch da.
Vanilla RootBox
RootBox [9] ist eines der ROMs, die nur wenige Power-User kennen werden, doch eigentlich würde dieser Firmware eine größere Bühne gut zu Gesicht stehen. Das ROM basiert auf dem Android-Source AOSP, integriert aber Features aus den großen Aftermarket-Firmwares CyanogenMod, dem Android Open Kang Project und auch Paranoid Android.
So finden Sie das Pie-Menü und die pro App definierbare DPI-Dichte aus Paranoid-Android in RootBox. Aus CyanogenMod hat etwa der Lockscreen mit Schnellstartern oder das neue cLock-Widget den Weg in das ROM gefunden. Flashbare Builds von RootBox finden Sie für das Galaxy SII und SIII, das Galaxy Note II und die Nexus-Geräte Galaxy Nexus, Nexus 4 sowie das Nexus-Tablet 7.
Infos
- Android Revolution HD 10.0 für Galaxy Nexus: https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=1361348
- Android Revolution HD 19.2 für HTC One X: https://forum.xda-developers.com/showthread.php?t=1562603