Die Android-Community ist riesig. Für so gut wie jedes Android-Gerät gibt es im Netz zahlreiche Custom-ROMs. Die ROM-Küche soll Ihnen News aus der ROM-Szene liefern und Tipps zu guten ROMs geben.
Jelly Beans für Touchpad
Die Entwicklung von CyanogenMod auf dem HP Touchpad geht stetig, aber auch etwas langsam voran. „Offiziell“ steht die Firmware immer noch bei CM9 mit Android „Ice Cream Sandwich“ als Basis. Inoffiziell gibt es aber durchaus auch Projekte Jelly Bean, in Form von CyanogenMod 10, für das Touchpad aufzuarbeiten.
Empfehlenswert wäre hier etwa ein Remix aus AOKP und CM10 [1] oder Schizoid [2]. Unter diesen Firmwaren läuft das Touchpad ähnlich stabil wie mit CM9, dafür bietet das ROM Neuerungen wie etwa Google Now. Sound, WiFi, Bluetooth und auch die Kamera des Touchpads werden von den ROMs unterstützt, wenn auch die Kamera an und an noch Schwierigkeiten bereitet.
Ganz Mutige können sich auch bereits an einem Pre-Alpha-Build von Android 4.2.1 auf dem Touchpad versuchen [3]. Hier sollten Sie allerdings noch nicht zu viel erwarten. Sound, Video-Playback oder die Hardwarebeschleunigung wurden noch nicht implementiert.
PalaTool für Galaxy S3
Viele Hersteller bauen in die Firmware ihrer Smartphones Apps und Features ein, die ein Teil der Käufer gar nicht erst auf dem Handy haben möchten. Samsung etwa integriert ein eigenes Account-System, eigene Apps oder einen Cloud-Speicher in seine Systeme. Aber auch Custom-ROM-Köche stopfen gerne ihre ROMs mit Apps voll, von denen sie meinen unverzichtbar zu sein. Oft lassen sich diese Komponenten jedoch nur über Root-Zugriff und Eingriffe im Dateisystem entfernen.
PalaTool [4] (kurz für Paladin Tool) automatisiert das Entfernen von „Bloatware“ auf dem Samsung Galaxy S III i9300. Das Tool für den Recovery Modus des Handys entfernt auf Wunsch Samsung-Apps oder Kies, baut Komponenten aus Android 4.2 wie ein aktuellen Version der Gmail-App oder die Tastatur in die Firmware ein oder übernimmt auch die vom Nexus-4-Handy bekannten Schriftarten, Hintergründe oder Boot-Animationen.
SuperNexus für Galaxy S2 und S3
Schmeckt Ihnen schlichtes Vanille-Eis ohne viel Tam Tam auch am besten? Dann sind Sie vielleicht auch ein Fan von Vanilla-Android, also einer gegenüber dem Original-Android – wie es auf den Nexus-Geräten zu finden ist – unveränderten Android-Installation.
SuperNexus [5] für die Galaxy-Handys S II , SIII und das Note von Samsung macht genau das. Die Entwickler der Firmware nehmen den Original-Sourcecode von Google, optimieren ihn, bauen den CyanogenMod-Kernel ein und fügen noch Features wie OpenVPN oder eine verbesserte Kamera ein.
Das Ergebnis ist ein Custom-ROM, das auf der S-Reihe Samsungs eine sehr gute Figur macht. Mit SuperNexus bekommen sie das top-aktuelle Jelly Bean aufs Handy, werden Touchwiz und sämtliche anderen Samsung-Tweaks los und haben somit exhtes „Nexus-Feeling“ auf ihrem Samsung-Androiden.
Paranoid Android 3+
Die Aftermarket-Firmware Paranoid Android [6] haben wir bereits in Ausgabe 01/2013 [7] ausführlich besprochen. Sie ist nach wie vor – abseits der großen Projekte wie CyanogenMod, AOKP oder AOSP – einer unserer Geheimtipps, da sie versucht den Tablet-Modus von Android mit der Smartphone-Ansicht zu verheiraten, ohne die Performance außer acht zu lassen. Mit der Fertigstellung von Paranoid Android 3+ bekommt das ROM nun ein beeindruckendes Feature.
Das Kuchen-/Pie-Menü ist ein vollständiger Ersatz für die virtuellen Buttons, die man mittlerweile bei vielen modernen Androiden wie dem Nexus 4 oder auch bei Tablets sieht. Das Menü bleibt außer Sicht, bis man es über eine Geste in den Vordergrund holt, so bleibt mehr Platz auf dem Touchscreen für die eigentliche App. Das von Paranoid Android von Grund auf in eigener Regie entwickelte Menü kann auf Wunsch von allen vier Bildschirmkanten eingeblendet werden, so dass auch Linkshänder oder das Handy-in-beiden-Händen-Halter gut mit dem neuartigen Menü zurecht kommen sollten.
Neben den obligatorischen Zurück-, Menü- und Home-Buttons blendet das Dock auch Infos wie Uhr, WLAN-Stand, Benachrichtigungen und Schalter ein. Die Farben lassen sich je nach App nach Wunsch individuell anpassen. Das ROM gibt es für zahlreiche verschiedene Android-Smartphones und -Tablets, eine vollständige Liste unterstützter Androiden gibt es im Forum der XDA-Developers [8], die aktuelle Version wurde bislang allerdings nur für die aktuellen Nexus-Geräte und das Galaxy Nexus fertig gestellt [9].
Jelly Bean für Transformer und Xoom
Das Asus Eee Pad Transformer TF101 war seinerzeit eines der ersten Tablets, das mit einem einem optionalem Tastaturdock zu einem veritablen Android-Notebook verwandelt werden konnte. Dank dem in der Tastatur enthaltenen Akku, gehörte es in die Kategorie der absoluten Langläufer und aufgrund des leistungsstarken Tegra-2-Chipsatz von Nvidia ist es auch heute ein gutes Arbeitsgerät, das sich vor aktuellen Tablets nicht verstecken muss.
In der Vergangenheit glänzte Asus mit zügigen Updates des Geräts, doch eine Aktualisierung auf Jelly Bean bleibt – obwohl der Hersteller sie ankündigte – bisher aus. Doch wie so oft können sich Android User auf die Community verlassen, das Team EOS hat auf Basis von Android 4.2 ein tolles Custom-ROM für das Transformer gebaut. Aufgrund der in dieser Version eingeführten Benutzerverwaltung für Android-Tablet bringt das ROM einen echten Mehrwert mit.
Die Entwickler haben bei ihrem ROM ein klein wenig an der Optik gedreht, so finden Sie neben den Zurück-, Home- und Menü-Buttons am unteren Bildschirmrand auch eine zweite Leiste an der Oberkante des Tablets. In diesem finden Sie die Status-Icons wie auch die ausklappbaren Quicksettings zur Steuerung häufig genutzter Funktionen.
Team EOS AOSP 2.0 [10] gibt es als fertige Builds für das ursprüngliche Transformer TF101, wie aber auch für das Transformer Prime TF201 von Asus. Die Entwickler kochen ihr ROM zudem auch für das Xoom-Tablet von Motorola, wie auch für das Samsung Galaxy Nexus.