Der vergangene Sommer hat uns auch ein paar neue Spiele aus der Tegrazone von Nvidia beschert. Wir stellen die Titel Choplifter HD, Bounty Arms, Skiing Fred und Chuck’s Challenge vor.
In der Tegrazone finden Sie Spiele, die speziell für Smartphones und Tablets mit einem Chipsatz von Nvidia entwickelt wurden. Die meisten Tegra-Spiele gibt es früher oder später aber auch für Android-Geräte ohne Tegra-Chipsatz. Das trifft auch auf drei der vier hier vorgestellten Spiele zu. Es lohnt sich also in jedem Fall, sich die Spiele anzuschauen.
Choplifter HD
Dieses Spiel müssen Sie unbedingt mit Ton spielen, denn ohne Sound macht Choplifter HD nur halb so viel oder gar keinen Spaß. In diesem Game [1], das es aktuell nur für Tegra-Geräte gibt, schlüpfen Sie in die Rolle eines Helipiloten und müssen Zivilisten aus Krisensituationen retten. Dabei steht Ihnen je nach Level und Erfahrung ein anderer Hubschrauber mit größerer Kapazität oder mit mehr Waffen zur Verfügung. Je nach Misson müssen Sie dabei auch tanken und recht viele Feinde erledigen, nicht selten klappt das Unternehmen deshalb erst im zweiten Anlauf.
Zunächst starten Sie mit einem simplen Tutorial, das Sie in die Steuerung des Hubschraubers einführt. Leider wird dabei mit keinem Wort erwähnt, wie man den Heli dreht. Also fliegen Sie einfach vorwärts und rückwärts, stets die Heli-Nase in die gleiche Richtung und den Infos auf dem oberen blauen Balken folgend. Das macht natürlich keinen Spaß und wirkt auch alles andere als realistisch. Sobald Sie aber auf der rechten Seite das helle Symbol für die drei Richtungen des Hubschraubers für sich entdeckt haben, wir das Spiel interessant. Denn nur so können Sie auch alle Gegner loswerden, indem Sie den Kampfhubschrauber in die passende Position bringen.
Wie eingangs erwähnt, ist das Gameplay alleine nicht besonders spannend, zudem hätte man die Steuerung des Hubschraubers viel eleganter mit dem Gyroskop lösen können. Das tut aber kaum etwas zur Sache, weil Choplifter HD in erster Linie von den witzigen Kommentaren des Piloten lebt, der sich bei den erledigten Gegnern quasi persönlich dafür entschuldigt, dass er sie ins Jenseits befördert hat. In praktisch jeder Mission gibt es zudem versteckte Aufgaben. Diese sind zwar nach einiger Zeit leicht zu durchschauen, aber da die Missionen eh immer schwerer werden, bilden sie quasi dennoch das besondere Etwas. Last but not least können Sie auch TV-Antennen, weidende Tiere und zahlreiche weitere Ziele abschießen. Auch hier ist manchmal etwas Fantasie gefragt.
Gefehlt hat uns etwas der strategische Teil. Zumindest in den ersten paar Missionen, die wir für diesen Testbericht durchgespielt haben, half quasi stets die Strategie: Ballern was das Zeug hält. Hier wäre es toll, wenn man gewisse Ziele umfliegen oder überfliegen könnte. Auch eine Auswahl an verschiedenen Helis mit mehr Kapazität oder mehr Waffen wäre wünschenswert. So spielt man quasi stets mit dem vorgegebenen Hubschrauber.
Choplifter HD ist kein ernstzunehmendes Spiel: weder entspricht die Steuerung des Hubschraubers in irgendeiner Weise der Realität, noch tun dies die Aufgaben (Sie erschießen immer nur die Feinde aber nie per Zufall die zu rettenden Personen). Aber genau deshalb macht es Spaß. Viel Liebe zum Detail haben die Entwickler auch den diversen Szenarios in den abgelegensten Erteilen der Welt gewidmet. Der Preis von 3,83 Euro geht für das Gebotene absolut in Ordnun. Die über 30 Missionen halten Sie für ein paar Stunden in Schach. Zudem lässt sich jede Mission auch mit einem höheren Schwierigkeitsgrad noch einmal spielen.
3,83 Euro|englisch|Version 1.0|812 MByte
Bounty Arms
Gäbe es einen Preis für das Spiel mit dem schlechtesten Splash-Screen, dann würden wir ihn an Bounty Arms austeilen. Das Plattformer-Spiel ist so viel besser als sein Startbildschirm, dass man das in Worten kaum ausdrücken kann. Es erwartet Sie kein Shooter im klassischen Sinn, sondern eigentlich ist Bounty Arms ein klassischer Plattformer, quasi Super Mario in 3D mit freier Bewegung. Und weil Bounty Arms richtig gut ist, gibt es nicht nur Super Mario zur Auswahl sondern gleich drei Kreaturen: Drake Mass, Goober und Flux Helix.
Am Anfang von Bounty Arms [2] haben Sie also keine Ahnung, was Sie erwartet, doch sobald die ersten Goldmünzen auf dem Bildschirm erscheinen, sollte klar sein, worum es hier geht. Herumlaufen, Gold einsammeln und dabei allen möglichen Feinden trotzen. Das ist gar nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, denn nach den Anfänglichen sehr leicht zu erledigenden Gegnern erscheinen schon bald fliegende Viecher und allerlei Roboter, die schon etwas mehr Gewalteinsatz und vor allem auch Geschicklichkeit erfordern.

Während Sie also so drauflos hüpfen. Münzen einsammeln und die Gegner plattmachen, erscheinen die ersten Elemente, die Bounty Arms von einem simplen Plattformer abheben. Denn hier gibt es Verzweigungen, an denen Sie die Richtung frei wählen können und Schatzkisten sowie verschlossene Türen, die sich öffnen lassen. Dabei liegt es in Ihrere Hand, ob Sie einfach weiterlaufen, um das Level so schnell wie möglich zu beenden, oder es wagen, die Tür für ein paar Coins aufzuschließen. Denn vielleicht gibt es ja dahinter einen der begehrten Edelsteine zum Einsammeln. Damit können Sie sich wertvolle Begleiter kaufen, die sich im Kampf in aussichtloser Lage dazuschalten lassen. Doch die roten Flunker sind Magelware und erscheinen nur in den ersten paar Leveln vermehrt.
Neben den Goldmünzen und Edelsteine gibt es noch zwei weitere wichtige Dinge zum Einsammeln: Medipacks (symbolisiert durch grüne Kreuze) und eine Art Zauberenergie in Blau. Haben Sie von dieser Energie genügend gesammelt, dann lässt sich der Hauptprotagonist für kurze Zeit in ein unverwundbarer Held mit Zauberkräften verwandeln. In unseren Tests hatten wir damit jedoch kein Glück und wurden meistens genau dann besiegt, wenn wir die Zauberkraft ausprobiert hatten.
Last but not least gibt es auch noch einen Story-Modus, der meistens zu Beginn eines Levels erscheint und die „Geschichte“ hinter dem Game vorantreiben soll. Wir fanden Sie aber nicht sehr unterhaltsam und wählten deshalb nach dem dritten Level stets den Skip-Button.
Bounty Arms kostet 3,76 Euro. Das Spiel gibt es nicht nur für Tegra-Geräte sondern für praktisch alle aktuellen Androiden. Von den in den Play-Kommentaren gemeldeten Abstürzen konnten wir in unseren Tests nichts feststellen. Im Gegenteil: selbst nach 60 Minuten Dauerzocken gab sich Bounty Arms keine Blöße. Nicht gefallen hat uns hingegen das fehlende Multitasking. Wechseln Sie von der App zum Beispiel zum Mail-Programm oder geht ein Anruf ein, dann geht das aktuelle Level verloren. Es gibt zwar Checkpoints innerhalb des Spiels, aber diese treten nur dann in Aktion, wenn Sie innerhalb eines Levels sterben und neu erwachen. Sie können also nicht bis zu einem bestimmten Punkt eines Levels spielen und dann eine Pause einlegen, ohne das Spiel zu beenden.
Bounty Arms macht jede Menge Spaß und heizt dem Android-Smartphone ganz schön ein. Die Level sind grafisch top und kommen auf Tegra-Geräten so richtig gut zur Geltung. Einzig den Splash-Screen sollten die Macher überarbeiten. Er passt nicht wirklich zum Rest des Spiels.
3,76 Euro|englisch|Version und Größe: je nach Gerät
Skiing Fred
Wenn sich ein Entwicklerstudio CreepyChunk Games nennt, dann darf man davon wohl nicht allzu viel erwarten oder man hat einen besonderen Sinn für Humor. Je nachdem, was auf Sie zutrifft, werden Sie den Snowboard fahrenden Fred lieben oder das Spiel nach kurzer Zeit wieder löschen. Doch worum geht’s? Skiing Fred [3] ist ein krasser Snowboardfahrer und sucht sich die besten Pisten aus. Allerdings laufen auf diesen Pisten massenweise Pinguine herum und es gibt zudem auch zahlreiche Hindernisse. Zum Glück liegt massenweise Gold herum. Die große Kunst des Spiels besteht darin, möglichst viel Gold einzusammeln, ohne allzuviele Pinguine über den Haufen zu fahren und ohne an einem Felsen oder einem Hindernis zu crashen.

Bis zu diesem Punkt hört sich das Spiel noch ganz nett an, aber je länger Skiing Fred dauert, desto makaberer werden die Hindernisse ( desto prickelnder allerdings auch die Skipisten). Sie dürfen sich also nicht daran stören, dass sich Fred eventuell aufspießt oder sein Kopf blutig auf die schneeweiße Piste rollt. Das scheint bei CreepyChunk Games ganz normal zu sein.
Wenn Sie sich nicht gleich komplett das Leben nehmen, sondern nur ein wenig, dann kommt noch ein weiteres spannendes Element hinzu: Sobald Fred gegen ein größeres Hindernis fährt, tritt Grimmy in Aktion. Der fliegende Sensemann in lila Kleidung will Ihnen ans Eingemachte, jetzt gilt es also umso mehr, sich nicht erwischen zu lassen. Hier nimmt Skiing Fred klare Züge eines Endless Runners wie Temple Run an.
Wer den makaberen Humor der Spielemacher mag und sich an der recht simplen Grafik und dem umfangreichen In-App-Angebot nicht stört, findet mit Skiing Fred ein durchaus unterhaltsames Spiel für Zwischendurch. Mit den klassischen Endless Runner-Spielen wie Temple Run, Rail Rush oder dem Snowboard-Spiel iStunt2 kann es Skiing Fred allerdings nicht aufnehmen. Dafür haben die Entwickler bereits Unterstützung für den Login via Google-Account eingebaut, sodass Sie Ihre Fortschritte via Google Play Games teilen können.

Skiing Fred ist gratis und neben Tegra-Geräten auch für praktisch alle anderen Androiden verfügbar. Das Spiel finanziert sich über diverse In-App-Käufe. Die Besonderheiten der Tegra-Version sind uns nicht wirklich aufgefallen. Falls Ihnen Fred gefällt: es gibt noch mehr Spiele des Entwicklers mit Fred als Hauptdarsteller.
kostenlos|englisch|1.0.4| 34 MByte
Chuck’s Challenge
Chucks Challenge [4] hat eine Gemeinsamkeit mit Bounty Arms: Das Spiel sieht auf den ersten Blick deutlich schlechter aus, als es in Wirklichkeit ist. Denn Chuck’s Challenge ist einfach genial! Das liegt dieses Mal nicht an der Grafik, die eher für Ablenkung als für ein besseres Spielerlebnis sorgt, sondern schlicht und einfach am Spielprinzip. Chuck’s Challenge (stören Sie sich nicht am Apostroph) kombiniert Elemente aus Sokoban (Kisten schieben, bis man den Ausgang findet) mit anderen Geschicklichkeitsspielen. Generell geht es darum, auf einem immer wieder anders gestalteten Spielfeld von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Wie man das schafft, hängt vom jeweiligen Level ab. Manchmal sind es einfach Klötze, die man ins Wasser schieben muss, um eine Brücke zu machen. Ein anderes Mal gilt es, Schlüssel zu erlangen, um Türen freizuschalten oder Magnete, um spezielle Kräfte freizusetzen.
Für eine besondere Herausforderung sorgen spezielle Steine, die sich selbst zerstören, wenn man darauf tritt oder Eis, das den Hauptprotagonisten nicht bremsen lässt (genauer gesagt nur an bestimmten Punkten). Das sind alles Elemente, die man von anderen Geschicklichkeitsspielen her vermutlich bereits kennt. Chuck’s Challenge verbindet diese Elemente aber gekonnt und macht so jedes Level zu einer echten Herausforderung.
Für ein Gratisspiel, das nur dezent Werbung anzeigt, lässt sich auch der Spielumfang durchaus sehen: Über 100 Level erwarten Sie, die zunächst alle sehr einfach zu meistern sind, sich dann aber zu echten Knacknüssen entwickeln. Nachschub gibt es gegen Bezahlung im Store. Lassen Sie sich also von der etwas eigenwilligen Grafik des Spiels nicht irritieren, und stürzen Sie sich einfach in den Rätselspaß mit Chuck und seinem Level-Designer. Englisch-Kenntnisse sind dazu nicht wirklich nötig. Die Spiele lassen sich auch ohne die sehr einfallsreich umgesetzte Hilfe lösen. Chuck’s Challenge gibt es für Tegra- und Nicht-Tegra-Geräte. Die speziellen grafischen Effekte mit Echtzeitspiegelung sind aktuell dem Tegra 4 vorenthalten.
kostenlos|englisch|Version und Größe: je nach Gerät