Mit Telegram betritt ein neuer Star das Messenger-Universum. Die App sorgt endlich für sichere Chats. Wir zeigen, warum sich der Wechsel von WhatsApp zu Telegram lohnt.
Telegram funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie WhatsApp. Nachdem Sie die App gestartet haben [1], verifizieren Sie sich mit Ihrer Telefonnummer. Nach einer kurzen Wartezeit erhalten Sie via SMS einen Code, der entweder automatisch bestätigt wird oder den Sie von Hand eintippen müssen. Dann geht es auch schon los. Welche Ihrer Kontakte bereits bei Telegram angemeldet sind, sehen Sie in der Kontaktliste der App.
Wenn Sie den entsprechenden Kontakt antippen, öffnet sich ein Chatfenster. Versenden Sie nun direkt Ihre erste Nachricht, indem Sie sie in das Textfeld ganz unten eintippen. Der Versand erfolgt dann durch einen Klick auf den nebenstehenden Pfeil. Die Profilinformationen des Chatpartners rufen Sie auf, indem Sie das das Profilbild des Kontakts antippen. Neben dem Last-Seen-Status sehen Sie im Profil auch die Handynummer. Hier legen Sie außerdem die Benachrichtigungstöne für Ihre Kontakte fest. In der Rubrik Shared Media finden Sie Fotos und Videos, die Sie bisher mit Ihren Kontakten ausgetauscht haben. Falls Sie WhatApp benutzen, wird Ihnen die Bedienung von Telegram keine Probleme bereiten. Beide Messenger sind sich in diesem Punkt sehr ähnlich.
Secret Chat
Doch was bringt nun Telegram mit, was die anderen Messenger nicht bieten? Mit einem Wort: Sicherheit. Die App verschlüsselt Ihre Nachrichten. Diese Ende-zu-Ende-Verschlüsselung lässt sich optional im Profil des Chatpartners einstellen. Wenn Sie die Funktion Start secret Chat aufrufen, öffnet sich ein spezielles Chatfenster für den verschlüsselten Chat.
Wer einen verschlüsselten Chat starten möchte, braucht dazu das Einverständnis seines Chatpartners. Dem ausgewählten Kontakt schickt die App eine Anfrage. Erst wenn Ihr Chatpartner diese bestätigt hat, ist ein verschlüsselter Chat möglich. Wenn Sie nun Ihre Profilinformationen aufrufen sehen Sie, dass neue Informationen dazugekommen sind. So lässt sich nun auch der Verschlüsselungs-Key einsehen. Diesen Encryption Key zeigt Ihnen die App als Bild an. Für jedes "Chatpaar" generiert die Anwendung einen Schlüssel.Nur wenn die Smartphones beider Chatpartner das gleiche Image zeigen, ist der Chat zu 200 Prozent sicher. Dies sollten Sie vergleichen, bevor Sie einen sicheren Chat beginnen.

Damit Sie wissen, wann der verschlüsselte Chat aktiv ist, bekommen Sie einen Hinweis angezeigt. Dieser teilt Ihnen mit, dass die App die Nachrichten mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versendet. Das bedeutet, dass das Versenden Ihrer Daten über alle Übertragungsstationen hinweg verschlüsselt erfolgt. Nachdem abschicken Ihrer Daten werden diese verschlüsselt. Erst beim Empfänger erfolgt die Entschlüsselung. Zudem speichert der Betreiber die Daten nicht auf seinen Seiten.
Integrierter Selbstzerstörungs-Timer
Nicht nur die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unterscheidet Telegram von anderen Apps dieser Art. Auch der integrierte Selbstzerstörungs-Timer ist ein Alleinstellungsmerkmal der Anwendung. Mit dem Timer entscheiden Sie wie lange eine von Ihnen gesendete Nachricht beim Empfänger verbleibt, bevor Sie sich automatisch löscht. Um den Timer zu nutzen ist eine Aktivierung dieser Funktion in den Einstellungen notwendig. Nun legen Sie mit dem Timer fest, wann sich die gesendete Nachricht auf dem Gerät des Empfängers, nachdem dieser Sie gelesen hat, löschen soll. Der Timer lässt sich in mehreren Stufen einstellen. Die Nachricht bleibt mindestens zwei Sekunden, höchstens aber für eine Woche auf dem Gerät des Empfängers.
Neben dem verschlüsselten Chat und dem Selbstzerstörungs-Timer bringt Telegram ähnliche Funktionen mit, die Sie bereits aus anderen Apps dieser Art kennen. Genau wie bei WhatsApp gibt es auch bei Telegram eine Sendezeile und eine Auswahl an Smileys. Im Gegensatz zu WhatsApp lassen sich mit Telegram allerdings keine Sprachnachrichten versenden. Dafür erlaubt die App Gruppenchats mit bis zu 100 Personen. Auch Anhänge lassen Sich mit dieser App problemlos verschicken. Dazu klicken Sie auf den Büroklammer-Button und wählen die Datei auf Ihrem Gerät aus, die Sie versenden möchten. Die Dateien dürfen maximal 1 GByte groß sein.
Soundoptionen bearbeiten
Ihr Profil, die Benachrichtigungen und Soundoptionen bearbeiten Sie in den Einstellungen. Dort ändern Sie auch die Textgröße und aktivieren Animationen. Nutzer, die Sie blockieren möchten, setzen Sie einfach auf die Liste der Blocked Users. Von diesen Nutzern erhalten Sie dann keine Nachrichten. Natürlich steht es Ihnen zudem frei, den Hintergrund so zu gestalten wie Sie es möchten. Entweder benutzen Sie hierfür die Vorlagen aus der App oder Sie wählen aus der Galerie eines Ihrer eigenen Bilder aus.

Wer die Messenger-App Telegram gerne ausprobieren möchte lädt die kostenlose Anwendung, die weder Werbung noch In-App-Käufe mitbringt, aus dem Play Store herunter.
Fazit
Die Verschlüsselungs- und Selbstzerstörungsfunktionen machen aus einem Messenger, der optisch große Ähnlichkeiten zu WhatsApp aufweist, eine Besonderheit. Vor allem in Zeiten in denen Lauschangriffe an der Tagesordnung sind, forden immer mehr Smartphonebesitzer Anwendungen die es erlauben Nachrichten verschlüsselt zu verschicken. Die Nachrichten sollen schließlich nur von der Person gelesen werden, für die sie bestimmt sind. Von der intuitiven Benutzung bis hin zur problemlosen Übermittlung von Nachrichten, weiß die App durchaus zu gefallen. Sie präsentiert sich als sehr gute Alternative zu anderen Anwendungen dieser Art. Ein Problem hat Telegram mit fast allen Konkurrenten von WhatsApp gemeinsam: Da die Nutzer fehlen bleibt die Liste der KOntakte doch recht kurz. Hier muss also noch reichlich Überzeugungsarbeit für eine sonst sehr gute und vor allem sicher Anwendung geleistet werden.
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