Der Mensch wird in eine Welt hineingeboren, von der er keine Ahnung hat. Die Eltern müssen bei der Geburt eine Menge Formulare ausfüllen, um das Kind auf der Welt willkommen zu heißen. Und irgendwann ist die Lebenszeit abgelaufen, der Mensch stirbt und was bleibt ist wieder ein Haufen Formulare, welche ausgefüllt und an die richtigen Stellen verschickt werden wollen. Letzte Wünsche des Verstorbenen sollen erfüllt werden. Doch welche waren das? Die App LifeCompanion möchte hier helfend unter die Arme greifen.
Sofern ein Mensch verstirbt steht man zuerst einmal unter Schock. Man ist fast nicht mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Doch nach dem Tod geht es für die Hinterbliebenen erst richtig los. Wann soll die Beerdigung stattfinden, verbrennen oder normale Erdbestattung, welche Urne, welcher Sarg, wie soll alles bezahlt werden. Wo war der Verstorbene versichert, wo müssen welche Urkunden hin geschickt werden, was muss gekündigt werden und so weiter und so fort. Hier ist der Bestatter schon einmal eine große Hilfe, doch trotz allem steht der Hinterbliebene mit dem Rest alleine da. Hatte der Verstorbene vielleicht einen Wunsch, welcher nun noch erfüllt werden soll? Dies kann mit LifeCompanion eingesehen werden.
Denn in der App kann man persönliche Wünsche und Daten für den Todesfall hinterlegen. Im Ernstfall werden diese Informationen an angegebene Personen übermittelt. Diese Informationen können aus letzten Nachrichten für die Hinterbliebenen bestehen, ein Lied für die Beerdigung enthalten oder Zugangsdaten für Konten oder Ablageorte eines Testamentes sein. Auch bekommst du ein großes Angebot an Dienstleistungen zum Todesfall angeboten. Mit der App soll Hinterbliebenen im Trauerfall geholfen werden, sodass diese sich ganz auf ihre Trauer konzentrieren können. Auch rät dir die App, dein Leben neu zu überdenken und festzulegen, was du noch alles erleben möchtest und dieses aufzuschreiben.



Du öffnest nun die App und meldest dich bei Bedarf entweder per Facebook- oder durch das Anlegen eines LifeCompanion-Accounts an. Die App kann auch ohne Account angeschaut werden. Auf der Startseite sind nun die Optionen Ich, für deine persönlichen Hinterlassenschaften, Ihr, für Menschen, welche dich im Geist begleiten, Organisation, für wichtige Dokumente und Themen mit nützlichen Themen rund um Leben und Sterben gelistet. Diese Kategorien findest du ebenfalls links im Menü. Hier kann dann auch noch ein Account erstellt werden. Per Klick auf den Ich-Button erscheint eine fiktive Person mit Angaben zu Namen und Geburtsdatum, dem letzten Song auf der Beerdigung, letzten Wünschen, Trauerkartenspruch, Grabredner und anderen Informationen. Um nun ein eigenes Profil anzulegen muss ein Account erstellt werden.
Danach kann dein Profil per Klick auf den Plus-Button mit deinen Angaben zu Trauerredner, letztem Facebook-Post, oder Trauersong ausgefüllt werden. Weiterhin hinterlegst du unter der Kategorie “Ihr” deine persönlichen Daten, bestimmst zwei Zeugen und einen Vertreter, welche im Ernstfall Zugriff auf alle Daten bekommen. Um an die Daten zu kommen muss der Vertreter deinen Tod an die App melden. Die beiden Zeugen werden per Nachricht informiert und müssen dann deinen Tod in der App bestätigen oder ihn widerrufen, falls es eine unwahre Meldung ist. Ist dein Tod eingetreten und bestätigt, erhält der Vertreter dann Zugriff auf die Punkte Ich und Dokumente. Er kann nun die von dir bestimmten letzten Nachrichten für Facebook freigeben.
Auch die Option Dokumente ist von großer Wichtigkeit. Sind hier doch die Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Testament (falls vorhanden) angegeben sowie die möglichen Versicherungen. Auch ein Tagebuch sowie die Bestattungsart kann hier festgelegt werden. Unter der Option Wissenswertes werden Themen wie Sterbeforschung, Nahtodforschung, Tod und Religionen sowie die Tageshoffnung behandelt.


Mit LifeCompanion erhältst du eine sehr umfangreiche App rund um das Thema Tod und Sterben. Hier kannst du deine Wünsche und Verfügungen hinterlegen und deine Einträge für 3 Personen zugänglich machen. Diese können dann im Ernstfalls nach deinen Wünschen agieren. Die Daten des Verstorbenen werden nach 6 Monaten aus der App gelöscht.


Ob allerdings ein Hinterbliebener wirklich einen Kopf dafür hat, deinen Tod einer App zu melden oder letzte Facebook-Posts zu versenden sei dahingestellt.
Die Idee hinter der App, sich mit seinem Tod auseinanderzusetzen, ist ein guter Ansatz um einmal darüber nachzudenken, was man seinen Hinterbliebenen an Arbeit abnehmen kann, welche Wünsche man noch hat, oder wie man sich seine Beerdigung vorstellt. Somit verliert der Tod zwar immer noch nicht seinen Schrecken, aber man holt ihn ein Stück weit ins Leben hinein.
LifeCompanion ist kostenlos im Play Store erhältlich. Die App zeigt keine Werbung an.