Vielen Android-Fans ist die schleppende Update-Politik einiger Smartphone-Hersteller ein Dorn im Auge. AT&T-CEO Randall Stephenson äußerte sich in einem Interview hingegen kritisch zu Google, das sich auch prompt verteidigte.
Auf die Frage, warum es bei einigen Geräten so lange dauern würde, bis sie die neueste Android-Version erhalten, antwortete Stephenson: „Google legt fest, welche Plattformen die neuesten Android-Versionen erhalten und wann dies geschieht. In vielen Fällen ist das eine von vornherein abgemachte Sache und wir als Provider haben mit dieser Vorgehensweise zu kämpfen, denn wir wissen, dass die Update-Angelegenheit eine wichtige Sache für unsere Kunden ist. Das ist eine etwas mehrdeutige Antwort, doch mehr kann ich Ihnen nicht anbieten“.
Stephensons Antwort hinterließ Experten tatsächlich etwas ratlos – es scheint, als wolle er den schwarzen Peter an Google weiterreichen. In der Regel liegt es jedoch in der Hand der Smartphone-Hersteller, die von Google auf Open Source-Basis bereitgestellten Android-Versionen auf ihre Geräte aufzuspielen. Stephenson könnte mit seiner Schelte höchstens die Nexus-Serie gemeint haben, bei der Google auch Einfluss auf die Entscheidung hat, welcher Hersteller genau die neuesten Android-Versionen auf den Flaggschiff-Geräten einsetzen darf.
Google: „Wir wissen nicht, worauf sich Stephenson bezieht“
Google fühlte sich deshalb auch zu einer Stellungnahme gedrängt: „Wir wissen nicht, worauf sich Herr Stephenson bezieht. Google erwartet nicht, dass vor dem Start eines neuen Smartphones (ob nun Nexus oder nicht, Anm. d. Red.) Verhandlungen über das Betriebssystem stattfinden. Die neueste Android-Version wird nach der Präsentation des aktuellen Nexus-Geräts stets auf source.android.com zur Verfügung gestellt. Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Software problemlos auf Hardware läuft, die von Herstellern, Betreibern und Zertifizierungsbehörden wie der FCC abgesegnet wurde. Erst nach diesem Schritt geben wir sie zur Nutzung frei“.
Quintessenz: Stephenson scheint sich entweder verhaspelt oder an der Sache vorbei geredet zu haben – am Ende ist alles Firmenstrategie. Wer sein Telefon gerootet hat, kann die Problematik verspäteter Updates sowieso meist über Custom ROMs umgehen.
Quelle: 9to5google.com